Einer von 78 Treffern in 129-Spielen für Bayern München: Roy Makaay.bild: imago
Unvergessen
7. März 2007: Das Achtelfinal-Rückspiel zwischen Bayern München und Real Madrid beginnt mit einem Paukenschlag. Nach gut zehn Sekunden liegt der Ball schon das erste Mal im Netz.
07.03.2023, 00:0506.03.2023, 12:36
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Die Vorfreude auf dieses Rückspiel ist gross. Im Hinspiel trug Real Madrid einen knappen 3:2-Sieg davon, David Beckham war der Mann des Spiels. Der Edeltechniker habe als grätschender und rennender Kämpfer gefallen, lobte der «Kicker» den Engländer.
Raul (2) und Ruud van Nistelrooy trafen für die Spanier, die Bayern-Torschützen hiessen Lucio und Mark van Bommel. Besonders dank dem späten Treffer van Bommels in der 88. Minute rechnen sich die Bayern trotz der Niederlage noch intakte Chancen aus.
Und so fiebern in der ausverkauften Allianz Arena 66'000 Zuschauer dem Anpfiff des Rückspiels entgegen. Vermutlich hat noch nicht jeder Platz genommen, da springen tausende andere schon wieder jubelnd auf. Exakt 10,12 Sekunden benötigt Roy Makaay, um Bayern 1:0 in Führung zu bringen.
Roberto Carlos' Ballverlust
Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass Bayern München den Ball vor dem Treffer erobern muss. Denn Anstoss hat Real Madrid. Doch nach einer schlechten Ballannahme von Roberto Carlos schnappt sich Hasan Salihamidzic den Ball, sprintet auf der rechten Seite ans Strafraumeck, passt zum mitgelaufenen Makaay und der bezwingt Reals Goalie Iker Casillas.
Der ultrafrühe Treffer ist besonders – aber er zählt auch nur als ein Tor. Lucio legt in der 67. Minute mit dem 2:0 für den deutschen Rekordmeister nach. Zu mehr als dem 1:2 durch van Nistelrooy reicht es Real nicht mehr, der formstarke Beckham fehlt verletzt. So stösst Bayern mit dem Gesamtskore von 4:4 und dank der mehr erzielten Auswärtstore in die Viertelfinals vor. Dort endet die Champions-League-Kampagne mit dem Aus gegen die AC Milan, die später den Final mit 2:1 gegen Liverpool gewinnen wird.
Bayern München – Real Madrid 2:1
Tore: 1. Makaay 1:0, 67. Lucio 2:0, 83. van Nistelrooy 2:1.
Bayern München: Kahn; Sagnol (85. Görlitz), Lucio, van Buyten, Lahm; van Bommel, Hargreaves; Salihamidzic, Schweinsteiger; Podolski (88. Demichelis), Makaay (69. Pizarro). Trainer: Hitzfeld.
Real Madrid: Casillas; Roberto Carlos, Sergio Ramos, Helguera, Torres; Emerson (32. Guti), Gago (76. Robinho), Diarra; Raul, van Nistelrooy, Higuain (46. Cassano). Trainer: Capello.
Seine Kinder fürchteten den Verlust des Rekords
Der Niederländer Roy Makaay sagt, ihm sei dieser Rekord des schnellsten Treffers nicht besonders wichtig: «Der Rekord ist vor allem deshalb schön, weil das Tor zum Weiterkommen gereicht hat.»
Die Bayern-Spieler feiern mit den Fans den Sieg.Bild: imago sportfotodienst
Als es für den Rekordinhaber viereinhalb Jahre später sehr eng wird, beschäftigt dies seine Kinder mehr als ihn selber. Jonas, ein Brasilianer vom FC Valencia, schiesst 2011 ebenfalls sehr früh das 1:0 gegen Bayer Leverkusen. «Mein Sohn rief mich an und sagte: ‹Papa, dein Rekord ist weg.› Er war ein wenig traurig», schildert Roy «Rheuma-Kai» Makaay. «Aber am Ende des Abends legte das niederländische Fernsehen beide Treffer übereinander und da sah man, dass meines eine Spur früher fiel. Da waren meine Kinder wieder glücklich.»
10,96 Sekunden stoppte die UEFA für Jonas' Treffer. Makaays Rekord hält immer noch.
Die fünf schnellsten Tore der Champions League
- Roy Makaay: 10,12 Sekunden.
Im März 2007 für Bayern München gegen Real Madrid.
- Jonas: 10,96 Sekunden.
Im November 2011 für Valencia gegen Leverkusen.
- Gilberto Silva: 20,07 Sekunden.
Im September 2002 für Arsenal gegen PSV Eindhoven.
- Alessandro del Piero: 20,12 Sekunden.
Im Oktober 1997 für Juventus gegen Manchester United.
- Clarence Seedorf: 21,06 Sekunden.
Im September 2005 für Milan gegen Schalke.
Unvergessen
In der Serie «
Unvergessen» blicken wir am Jahrestag auf ein grosses Ereignis der Sportgeschichte zurück: Ob hervorragende Leistung, bewegendes Drama oder witzige Anekdote – alles ist dabei.
Er konnte mit dem Ball natürlich auch anderes, als ihn zu verstolpern:
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quelle: keystone / jean-christophe bott
Wir haben versucht, den Marathon-Rekord-Speed zu laufen – und sind gestürzt
Video: watson
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