Heute Nacht geht die neue Saison los! Titelverteidiger Philadelphia Eagles treffen um 2.20 Uhr MESZ im heimischen Lincoln Financial Field auf die Atlanta Falcons. 13 weitere Spiele finden am Sonntag statt, zwei am Montag.
An den folgenden 13 Spieltagen wird ebenfalls am Donnerstag, Sonntag und Montag gespielt. In Week 15 finden zwei Spiele am Samstag statt. Zum Football-Feiertag avanciert der 23. Dezember. Am Sonntag vor Heiligabend steigen 15 Partien, eine als Bescherung am Montag. Am letzten Spieltag werden alle 16 Spiele am 30. Dezember ausgetragen. An diesem Spieltag treffen alle Mannschaften – wie seit 2010 üblich – auf einen Gegner aus ihrer eigenen Division.
Insgesamt besteht die Regular Season aus 17 Spieltagen und 256 Partien, wovon fünf ausserhalb der USA ausgetragen werden. Drei Spiele im Londoner Wembley-Stadion (14./21./28. Oktober und ein Spiel der Los Angeles Rams im Aztekenstadion in Mexiko-Stadt (19. November). Die Playoffs beginnen am 5. Januar 2019 mit dem Wildcard-Weekend, am 3. Februar steigt in Atlanta im Bundesstaat Georgia der 53. Super Bowl.
» Hier gibt's den kompletten NFL-Spielplan der Saison 2018.
Das Eröffnungsspiel zwischen den Eagles und den Falcons in der Nacht auf Freitag (ab 2.30 Uhr MESZ) zeigt Pro Sieben. Danach überträgt Pro Sieben Maxx jeweils am Sonntag ab 19 Uhr mindestens zwei Spiele live. Ausserdem läuft auf Pro Sieben MAXX das neue NFL-Magazin «Touchdown» jeweils am Freitag um 19:45 Uhr.
Begleitet werden die Spiele von den Kommenatoren Jan Stecker, «Coach» Patrick Esume, Roman Motzkus, Carsten Spengemann, Volker Schenk, Uwe Morawe, Mattis Oberbach und Markus Krawinkel. Die Ex-NFL-Stars Sebastian Vollmer, Markus Kuhn und Björn Werner fungieren als Experten. Natürlich ist auch Internet-Durchwühler Christoph «Icke» Dommisch wieder mit an Bord.
Für die Spätzünder unter euch. 😉 #woche1 #weilheuteDienstagist #tradition #ranNFL pic.twitter.com/OIvvSTaAzx
— ProSieben MAXX (@ProSiebenMAXX) 4. September 2018
Beim Online-Streamingdienst DAZN sind für 12.90 Franken ausgewählte Einzelspiele sowie die «RedZone»-Konferenzschaltung zu sehen. Wer die Wahl aus allen 256 Spielen haben möchte, fährt am besten, wenn er sich ein «NFL Gamepass»-Abo für 269.99 US-Dollar besorgt.
Im Video unten findest du einen kleinen Football-Crashkurs. Der Rest ist «Learning by watching!» 😉
» Hier gibt's das Lexikon mit den wichtigsten Begriffen.
Dieselben 32 Mannschaften wie im letzten Jahr. Mit San Francisco, Los Angeles und New York sind drei Metropolregionen mit zwei Teams vertreten.
Du weisst noch nicht, für welches Team du fanen sollst. Dann probier's doch mal mit unserem Flussdiagramm. Das hilft dir bestimmt aus der Patsche:
Seit Jahren versucht die NFL mit immer wieder neuen Regeln oder Ergänzungen die Spieler vor Verletzungen zu schützen. Auch in diesem Jahr, doch die neuste Regel sorgt für heftige Proteste. Neu werden Athleten bestraft, wenn sie während eines Spielzuges absichtlich mit gesenktem Helm voran in Gegner stürmen. Ein derartiges Verhalten kann mit einer 15-Yard-Strafe oder sogar einem Ausschluss geahndet werden.
Für viele NFL-Profis unverständlich. Denn genau dieser Vorgang, den Helm bei einem Hit zu Hilfe zu nehmen, zählt für viele Footballer zur Grundtechnik des Spiels. Zur allgemeinen Verwirrung trägt bei, dass viele Schiedsrichter in den Vorbereitungspielen die Regel unterschiedlich auslegten. So kam es im Preseason-Duell zwischen den Minnesota Vikings und den Jacksonville Jaguars zu 20 (!) Strafen wegen der neuen «Helm-Regel».
Provokativer geht's nicht! Quarterback Colin Kaepernick ist das neue Werbegesicht von Nike. Der ehemalige Quarterback der San Francisco 49ers ist der vielleicht umstrittenste Sportler der USA. Er ging als erster Spieler bei der Nationalhymne auf die Knie, um gegen Polizeigewalt, Ungerechtigkeit und Rassendiskriminierung im Land zu protestieren. Für manche, nicht nur Schwarze, wurde Kaepernick deshalb zum Helden, für andere ist er einfach nur ein Nestbeschmutzer, unpatriotisch, eine Schande, ohne Respekt vor dem Militär.
Believe in something, even if it means sacrificing everything. #JustDoIt pic.twitter.com/SRWkMIDdaO
— Colin Kaepernick (@Kaepernick7) 3. September 2018
Kaepernick für Werbezwecke einzuspannen, löste deshalb wütende Reaktionen aus. In den sozialen Medien waren schnell Videos im Umlauf, die US-Bürger beim Verbrennen ihrer Nike-Artikel zeigen. Der Sport-Konzern reagierte gelassen: «Wir glauben, dass Colin einer der inspirierendsten Athleten dieser Generation ist», erklärte Nike-Vizepräsident Gino Fisanotti. «More to come», kann man da nur sagen.
Kurz vor Saisonstart der grosse Trade-Hammer: Die Chicago Bears schnappten sich mit Khalil Mack einen der besten Verteidiger der Liga. Für ihre Erstrunden-Picks des Drafts 2019 und 2020 holten sie den Outside Linebacker von den Oakland Raiders. Mack konnte sich mit seinem Ex-Klub nicht über einen neuen Vertrag einigen und so schlugen am Schluss die Bears zu, die dem Mann mit den meisten Quarterback-Pressures einen Sechsjahresvertrag über 141 Millionen Dollar anbieten konnten.
Mack wird damit zum bestbezahlten Verteidiger und lässt die Bears auf die erste Playoff-Teilnahme seit 2010 hoffen. Die Defense der Raiders war mit Mack schon nicht erste Sahne und wird jetzt noch schlechter sein – die letzten Titelhoffnungen sind damit wohl geplatzt.
DONE DEAL.
— Chicago Bears (@ChicagoBears) 1. September 2018
Welcome to Chicago, @52Mack_!!!
🐻⬇️ pic.twitter.com/QkysLaHPDn
Es sind die üblichen Favoriten, die am Donnerstag zur NFL-Saison im American Football starten: Die New England Patriots mit Superstar Tom Brady, die Pittsburgh Steelers mit dem «Schweizer» Ben Roethlisberger und der Titelverteidiger aus Philadelphia, der erstmals nicht mehr Jäger, sondern plötzlich der Gejagte ist.
Die Eagles, die im Februar überraschend gegen New England gewannen, starten in der Nacht auf Freitag gegen die Atlanta Falcons zur Titelverteidigung. Sie werden eine knifflige Quarterback-Frage zu lösen haben. Der 29-jährige Nick Foles, der in der Super Bowl völlig unerwartet zum Helden wurde, wird die Saison starten. Doch der Quarterback der Zukunft ist in Philadelphia der vier Jahre jüngere Carson Wentz, der letztes Jahr brillant spielte, ehe er sich im Dezember das Kreuzband riss. Nun wird er bald wieder fit sein, und der MVP der letztjährigen Super Bowl wird eher früher als später wieder ins zweite Glied zurücktreten müssen.
Nicht der Quarterback der Zukunft, aber noch immer derjenige der Gegenwart ist Tom Brady bei den New England Patriots. Der 41-jährige Superstar könnte die Vince-Lombardi-Trophy als erster Spieler überhaupt zum sechsten Mal erobern. Zwar gab es erneut Gerüchte um interne Differenzen beim Team aus Massachusetts, doch das Personal und Coach Bill Belichik sind weiterhin hochkarätig, auch wenn Wide Receiver Julian Edelman von einer schweren Knieverletzung zurückkommt und die ersten vier Spiele eine Dopingsperre absitzen muss.
Tom Brady und seine New England Patriots polarisieren die Fans - und das weiß er auch. 💪🏈🏆 #GoPats #TomBrady pic.twitter.com/TOBXIGBXPz
— NFL Deutschland (@NFLDeutschland) 26. August 2018
Zwei weitere hochdekorierte Quarterbacks wollen mit ihren Teams an die Spitze zurück. Ben Roethlisberger, der 36-jährige Hüne mit Wurzeln im Emmental, mit den Pittsburgh Steelers und Aaron Rodgers mit den Green Bay Packers. Der 34-Jährige gilt vielen als bester Quarterback der letzten Dekade, hat aber erst einen Meisterring (von 2011) am Finger. Sein neuer Vierjahresvertrag macht ihn mit einem Jahreslohn von 33,5 Mio. Dollar zum bestbezahlten Spieler der NFL-Geschichte.
Es könnte aber auch ein Jahr der Wachablösung werden, wie dies die Eagles in der letzten Saison andeuteten. Vor allem die Los Angeles Rams von Stan Kroenke, dem Mehrheitsaktionär des Londoner Fussballklubs Arsenal, haben seit ihrem Umzug von St. Louis nach Los Angeles einen steilen Aufstieg hinter sich. Sie verfügen über die vielleicht beste Defensive der Liga und mit dem 32-jährigen Sean McVay – neun Jahre jünger als Tom Brady – über einen eigentlichen Wundercoach an der Seitenlinie.
Zwei weitere Mannschaften, die für eine Überraschung sorgen könnten, sind die San Francisco 49ers und Houston Texans. Die 49ers setzen nach Jahren der Enttäuschungen alle Hoffnungen auf Quarterback Jimmy Garoppolo. Die Texans verfügen mit ihrem Spielmacher DeShaun Watson über den vielleicht aufregendsten Spieler in der gesamten Liga. Der 22-Jährige, zu Beginn seiner Rookie-Saison beeindruckte, ist nach seinem Kreuzbandriss wieder fit.
» Rams und Saints – das sind die Favoriten der Analysts.
Die NFL gilt als die reichste und spektakulärste Sport-Liga der Welt. Kein Wunder bei einem Jahresumsatz von geschätzten 11,8 Milliarden Euro, einem festgeschriebenen Mindestgehalt von 443'000 Franken pro Spieler sowie Stadien, die für rund zwei Milliarden Franken aus dem Boden gestampft werden.
Doch unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten haben auch die NFL-Teams nicht. Dank dem «Salary Cap» dürfen Teams nur einen geregelten Betrag für Spielergehälter aufwenden. In der neuen Saison sind es etwa 177.2 Millionen Dollar (für 53 Spieler).
Spitzenverdiener ist derzeit Aaron Rodgers. Der 34-jährige Quarterback, der die Green Bay Packers 2010 zum Sieg im Super Bowl führte, unterschrieb kürzlich einen Vertrag, der ihm bis 2023 insgesamt 134 Millionen Dollar einbringt. In diesem Jahr kassiert Rodgers satte 33,5 Millionen Dollar. Damit befindet er sich leicht unter dem Niveau des bestverdienenden Fussballers: Neymar soll bei Paris St-Germain rund 34 Millionen Franken netto kassieren.
EIN-HUN-DERT Millionen Dollar garantiert 😱😱💰
— NFL Deutschland (@NFLDeutschland) 30. August 2018
👉👉👉 https://t.co/B2Vc0SNhj0 #GoPackGo #AaronRodgers pic.twitter.com/ER8H3GuKEU
Die NFL hat den «Salary Cap» aber nicht etwa zur Regulierung der Geldflüsse eingeführt. Die Gehaltsobergrenze soll verhindern, dass einzelne Teams wie beispielsweise im europäischen Klubfussball auf Jahre sportlich zu sehr dominieren. Denn eine einseitige Liga ist über kurz oder lang vor allem eines: schlecht für das Geschäft.
Nur 16 Spiele trägt jedes der 32 NFL-Teams in der Regular Season aus. Hinzu kommen maximal vier Playoff-Partien und vier Testspiele. Die offizielle Saison dauert nur fünf Monate, von Anfang September bis Anfang Februar.
Dass die Saison nicht länger ist, hat mit der körperlichen Belastung für die Spieler zu tun. American Football ist eine Vollkontakt-Sportart, weshalb Verletzungen an der Tagesordnung sind. Vor allem der Kopf (Gehirnerschütterungen) und die Gelenke sind häufig betroffen.
Die Spielergewerkschaft hat berechnet, dass die durchschnittliche Karriere eines NFL-Footballers auf drei Saisons beschränkt ist. Problematisch: Wenn die Spieler verletzt sind, kassieren sie nur einen Bruchteil ihres Lohns, da dieser meist extrem leistungsabhängig ist. (pre/sda)