Nun ist das Playoff Picture definitiv. Die Wild Card Rounds finden am 5. und 6. Januar statt, die Divisional Rounds am 12. und 13. Januar.
Detroits Kicker Matt Prater ist Rekordhalter des längsten Field Goals der NFL-Geschichte (64 Yards). Dass es der Mann aus Ohio aber nicht nur in den Beinen hat, beweist er beim 31:0-Sieg der Lions bei den Packers.
Beim Stand von 7:0 und einem Fourth Down in der Red Zone der Packers bewies Head Coach Matt Patricia (sorry, kaum anders zu beschreiben) Eier und liess Prater aus der Kicking Formation als QB agieren. Die Packers konnten aufgrund des überraschenden Direct Snaps nicht mehr reagieren und kassierten einen sehenswerten Trick Play Touchdown.
Der letztjährige Superbowl, an Spannung und Spektakel schwer zu überbieten, bleibt vor allem wegen einem Play Call in Erinnerung: «Philly Special». In dieser Saison wurde er sogleich einige Male kopiert. So auch diese Woche – und zwar in perfekter Manier.
Fun Fact: Wide Receiver Mohamed Sanu hat mit 4 Touchdown-Pässen einen TD-Pass mehr als QB Nathan Peterman (ehemaliger QB der Buffalo Bills, jetzt Backup QB der Oakland Raiders) – und das bei 122 weniger Versuchen.
Die Kansas City Chiefs sind eines der spektakulärsten Teams der NFL in dieser Saison. QB Patrick Mahomes gilt zu Recht als Favorit auf den Titel als Regular-Season-MVP, Tyreek Hill ist der momentan wohl gefährlichste Wide Receiver der Liga und dann ist da noch Tight End Travis Kelce.
Der Tight End gehört seit Jahren (zusammen mit Rob Gronkowski von den New England Patriots) zur Crème de la Crème seiner Gilde. Dies unterstrich er erneut und holte sich mit 1336 Yards in dieser Saison einen Rekord (die meisten Yards eines Tight Ends in der Regular Season).
Dumm nur, dass er gut 40 Minuten später als Rekordhalter abgelöst wurde. Und zwar von George Kittle, seines Zeichens Profi im gerade mal zweiten Jahr bei den San Francisco 49ers. Dieser beendete die Saison mit 1377 Yards.
Seit Wide Receiver Amari Cooper bei den Dallas Cowboys unter Vertrag steht, läuft es «America's Team» signifikant besser. Doch nicht nur Cooper taugt was als Receiver. Denn was der 1,73 Meter grosse (kleine?) Cole Beasley gegen die New York Giants abzog, verdient nur eins: das Prädikat Weltklasse.
Die Saison begann für das talentierte Team der Cleveland Browns enttäuschend. Nach der Entlassung von Head Coach Hue Jackson Ende Oktober setzte dann eine mirakulöse Trendwende ein. Sinnbildlich dafür war das Aufblühen des verheissungsvollen Top Picks des letzten Drafts, QB Baker Mayfield.
Nach enttäuschendem Start (die ersten beiden Spiele der Saison verbrachte er auf der Bank), drehte Mayfield unter dem Interim-Coach Gregg Williams eindrücklich auf und holte sich mit seinem 27. Touchdown-Pass den Rekord für die meisten Touchdowns eines Rookie-Quarterbacks.
Dass dieser Junge auch mehr kann, als One-Yard-TDs, zeigte er auch in diesem Spiel auf eindrückliche Weise.
Der 35-jährige Defensive Tackle Kyle Williams hat seinen Rücktritt per Ende Saison bereits bekanntgegeben. In seinem letzten Spiel für die Bills, bei denen er seine gesamte Profi-Karriere verbracht hat, wurde ihm eine schöne Geste zuteil.
Gegen die Miami Dolphins wurde er im vierten Viertel bei komfortabler Führung in der Offense aufgestellt und durfte seinen ersten und einzigen Pass fangen. Die Reaktionen von Team und Fans sprechen Bände.
Nate Sudfeld ist hinter Carson Wentz und Nick «St.Nick» Foles dritter Quarterback bei den Philadelphia Eagles. Nachdem Wentz ohnehin verletzt fehlt, hat sich auch Foles im Spiel gegen die Washington Redskins verletzt. So wurde es Sudfeld ermöglicht, seinen ersten NFL-Touchdown auf Nelson Agholor zu werfen. Gegen sein Ex-Team, notabene.
Traditionell darf der QB den Ball behalten, mit dem er seinen ersten Touchdown geworfen hat. Dumm nur, dass sich Agholor dessen nicht bewusst war und den Ball gütig einem Jungen im Publikum schenkte.
In einem bis dahin engen Spiel wirft Texans-QB Deshaun Watson bei einem 3rd&6 unter Druck einen gefährlichen Pass. Myles Jack, der Star-Linebacker der Jaguars, sieht die Chance auf eine Interception, der Ball wird abgefälscht und DeAndre Hopkins fängt zur Completion und einem neuen First Down.
Im Spiel der Los Angeles Chargers gegen die Denver Broncos versuchten sich letztere an einer 2-Point-Conversion, um wieder auf drei Punkte heranzukommen. Dies scheiterte jedoch an der Interception von Cornerback Casey Hayward, der den Ball 102 Yards in die gegnerische Endzone trug. Auch wenn dies den Chargers nur zwei Punkte einbrachte, der Lauf kann sich sehen lassen.
Es muss nochmals gesagt werden: Patrick Mahomes MUSS MVP der Regular Season 2018 werden. Was der 23-Jährige abgeliefert hat, ist unter effizientem Spektakel zu klassifizieren. Ob No Look, mit links oder 60-Yards-Spirals – Mahomes führte ein Team mit einer maroden Defense zu einer 12-4-Saison. Er ist der Game Changer.
Und er ist der erste, der Aaron Rodgers den Titel als talentiertester (nicht erfolgreichster, sorry Tom Brady) Quarterback der NFL streitig machen könnte.
Und für Statistik-Interessierte:
Noch Fragen?
Das war's mit einer Regular Season, die es in sich hatte. Sagenhafte 69 Spiele dieser Saison endeten mit drei oder weniger Punkten Unterschied. So viele knappe Spiele gab es in einer NFL Regular Season noch nie. Und die Playoffs sind in Bezug auf Spannung nicht weniger vielversprechend ...