Die NFL startet gleich mit einer kleinen Überraschung in die Saison: Die Detroit Lions gewinnen auswärts bei den Kansas City Chiefs 21:20. Und auch der Hauptverantwortliche für die Niederlage des Titelträgers scheint schnell gefunden.
Wide Receiver Kadarius Toney zog nämlich einen ganz schlechten Tag ein. So fing er nur einen Pass, mit dem er ein Yard Raumgewinn erzielte, obwohl Quarterback Patrick Mahomes ihn fünfmal anvisierte. Auch sonst konnte sich der MVP der letzten Saison in Abwesenheit seines Lieblingsziels Travis Kelce nicht wirklich auf seine Passempfänger verlassen. Keiner von ihnen fing Pässe für mehr als 48 Yards. Dennoch sticht Toney negativ heraus.
Right place, right time @BrianBB_1
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Denn der 24-Jährige, der im letzten Jahr per trade von den New York Giants gekommen war, war gleich in zwei entscheidenden Situationen beteiligt. Zuerst liess er einen Ball früh in der zweiten Halbzeit durch seine Hände flutschen, woraufhin Lions-Rookie Brian Branch den Pass abfing und in die Endzone der Chiefs trug. Anstatt die Führung auszubauen, stand es plötzlich 14:14.
Und dann, als die Chiefs nach zwei Field Goals von Harrison Butker im letzten Viertel in Rückstand gerieten und die Partie in ihrem schlussendlich letzten Drive noch wenden wollten, war Toney erneut mitschuldig am Scheitern. Wieder fing er den Ball nicht, obwohl er dieses Mal völlig frei stand und sofort dafür hätte sorgen können, dass Kansas City in Reichweite für ein siegbringendes Field Goal kommt.
NFL-Experte Danny Heifetz schrieb zu Toneys Leistung: «Das könnte sehr gut die schlechteste Leistung eines Spielers sein, die wir die ganze Saison über sehen.» Quarterback Mahomes ist wegen der schwachen Leistung seiner Passempfänger aber nicht beunruhigt: «Ich vertraue ihm und er wird auch in dieser Saison einige Spiele für uns gewinnen, so wie er es letztes Jahr tat.»
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Weil die Chiefs die folgenden drei Spielzüge – bedingt auch durch Strafen – ebenfalls nicht nutzen können, um die für ein neues erstes Down nötige Distanz zu erreichen, wird Detroits Runningback David Montgomery zum Matchwinner. Der Neuzugang aus Chicago erzielte den entscheidenden Touchdown, der für die 21:20-Führung sorgte.
Mit 74 Yards Raumgewinn war Montgomery auch sonst einer der besten Offensivspieler bei den Lions. Auch die Wide Receiver Josh Reynolds mit 80 Yards und Amon-Ra St. Brown mit 71 Yards und einem Touchdown zeigten starke Leistungen und erleichterten das Leben ihres Quarterbacks Jared Goff. Trotz des Überraschungserfolgs war Trainer Dan Campbell danach nicht überschwänglich: «Ich habe heute nichts Neues gelernt, sondern bestätigt bekommen, was ich schon wusste.»
Anders als in Kansas City sind die Cincinnati Bengals derweil in Feierstimmung. Denn Joe Burrow dürfte dem Team aus Ohio noch einige Jahre erhalten bleiben. Der 26-Jährige hat einer Vertragsverlängerung über fünf Jahre zugestimmt. In dieser Zeit könnte er bis zu 275 Millionen Dollar, aber in jedem Fall 219 Millionen Dollar verdienen.
«Hier ist der Ort, wo ich sein will, wo ich meine ganze Karriere verbringen will», so Burrow, der Cincinnati je einmal in den Super Bowl und den Halbfinal führte, nach seiner Unterschrift. Da die Verlängerung erst nach dieser Saison in Kraft tritt, ist er bis 2029 an die Bengals gebunden. Mit einem Jahresgehalt von 55 Millionen Dollar ist Burrow nun ausserdem der bestbezahlte Profi in der NFL-Geschichte.
Sein Rekord dürfte aber nicht ewig halten. Aufgrund der von Jahr zu Jahr steigenden Gehaltsobergrenze wurde diese Bestmarke zuletzt immer wieder übertroffen. So hielten diesen Rekord kurzzeitig sowohl Jalen Hurts (Philadelphia) als auch Lamar Jackson (Baltimore) und Justin Herbert (LA Chargers), die allesamt in diesem Jahr einen neuen Vertrag unterschrieben. Der nächste könnte Jacksonvilles Trevor Lawrence sein, der im nächsten Jahr für eine Vertragsverlängerung infrage kommt.