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Basketball-WM-Halbfinal: Diese Stars werden entscheidend sein

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Titelverteidiger Spanien ist bereits in der Gruppenphase ausgeschieden.Bild: imago

Diese Stars werden die Basketball-WM nun entscheiden

An der Basketball-WM in Asien stehen mit den Halbfinals USA – Deutschland und Kanada – Serbien zwei spannende Duelle an. Diese Spieler werden in der heissen Phase des Turniers entscheidend sein.
07.09.2023, 19:5007.09.2023, 19:50
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In den Philippinen geht es in die heisse Phase. Der asiatische Inselstaat ist gemeinsam mit Indonesien und Japan Gastgeber der Basketball-WM. Am Freitag werden in Manila die beiden Halbfinals ausgetragen, am Sonntag findet dort auch der Final statt. Obwohl die ganz grossen Stars an dieser WM bis auf wenige Ausnahmen wie Luka Doncic, der mit Slowenien im Viertelfinal ausschied, fehlen, versprechen die verbleibenden Partien viel Spannung. Diese Spieler werden nun entscheidend sein.

USA 🇺🇸

Anthony Edwards

Der Rekordweltmeister kann nach dem verpassten Titel 2019 erneut nicht auf Superstars wie Kevin Durant, LeBron James oder auch Steph Curry zählen. Dafür ist das Team von Trainer Steve Kerr mit vielen sehr talentierten Spielern gespickt und sehr gut zusammengestellt.

Spieler wie Anthony Edwards oder Jalen Brunson, die ihre Stärken mit dem Ball in den Händen haben, werden von Spielern wie Mikal Bridges oder Austin Reaves, die weniger Ballkontakte brauchen, sondern als Dreierschützen oder im Fall von Bridges auch in der Defensive glänzen. Edwards sticht aus dem starken Kollektiv aber bisher heraus, obwohl er im Viertelfinal gegen Italien nur drei Punkt erzielte.

Der 22-jährige Guard der Minnesota Timberwolves überzeugt als bester Skorer mit 17,3 Punkten pro Spiel und führte die USA so in den Halbfinal. Seine beste Leistung mit 35 Punkten gegen Litauen wurde jedoch nicht belohnt, es war die einzige Niederlage für den Topfavoriten. Davon, dass Edwards dies auch in jedem anderen Spiel gelingen könnte, ist Mitspieler Bridges überzeugt: «Er könnte immer 30 oder mehr Punkte erzielen – problemlos.» Doch Edwards stelle sich in den Dienst der Mannschaft und hilft so auch seinen Mitspielern.

Im Halbfinal trifft die USA nun auf Deutschland, das an dieser WM bisher noch gänzlich ohne Niederlage ist. Dort werden die USA ebenso wie in einem allfälligen Finalspiel auf die Skorer-Qualitäten von Edwards hoffen, hat mit Spielern wie Brandon Ingram, Tyrese Haliburton oder Paulo Banchero aber selbst auf der Bank noch NBA-Profis im Kader, die den Unterschied ausmachen können.

Deutschland 🇩🇪

Dennis Schröder

Ausgerechnet im Viertelfinal erwischt Dennis Schröder seinen schlechtesten Tag, trifft nur vier von 26 Würfen und kostet Deutschland am Ende fast noch den Sieg. Weil der Wurf von Lettlands Davis Bertans kurz vor der Schlusssirene aber ebenso zu kurz gerät wie jener von Schröder einige Sekunden zuvor, bleibt es beim 81:79-Erfolg für Deutschland.

In den vorherigen Partien konnten die Deutschen aber stets auf den 29-Jährigen zählen. Schröder ist mit 18,0 Punkten und 6,3 Assists pro Spiel sowohl der beste Skorer als auch Vorbereiter im Team, das mit den Wagner-Brüdern Franz und Moritz sowie Daniel Theis noch über drei weitere NBA-Profis verfügt.

Schröder hat einen beachtlichen Weg durchgemacht. Hatte der einst als Nachfolger von Dirk Nowitzki gehandelte Basketballer früher ein schwieriges Verhältnis zur deutschen Öffentlichkeit, da er polarisierte und nicht wirklich als Anführer taugte, ist er im Team von Gordon Herbert nun eben genau das. Der Spiegel schreibt, dass Schröder vom «Egomanen zum Anführer wurde». «Er gibt einem nicht die Chance, nicht mitzuziehen, weil er so hart arbeitet und vorangeht», bestätigt Franz Wagner im «Kicker».

In der NBA wird Schröder, der in der nächsten Saison für die Toronto Raptors aufläuft, nie an die Leistungen Nowitzkis herankommen, doch mit der Nationalmannschaft könnte er das deutsche Basketball-Idol mit einem Sieg gegen die USA übertreffen. Denn dann wäre Deutschland, das auch auf die starken Dreierschützen Andreas Obst und Maodo Lo setzt, WM-Silber sicher, Nowitzki schaffte es «nur» zu Bronze.

USA – Deutschland (Freitag, 14.40 Uhr)

Kanada 🇨🇦

Shai Gilgeous-Alexander

Alles andere als zu sagen, dass Shai Gilgeous-Alexander die Kanadier durch dieses Turnier getragen hat, wäre untertrieben. Der 25-jährige Guard der Oklahoma City Thunder erzielte in fünf der sechs Spiele an dieser WM die meisten Punkte für Kanada und erzielte mit 25 Zählern pro Spiel mehr als zehn mehr als der zweitbeste Skorer im Team (R. J. Barrett).

Doch nicht nur das: Gilgeous-Alexander ist auch der beste Rebounder (7,2 pro Spiel) sowie Vorbereiter (5,0 Assists) und hat die meisten Steals im Schnitt (1,7). Er ist der Hauptgrund dafür, dass Kanada erstmals überhaupt im Halbfinal einer Basketball-WM steht. Dank seiner 31 Punkte bei extrem starker Trefferquote konnte das Team von Trainer Jordi Fernandez im Viertelfinal auch Slowenien um Superstar Luka Doncic bezwingen.

Dennoch ist Gilgeous-Alexander keine One-Man-Show. Der Arbeiter Dillon Brooks glänzt mit seiner hohen Dreierquote, während beispielsweise auch R. J. Barrett, Kelly Olynyk oder Gilgeous-Alexanders Cousin Nickeil Alexander-Walker eine wichtige Rolle spielen. Will Kanada sich eine Medaille sichern, braucht es aber vor allem einen weiterhin herausragenden Shai Gilgeous-Alexander.

Serbien 🇷🇸

Das Kollektiv

Müsste man bei den Serben einen Spieler herauspicken, wäre das wohl Bogdan Bogdanovic. Der Guard der Atlanta Hawks ist der Einzige im Team von Trainerlegende Svetislav Pesic, der sich in der NBA festgebissen hat, doch wäre es unfair gegenüber Spielern wie Nikola Milutinov oder Stefan Jovic, Bogdanovic als Star dieses Teams zu bezeichnen. Denn jeder dieser Spieler hat seine Rolle bei Serbien und füllt diese an der WM in Südostasien bisher hervorragend aus.

Bogdanovic ist der primäre Skorer (18,8 Punkte pro Spiel), Jovic der beste Spielmacher (6,7 Assists pro Spiel) und Center Milutinov poliert die Bretter (8,8 Rebounds pro Spiel), verankert aber gleichzeitig auch die starke Defensive. Die Serben setzen in Absenz von Superstar und NBA-Champion Nikola Jokic auf ihr starkes Kollektiv. Nur drei Spieler skoren zweistellig – weniger als bei allen anderen Halbfinalisten. Dafür erzielen acht Spieler im Schnitt mindestens acht Punkte – mehr als bei allen anderen Halbfinalisten.

Das Duell mit Kanada im Halbfinal wird also eines zweier völlig verschiedener Systeme. Während sich die Last bei den Osteuropäern auf mehrere Schultern verteilt, sind die Nordamerikaner viel stärker von ihrem Star abhängig.

Serbien – Kanada (Freitag, 10.45 Uhr)

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