Bevor wir loslegen kurz die Übersicht über den aktuellen Stand in den NFL-Playoffs. Nach den vier Wild-Card-Games von diesem Wochenende stehen am nächsten Samstag und Sonntag die Divisional Playoffs auf dem Programm. Noch acht Teams sind also im Super-Bowl-Rennen.
And then there were eight. #NFLPlayoffs pic.twitter.com/37k7zyRF3R
— NFL (@NFL) 9. Januar 2017
Während die vier besten Teams der Regular Season – die Dallas Cowboys, die New Englands Patriots, die Kansas City Chiefs und die Atlanta Falcons – in der 1. Runde noch pausieren durften, zeigten die Green Bay Packers, die Pittsburgh Steelers, die Seattle Seahawks und die Houston Texans eindrücklich, dass auch mit ihnen zu rechnen ist.
«MVP, MVP, MVP», schallt es durch das eisig kalte Lambeau Field. Es ist klar, wer gemeint ist: Aaron Rodgers, Quarterback der Green Bay Packers. Was der 33-Jährige im Playoff-Achtelfinal gegen die New York Giants zeigt, ist schlicht fantastisch. Mit vier Touchdown-Pässen und 362 geworfenen Yards ist er der alle überragende Mann, sein Gegenüber, Giants-Quarterback Eli Manning – immerhin zweifacher Super-Bowl-Gewinner – bleibt nur die Statistenrolle.
Dabei beginnt dieses Wild-Card-Game für Rodgers und seine Packers alles andere als berauschend. Bis kurz vor der Halbzeit liegen sie 0:6 zurück, doch dann zeigt Rodgers seine Klasse: Erst tänzelt er hinter seinen Beschützern, bis er die entscheidende Lücke zum ersten Touchdown sieht und in den letzten Sekunden findet auch sein «Hail Mary» – ein Verzweiflungswurf in die Endzone – noch einen Abnehmer. Statt 0:6 heisst es jetzt 14:6. Es ist bereits Rodgers dritter erfolgreicher «Hail Mary» in den vergangenen 13 Monaten.
Nach der Pause stürmen die Packers, die sich erst durch sechs Siege in Folge überhaupt für das Wildcard-Weekend qualifiziert hatten, unaufhaltsam zum Sieg. Auch überragend: Wide Receiver Randall Cobb, der nicht nur den «Hail Mary», sondern noch zwei weitere Touchdown-Pässe von Rodgers fängt. Am Ende steh es 38:13, in den Divisional Playoffs warten nun die Dallas Cowboys, die Nummer 1 der Regular Season.
Die Pittsburgh Steelers zeigen den Miami Dolphins aus dem sonnig-warmen Florida schon vor dem Wild-Card-Duell, worum es in den Playoffs geht: um Härte. Bei Minus 10 Grad macht sich Linebacker Ryan Shazier oben ohne «warm».
Im Spiel drücken die Steelers mit Quarterback Ben Roethlisberger dann gleich beim ersten Drive voll aufs Tempo. 5 Plays, 85 Yards und auf einmal findet sich Wide Receiver Antonio Brown mit dem Ball in der Endzone wieder. Zusammen mit Runningback Le'Veon Bell drückt er der Partie den Stempel auf – bereits nach dem ersten Viertel (14:3) haben die beiden 179 Yards auf dem Konto.
Die Dolphins sind lange überfordert. Beim vierten Versuch und einem Yard zum First Down riskieren die Gäste dann einen Fake-Punt und holen tatsächlich das First Down. Doch der vermeintliche Weckruf verpufft schnell. Quarterback Matt Moore läuft unmittelbar danach in einen unfassbar harten Hit von Bud Dupree. Erst nach einer längeren Verschnaufpause steht er wieder auf und spielt weiter.
Nach der Pause kontrolliert die Steelers-Offense die Partie. Roethlisberger wirft noch zwei weitere Pässe zum ungefährdeten 30:12-Sieg. Die Dolphins versuchen es noch mit der Brechstange: Ein versuchter Kick-Block wird nach einem zu frühen Start aber zur Lachnummer. Das Publikum in Pittsburgh amüsiert sich köstlich und darf sich jetzt auf das Viertelfinal-Duell mit den Kansas City Chiefs freuen.
Das Duell zwischen den Seattle Seahawks und den Detroit Lions ist eine klare Sache für den Champion von 2013. 26:6 siegen die Seahawks und verlängern damit die unfassbare Negativserie der Lions. Mit der neunten Playoff-Niederlage hintereinander stellen sie einen NFL-Negativ-Rekord auf.
Überragender Mann bei den Seahawks ist Runningback Thomas Rawls. Mit 161 Rushing Yards stellt er einen neuen Playoff-Rekord für Seattle auf.
Doch auch die Receiver können glänzen: Paul Richardson und Doug Baldwin pflücken die Bälle gleich serienweise herrlich aus der Luft.
Für die Seahawks geht es nächstes Wochenende in den Divisional Playoffs mit dem Duell gegen die Atlanta Falcons weiter.
Im ersten Spiel der Playoff-Saison 2017 besiegen die Houston Texans die Oakland Raiders mit 27:7. Es ist kein Augenschmaus, den die Zuschauer zu sehen bekommen. Das ist aber auch kein Wunder: Schliesslich müssen beide Teams auf wichtige Stammkräfte verzichten.
Während die Raiders ohne den verletzten Quarterback Derek Carr und Pro-Bowl-Tackle Donald Penn antreten müssen, fehlt auf Seiten der Texans der neue Stamm-Quarterback Tom Savage. Zum Mann des Spiels wird schliesslich überraschenderweise Brock Osweiler. Der eigentliche Spielmacher der Texans wurde kurz vor Weihnachten rasiert, darf aber in den Playoffs für den verletzten Savage wieder ran.
Und Osweiler nutzt die Chance: Mit 168 geworfenen Yards, einem Touchdown-Pass und einem Rushing-Touchdown lässt er sämtliche Kritiker verstummen. In den Divisional Playoffs wartet am kommenden Wochenende aber ein anderes Kaliber auf Osweiler und Co.: Die Texans müssen zu den New England Patriots um Star-Quarterback Tom Brady.