Die Equipe «AG2R La Mondiale» hat zwei ihrer Fahrer von der Vuelta ausgeschlossen. Der Franzose Alexandre Geniez und der Deutsche Nico Denz wurden dabei ertappt, wie sie sich am Sonntag beim Schlussanstieg während längerer Zeit von einem Auto ziehen liessen.
Hey @AG2RLMCyclisme, @lavuelta, @UCI_cycling, you do realise this is a bike *race*, yeah? pic.twitter.com/PKWzC9UBn1
— Scott O'Raw (@velocast) 4. September 2017
Der Vorfall warf am gestrigen Ruhetag hohe Wellen. Zwar kommt es bei jeder Übergabe von Bidons vor, dass sich Fahrer etwas länger festhalten als zwingend notwendig. Als «sticky bottle» ist das bekannt und diese «klebrige Flasche» wird allseits akzeptiert und praktiziert.
Doch sich einfach so festhalten und ziehen lassen – das geht dann doch zu weit. Und so zog das Team AG2R heute Morgen vor dem Start zur 16. Etappe die Konsequenzen. «Wir entschuldigen uns beim Veranstalter und dem Publikum aufrichtig für diese Unsportlichkeit, die gegen unsere Werte und unsere Ethik sind», heisst es in einem Communiqué.
Der ertappte Alexandre Geniez entschuldigte sich ebenfalls. Den Rauswurf kommentierte er so: «Es ist schwierig, aber ich muss den Entscheid akzeptieren.»
Nico Denz bezeichnete seinen Entschluss, sich vom Auto ziehen zu lassen, als «falsch und völlig unnötig. Es gibt dafür keine Entschuldigung.» Er habe sich nach zwei harten Vuelta-Wochen, durch die er sich trotz Bronchitis gekämpft habe, dazu hinreissen lassen. «Es war ein Fehler und ich bereue es.»
Der 23-Jährige aus Waldshut-Tiengen unweit der Schweizer Grenze war erstmals bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt am Start, aber wenn es nach ihm geht nicht zum letzten Mal. «Ich möchte wieder zurück kommen, um zu zeigen, dass ich sportlich fair meine Leistung bringen kann, so wie ich es zuvor auch immer getan habe.»
In der Gesamtwertung der Vuelta führt Chris Froome. Der Brite hat 61 Sekunden Vorsprung auf Vincenzo Nibali. Heute könnte Froome für eine Vorentscheidung sorgen, denn es steht ein Zeitfahren über 40,2 vorwiegend flache Kilometer in Logroño an. Für seine Konkurrenten geht es wohl in erster Linie darum, den Zeitverlust möglichst in Grenzen zu halten.