Im Gesamtklassement rückte nach der Aufgabe von Remco Evenepoel der Deutsche Florian Lipowitz auf Platz 3 vor. Der 24-Jährige musste nach 182,6 km und fast 5000 Höhenmetern zwischen Pau und Luchon-Superbagnéres in den verregneten und vernebelten Pyrenäen nur noch das Ziel erreichen, da der angeschlagene Doppel-Olympiasieger aus Belgien als grösster direkter Konkurrent von Lipowitz und Drittplatzierter zuvor vom Rad gestiegen war.
Ab drei Kilometer vor dem Ziel griff Vingegaard zweimal an. Pogacar konnte mühelos folgen. Er verzichtete auf einen Konter. Erst im Sprint um Platz 2 liess er sich nicht lumpen und holte ein paar weitere Sekunden heraus. Im Gesamtklassement beträgt sein Vorsprung auf Vingegaard mehr als vier Minuten, nachdem er am Donnerstag und Freitag in den Pyrenäen die Konkurrenz mit zwei Etappensiegen dominiert hatte. Lipowitz nimmt Platz 3 mit 7:53 Minuten Rückstand ein.
Der Niederländer Arensman hatte sich früh verabschiedet und musste auf die Gnade von Pogacar und Vingegaard hoffen, als er den 13 km langen Schlussanstieg mit über drei Minuten Vorsprung in Angriff nahm. Da er fast gleich schnell den Berg hoch fuhr wie Pogacars Helfer, war seine Reserve noch gross genug, als Vingegaard den Mann in Gelb testete. Der 25-jährige Arensman feierte den bislang grössten Erfolg seiner Karriere. Zuvor war das Highlight ein Etappensieg 2022 an der Vuelta gewesen.
Nach drei Tagen in den Pyrenäen kehrt die Tour de France am Sonntag für die 15. Etappe zwischen Muret und Carcassonne in die Ebene zurück. Das Teilstück ist aber immer noch nichts für Sprinter, sondern dürfte für Ausreisser geeignet sein. (sda)