«Ich bin sprachlos. Die Tour zum vierten Mal zu gewinnen, sechsmal in Serie auf dem Podium zu stehen. Ich bin superstolz, dieses Gelbe Trikot tragen zu können», betonte der 26 Jahre alte Tour-Dominator im TV-Interview auf den Champs-Élysées.
Es sei «die schwierigste» Tour gewesen, die er je gefahren sei, weil man immer aufs Tempo gedrückt habe. «Ich höre jedes Jahr, dass es die härteste Tour der Geschichte war, aber ehrlich gesagt war es dieses Jahr auf einem noch höheren Niveau», hatte der Weltmeister, der in der Gesamtwertung einen Vorsprung von 4:24 Minuten auf den Dänen Jonas Vingegaard herausfuhr, bereits am Samstagabend in Pontarlier gesagt.
«Vielleicht gab es einen Tag, an dem es etwas ruhiger war. Aber die Leistungsdaten sprechen eine andere Sprache, denn es war unglaublich hart. In der Regel sind wir vom Anfang bis zum Ende am Limit gefahren», fügte der Slowene hinzu.
«Die Stimmung im Team war fantastisch, der vierte Gesamtsieg begann damit», betonte der Champion. «Wir haben vom ersten bis zum letzten Tag gekämpft, und nach der Etappe in Mûr-de-Bretagne wusste ich, dass ich in der Form war, um die Tour zu gewinnen. Aber wir mussten weiter kämpfen», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur afp.
«Die zweite Woche war entscheidend. Sie ermöglichte es uns, die dritte Woche etwas gelassener anzugehen», analysierte der Leader des UAE-Teams, der die Konkurrenz in den Pyrenäen hinter sich gelassen hatte, bevor er seinen Vorsprung in den Alpen verwaltete. «Trotz allem darf ich sagen, dass ich diese Tour genossen habe, denn ich hatte eine gute Form und gute Beine», versicherte er.
Auch in der Schlussetappe packte ihn nochmals das Rennfieber. «Ich befand mich an der Spitze, obwohl ich nicht dachte, dass ich die Energie hätte, mich heute für das Rennen zu motivieren. Ich war froh, dass die Jury die Gesamtzeiten eingefroren hatte, das hat mich ein wenig entspannt. Und dann musste ich nur noch meine Beine einsetzen.»
Für einmal reichte dies nicht zum Sieg. Doch die Niederlage gegen Wout van Aert auf dem spektakulären Olympia-Parcours konnte er letztlich gut verkraften.
Den Entscheid über eine Teilnahme an der Vuelta (23. August bis 14. September) werde er «ein paar Tage nach dem Ende der Tour» treffen.
Mit einem Start könnte er sein Palmarès komplettieren, andererseits schmälert dies wohl seine Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung an den Weltmeisterschaften in Ruanda. (ram/sda)