Die gestrige Königsetappe an der Tour de Suisse wird von zwei schweren Crashes überschattet. In der Abfahrt vom Albulapass nach La Punt sind sowohl der US-Amerikaner Magnus Sheffield als auch der Schweizer Gino Mäder schwer gestürzt.
Wie die Organisatoren der Tour de Suisse am Abend bekannt gaben, lag Mäder nach seinem Sturz regungslos im Wasser, als ihn der Rennarzt nach rund zwei Minuten erreichte. Er wurde sofort reanimiert und anschliessend mit einem Rettungshelikopter ins Spital Chur transportiert. Die Schwere seiner Verletzungen sei noch nicht abschliessend geklärt, heisst es weiter. RSI und RTS berichten übereinstimmend, Mäders Zustand sei stabil.
Official Statement from TdS Organisation regarding the crashes of @maedergino and @MagnusSheffield
— Tour de Suisse (@tds) June 15, 2023
We wish both of them all the best!!
.@BHRVictorious @INEOSGrenadiers pic.twitter.com/T9RmdT1HH7
Magnus Sheffield, der zweite gestürzte Fahrer, verletzte sich weniger schwer als Mäder. Er sei ansprechbar gewesen, als der Rennarzt ihn erreichte, so die Organisatoren der Tour de Suisse. Er wurde mit mit Prellungen und einer Hirnerschütterung ins Spital Samedan transportiert. Die Unfallstelle konnte er, assistiert vom medizinischen Personal, zu Fuss verlassen.
Schlechte Nachricht: es sieht sehr so aus, als wäre @maedergino schwer gestürzt auf der Abfahrt zum Albula. #TourdeSuisse Gute Besserung! https://t.co/7Mz2zIyXII
— Gruppetto-Magazin (@GruppettoMag) June 15, 2023
In der Abfahrt nach La Punt, so war auf den Bildern des SRF-Begleitmotorrads ersichtlich, erreichten die Fahrer Tempi bis zu 100 km/h.
Der französische Tour-de-Suisse-Teilnehmer Lilian Calmejane soll den Sturz offenbar beobachtet haben. Er schreibt auf Twitter: «Meine ganze Kraft und Gedanken für Gino Mäder. Seid stark Männer, kommt schon.» Und auch der neue Leader Mattias Skjelmose sagte: «Wenn du so einen Sturz siehst, relativiert das alles andere.»
All my strength and thought for Gino Mader ! Please be safe men, come on 🙏
— Lilian Calmejane (@L_Calmejane) June 15, 2023
Der Belgier Remco Evenepoel, einer der Favoriten auf der Gesamtsieg bei der Tour de Suisse, äusserte wegen des Sturzes Kritik an den Organisatoren. «Eine Bergankunft wäre locker möglich gewesen, es war keine gute Entscheidung, das Rennen mit dieser gefährlichen Abfahrt zu beenden», so Evenepoel auf Twitter. «Ich hoffe, dass diese Etappe sowohl den Organisatoren als auch uns Fahrern Stoff zum Nachdenken gibt.» Zudem wünschte der Belgier den beiden Gestürzten eine gute Genesung.
I hope all the guys that were involved in a crash are okay!! 🙏🏻❤️
— Remco Evenepoel (@EvenepoelRemco) June 15, 2023
I hope that the final of today's stage is food for thought for both cycling organisers as well as ourselves as riders.
(1/2) pic.twitter.com/UZm6sRwiez
Auch Mattias Skjelmose, der neue Leader der Tour de Suisse, meinte nach dem Rennen: «Vielleicht war diese Abfahrt zum Abschluss nicht die beste Idee.» Der Däne warf aber auch ein: «Jede Abfahrt ist unsicher, wenn man zu schnell unterwegs ist. Ich bin traurig.»
Gewonnen wurde die 211 km lange Etappe vom Donnerstag, die neben dem Albula auch über den Furka und Oberalp führte, vom Spanier Juan Ayuso. Der Spanier hatte sich am Albula aus dem klein gewordenen Hauptfeld mit allen Anwärtern auf den Gesamtsieg abgesetzt. Der 20-Jährige erreichte La Punt mit 54 Sekunden Vorsprung vor Skjelmose, der das gelbe Trikot übernimmt, und seinem spanischen Landsmann Pello Bilbao. (abu/sda)