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Die Maglia Rosa ist das einzige Führungstrikot der drei grossen Rundfahrten, das dem 35-Jährigen in seiner Sammlung noch fehlt. Der Entscheid der Organisatoren, die 99. Ausgabe des Giros erstmals seit vier Jahren wieder mit einem Einzelzeitfahren zu beginnen, eröffnet dem vierfachen Zeitfahr-Weltmeister beste Möglichkeiten, nach dem gelben Trikot der Tour de France – das er an nicht weniger als 29 Tagen trug – und dem Leadertrikot der Vuelta, auch dasjenige der Italien-Rundfahrt zu erobern.
Für Cancellara ist die bevorstehende Herausforderung auch eine emotionale Angelegenheit, war doch sein Vater einst aus dem süditalienischen Puglia in die Schweiz ausgewandert. «Da ich ja einen italienischen Background habe, ist es etwas, was mir viel bedeutet», bestätigt der Berner. Allerdings leidet Cancellara seit Mittwoch an Magenproblemen und Fieber. Deshalb war am Donnerstag ein kompletter Ruhetag angesagt. Er bleibe aber positiv eingestellt (für das Auftakt-Zeitfahren), meldete Cancellara auf Twitter.
Bad luck hit me yesterday after training,stomach flu/Fever put me in bed.full rest today and stay positiv for tomorrow #prolog @giroditalia
— Fabian cancellara (@f_cancellara) 5. Mai 2016
Cancellaras grösster Widersacher auf dem 9,8 km langen und topfebenen Parcours in der Innenstadt von Apeldoorn heisst Tom Dumoulin. Der Niederländer hatte im letzten Jahr das Zeitfahren an der Tour de Suisse und auch dasjenige der Vuelta gewonnen. Diese Saison wartet der Captain des deutschen Teams Giant-Alpecin allerdings noch auf den ersten Sieg. Seine Formkurve zeigt aber nach oben. In der vergangenen Woche beendete der 25-Jährige an der Tour de Romandie den Prolog in La Chaux-de-Fonds und das Einzelzeitfahren in Sitten jeweils als Zweiter.
«Cancellara ist der Mann, den es zu schlagen gilt», behauptet Dumoulin. «Wenn er die gleich guten Beine hat wie beim Tirreno, dann wird es sehr schwierig für mich, ihn zu schlagen.» Dumoulin meinte Cancellaras überzeugenden Auftritt im Einzelzeitfahren des italienischen Etappenrennens Tirreno-Adriatico, bei dem der Trek-Profi Mitte März auf einem ähnlich langen und flachen Kurs wie am Freitag seinen vierten und bisher letzten Saisonsieg eingefahren hat.
Trotz ausgezeichneter Form waren für Cancellara die anschliessenden Frühjahrsklassiker nicht wunschgemäss verlaufen. Bei Mailand-Sanremo musste er im Schlussspurt einem vor ihm gestürzten Fahrer ausweichen, in der Flandern-Rundfahrt hatte er sich verspekuliert und als Zweiter seinen vierten (Rekord-)Sieg knapp verpasst und bei Paris - Roubaix wiederum brachte ihn ein Sturz um jegliche Siegchancen.
Mit einem Sieg beim Giro-Auftakt würde Cancellaras Abschiedstournee wieder richtig Fahrt aufnehmen und das ohnehin reich bestückte Palmarès des Ausnahmekönners um eine Erfolgsgeschichte erweitert.
#TeamIAM #Giro
— ✚ Team IAM Cycling (@IAM_Cycling) 3. Mai 2016
BRÄNDLE⎟DENIFL⎟HAUSSLER⎟HOWARD⎟KLUGE
PELUCCHI⎟STAKE LAENGEN⎟WARBASSE⎟WYSS@giroditalia pic.twitter.com/YsrQyr2HbP
Mit Stefan Küng, Silvan Dillier (beide BMC) und Marcel Wyss (IAM) stehen in Apeldoorn drei weitere Schweizer am Start. Weil ihre Teams ohne Ambitionen im Gesamtklassement an den Start gehen, müssen sie keine Helferaufgaben verrichten und dürfen ihre Chancen auf einen Etappensieg wahrnehmen. Um optimal vorbereitet zu sein, hat Wyss im März eigens drei Giro-Bergetappen rekognosziert. Für den 29-jährigen Berner vom Westschweizer Team IAM Cycling ist es die dritte Teilnahme am Giro. Das BMC-Duo Küng/Dillier, das mit dem amerikanisch-schweizerischen Rennstall im letzten Herbst an der Strassen-WM in Richmond (USA) Gold im Teamzeitfahren gewonnen hatte, ist nach 2015 erst zum zweiten Mal dabei.
Bei Küng sind die Erinnerungen an sein Debüt im Vorjahr jedoch nicht die besten. Der Thurgauer war in der 12. Etappe auf nasser Strasse gestürzt und hatte sich dabei eine Fraktur des neunten Brustwirbels zugezogen. Als wäre das nicht genug, wurde beim 22-Jährigen zum Ende seiner ersten Profi-Saison das Pfeiffersche Drüsenfieber festgestellt. Mittlerweile hat sich Küng vom heimtückischen Virus erholt und bereits wieder einige Rennkilometer in den Beinen. An der Italien-Rundfahrt möchte sich der Bahn-Weltmeister in der Einzelverfolgung (2015) weiter in Form bringen, damit er spätestens für den Saison-Höhepunkt im August topfit ist. Dann nämlich will er mit dem Bahn-Vierer an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro um eine Medaille fahren. (drd/sda)