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Ski: Loïc Meillard kann 3. norwegischen Erfolg in Wengen nicht verhindern

Slalom der Männer, Wengen
1. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:51,18.
2. Loïc Meillard (SUI) +0,20.
3. Lucas Braathen (NOR) +0,49.
4. Linus Strasser (GER) +1,49.
9. Ramon Zenhäusern (SUI) +2,86.
11. Daniel Yule (SUI) +3,19.
16. Sandro Simonet (SUI) +4,10.
17. Marc Rochat (SUI) +4,18.
25. Luca Aerni (SUI) +5,06.
Out: Manuel Feller (AUT), Timon Haugan (NOR), Sebastian Foss-Solevaag (NOR), Tanguy Nef (SUI), Fadri Janutin (SUI), Noel von Grünigen (SUI).
epa10406869 Second placed Loic Meillard of Switzerland, winner Henrik Kristoffersen of Norway, and Third placed Lucas Braathen of Norway, from left, celebrate in the finish area after the second run o ...
Das Podest vom Lauberhorn-Slalom: Sieger Henrik Kristoffersen zwischen Loïc Meillard (l.) und Landsmann Lucas Braathen.Bild: keystone

Meillard verpasst Sieg im Lauberhorn-Slalom – 3. norwegischer Erfolg in Wengen

Loïc Meillard verpasst den ersten Schweizer Slalom-Sieg in Wengen seit 36 Jahren knapp. Der Neuenburger wird Zweiter hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen.
15.01.2023, 09:0015.01.2023, 17:52
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Zwei Zehntel fehlen Loïc Meillard zum Sieg im Slalom von Wengen. Mit dem zweiten Platz, dem vierten Podest in dieser Saison, kann der Neuenburger dennoch gut leben. Bei schwierigsten Bedingungen mit Schneefall und aufgeweichter Piste fehlte Meillard wenig zum historischen Erfolg. Er hätte nach Joël Gaspoz 1987 der erste Schweizer werden können, der den Slalom in Wengen gewinnt.

Zum vierten Mal ging der 26-Jährige als Führender in einen zweiten Lauf, dieses Mal entglitt ihm die beträchtliche Reserve von 45 Hundertsteln, doch vorwerfen musste sich Meillard wenig. Henrik Kristoffersen glückte ein ausgezeichneter zweiter Lauf. Der 28-Jährige trotzte den Widrigkeiten in den tiefen Gräben von den Spitzenfahrern mit der sechstbesten Laufzeit klar am besten.

«Der zweite Lauf war sicher besser für die Norweger gesteckt. Deshalb bin ich zufrieden, auch wenn mich Fehler im Mittelteil wohl den Sieg gekostet haben.»
Loïc Meillard

«Der Mittelteil hat mich viel Zeit gekostet, deshalb bin ich froh, dass es trotzdem mit dem Podest geklappt hat», sagte Meillard. Vor Wengen erreichte er in dieser Saison im Slalom von Val d’Isère, im Super-G von Bormio und im Riesenslalom von Adelboden jeweils den dritten Platz. Seinen bisherigen Bestwert von drei Podestplätzen in der Saison 2019/20 hat er damit übertroffen.

Meillards Konstanz

In seinen bisher fünf Weltcup-Saisons hat Meillard bereits 13 Podestplätze erreicht. Ganz oben stand er bisher nur einmal: 2020 im Parallel-Riesenslalom in Chamonix.

Im Slalom steht Meillard, der auf diese Saison hin innerhalb von Swiss-Ski von der Riesenslalom- in die Slalom-Gruppe wechselte, bei insgesamt vier Weltcup-Podestplätzen. Zweimal wurde er Zweiter, zweimal Dritter. Ein Sieg fehlt ihm noch. «Wir haben bei Wendy Holdener gesehen, dass es trotz vieler Podestplätze lange dauern kann bis zum ersten Sieg. Sie hat gezeigt, dass es sich lohnt, dranzubleiben, weiterzukämpfen und Schritt für Schritt weiterzuarbeiten», sagte Meillard, der allerdings noch weit von den Zahlen der Slalomfahrerin entfernt ist. Holdener war 30-mal als Zweite oder Dritte aufs Podest gefahren, ehe der erste Slalom-Sieg gelang.

epa10361071 Wendy Holdener of Switzerland celebrates on the podium after winning the Women's Slalom race at the FIS Alpine Skiing World Cup in Sestriere, Italy, 11 December 2022. EPA/ANDREA SOLER ...
Holdener nach ihrem Sieg in Sestriere.Bild: keystone

Der Vergleich passt jedoch, wenn man sieht, wie konstant sich Meillard in dieser Saison in den vorderen Rängen klassiert. Seit dem 10. Dezember bestritt er elf Rennen in drei Disziplinen, wobei er einzig beim Slalom in Madonna di Campiglio ausschied. In den übrigen zehn Wettkämpfen war er nie schlechter als im elften Rang klassiert. Dank dieser Ausbeute liegt er im Gesamtweltcup mit 507 Punkten auf dem sechsten Platz. Damit kann er nun seinen Bestwert von 805 Punkten aus der Saison 2020/21 (vierter Platz) ins Visier nehmen.

Es überraschte daher nicht, dass Meillard dem verpassten Sieg nicht lange nachtrauerte. Insgesamt klassierten sich fünf Schweizer in den ersten 20 und sechs in den Top 30. Ramon Zenhäusern und Daniel Yule belegten die Ränge 9 und 11. Sandro Simonet und Marc Rochat reihten sich auf den Plätzen 16 und 17 ein, Luca Aerni wurde 25.

epa10406854 Ramon Zenhaeusern of Switzerland reacts in the finish area during the second run of the men's slalom race at the Alpine Skiing FIS Ski World Cup in Wengen, Switzerland, 15 January 202 ...
Zufrieden mit dem Top-10-Resultat: Ramon Zenhäusern.Bild: keystone
«Im zweiten Lauf bin ich herumgehopst wie ein Känguru, aber unter diesen Rahmenbedingungen habe ich das Bestmögliche rausgeholt.»
Ramon Zenhäusern

Norwegische Dominanz

Als Sieger-Hymne lief in Wengen – nach den Siegen von Aleksander Kilde im Super-G und in der Abfahrt – zum dritten Mal in Folge die norwegische. Neben Kristoffersen fuhr auch Lucas Braathen als Dritter aufs Podest, womit die Norweger nach dem Doppelsieg in Adelboden (Braathen vor Atle Lie McGrath) erneut viel zu feiern hatten.

Die Bilanz ist eindrücklich: Acht der letzten neun Slaloms gewann ein Norweger. Kristoffersen siegte viermal, Braathen und McGrath je zweimal. Einzig beim Slalom in Madonna di Campiglio mussten sich die Norweger für einmal geschlagen geben – der Sieger hiess dort Daniel Yule.

In Wengen gewann Kristoffersen zum dritten Mal nach 2016 und 2017. Erfolgreicher war im Slalom am Lauberhorn einzig Ivica Kostelic mit vier Erfolgen. Insgesamt gewann der Norweger im Weltcup zum 23. Mal im Slalom und zum 30. Mal insgesamt. Mit dem Van-Deer-Ski von Marcel Hirscher, mit dem er seit dieser Saison fährt, war er nach Garmisch zum zweiten Mal erfolgreich.

Das sagt der Sieger:

«Das Wetter war okay, die Sicht war gut, die Bedingungen schön, nur im Steilhang waren die Spur oder ein Loch zu sehen, aber es war wirklich schön.
Bei der Kurssetzung habe ich keine Wünsche angebracht, aber ich habe so viel Erfahrung bei seiner Setzung. Doch für die besten sechs, sieben Slalomfahrer ist das eh egal, wie der Lauf gesetzt ist. Am Ende siegt der beste Fahrer.
Ich wusste, dass ich Gas geben musste, weil Lucas eine Sekunde Vorsprung auf den Rest hatte. Im Moment ist es ein Kampf und das macht echt Spass.»

(nih/sda)

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