Die Regeln sind klar. Wer dopt, fliegt raus. Und wer sich den Dopingjägern verweigert, fliegt nach drei Vorfällen ebenfalls raus. Ein bekanntes Beispiel der jüngeren Vergangenheit ist jenes von Skirennfahrerin Breezy Johnson. Die Amerikanerin verpasste drei Tests, wurde gesperrt, kehrte zurück – und wurde wenig später Abfahrts-Weltmeisterin.
Nun hat es die 27-jährige Österreicherin Madeleine Egle erwischt. 2018 (Bronze) und 2022 (Silber) gewann die Rodlerin mit der Teamstaffel schon Olympiamedaillen, auch an Weltmeisterschaften durfte sich die 16-fache Weltcupsiegerin schon Medaillen umhängen lassen.
«Das war mein Leben, nicht nur mein Job», hielt Egle fest. «Es ist eine ungerechte Behandlung.» Im ORF erklärte sie, wie es zu den verpassten Tests kam.
Beim ersten Fall habe sie an einem anderen Ort übernachtet und das nicht in der Kontroll-App eingetragen. «Meine Mama hat die Tür aufgemacht und gesagt: ‹Die Madeleine schläft nicht hier.› Das sind so Dinge, wo man sagt, blöd gelaufen.»
Beim zweiten verpassten Dopingtest habe sie einen Reisetag falsch angegeben und den Fehler am Tag selber korrigiert. «Im Nachhinein sind wir draufgekommen, dass die Stunde Zeitverschiebung das Problem war, es ist quasi zu spät geändert worden.»
Fortan durfte Madeleine Egle sich keinen weiteren Fehler mehr erlauben. Doch es passierte erneut ein Missgeschick – in den Ferien in den USA. «Ich habe versucht, meine Appartment-Nummer einzutragen, dann ist das Internet aber nicht gegangen.» Später habe sie vergessen, es einzutragen. «Sehr ärgerlich, weil ich eigentlich ein perfektionistischer Mensch bin.»
Sie habe Fehler gemacht, räumte sie ein. Doch bei 50 Dopingtests sei kein einziger jemals positiv gewesen. «Ich habe immer auf faire Weise gekämpft, es hat absolut nichts mit Doping zu tun, es ist alles andere als Doping», betonte sie.
Die drei verpassten Dopingtests setzten ein Verfahren in Gang, das mehr als eineinhalb Jahre lang dauerte. «Niemand kann sich die psychische Belastung vorstellen», sagte Egle. Die ursprünglich geplante Sperre von dreieinhalb Jahren wurde schliesslich auf 20 Monate reduziert. Auf den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne verzichtet sie aus finanziellen Überlegungen und geringer Aussichten auf Erfolg.
Die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand/Cortina ist dahin. Und Madeleine Egle weiss nicht, ob sie überhaupt noch einmal in den Eiskanal zurückkehren wird. «Ich habe das Vertrauen in das System verloren, ich dachte, dass Gerechtigkeit siegt.» (ram)
Dopingregeln...
Und dieser Spruch zieht halt auch nicht; «Ich habe immer auf faire Weise gekämpft, es hat absolut nichts mit Doping zu tun, es ist alles andere als Doping». Auch jemand der wirklich etwas verbrochen hat würde so etwas sagen.