Top oder flop, das gilt weiterhin für Federica Brignone und ihre Riesenslalom-Saison. In Are erreichte sie zum fünften Mal in diesem Winter das Ziel - und sie stieg zum fünften Mal zuoberst auf das Podest. Dreimal schied die 34-Jährige jedoch auch aus, letztmals am Kronplatz Ende Januar. Seither reihte sie Sieg an Sieg, gewann nicht nur drei Weltcup-Riesenslaloms in Serie, sondern auch den WM-Titel.
Dass Brignone die kleine Kristallkugel noch nicht längst in der Tasche hat, sie gar 20 Punkte im letzten Rennen aufholen muss, liegt an Alice Robinson. Die Neuseeländerin ist die konstanteste Fahrerin der Saison. Auch in Are stieg sie als Zweite auf das Podest, zum siebten Mal im achten Rennen. Robinson war «the best of the rest», Brignone mit einem Vorsprung von 1,36 Sekunden in einer eigenen Liga.
Die für Albanien startende Italienerin Lara Colturi komplettierte das Podest. Sie profitierte vom Ausfall Sofia Goggias. Die Italienerin schied auf dem Weg zu ihrem ersten Podestplatz im Riesenslalom seit mehr als sieben Jahren aus. Bei Halbzeit noch auf Platz 2 gelegen, wurde ihr in Führung liegend ein Übergang zum Verhängnis.
Die Schweizerinnen gehörten zu den Geschlagenen. Etwas überraschend die beste Athletin im Team von Swiss-Ski war Camille Rast. Die Walliserin, die vor knapp zwei Wochen in Sestriere im Slalom unglücklich gestürzt war und in der Folge über Hüftprobleme klagte, klassierte sich im 8. Rang.
«Ich hatte nach dem ersten Lauf schon ein wenig Schmerzen, aber im Rennen zieht man durch. Jetzt bin ich froh, wenn ich in die Physio gehen kann. Für morgen werde ich auf die Zähne beissen», sagte Rast. Am Sonntag geht es für die 25-Jährige im zweitletzten Slalom des Winters um die kleine Kristallkugel.
Mit Lara Gut-Behrami schaffte es eine zweite Schweizerin in die ersten zehn. Die zweifache Podestfahrerin in dieser Riesenslalom-Saison kam nicht wie gewünscht auf Touren. Sie bekundete Mühe mit den warmen Bedingungen und verlor zu allem Übel im zweiten Lauf auch noch einen Stock. Am Ende wurde sie mit 2,52 Sekunden Rückstand Neunte. Wendy Holdener klassierte sich auf Platz 16. (ram/sda)