Macht das Wetter mit? Das ist in Zermatt die derzeit wichtigste Frage vor den ersten grenzüberschreitenden Rennen in der Geschichte des Ski-Weltcups. Die Prognosen fürs Wochenende sind eher bescheiden und über 3000 Metern über Meer ist das Wetter ohnehin weniger gut berechenbar.
Sofern gefahren werden kann, wird die Schweizer Equipe um Marco Odermatt und Niels Hintermann diejenige sein, die es zu schlagen gilt. Dieser Ansicht ist jedenfalls der österreichische Chefcoach Marco Pfeifer. «Die Schweizer haben einen Heimvorteil, sie haben sehr viel trainiert», sagte er in der «Kronen Zeitung». Das müsse zwar nichts heissen, «aber normal müssten die Schweizer Platz eins bis sechs machen».
Vincent Kriechmayr, als Doppelweltmeister 2021 in Abfahrt und Super-G das Aushängeschild des österreichischen Speedteams, will hingegen nicht jammern. Im umgekehrten Fall hätte es der Österreichische Skiverband wohl nicht anders gemacht, gab er zu. Dass die Schweizer die Favoriten sind, ist aber auch für Kriechmayr «definitiv» so.
Die neue Piste, Gran Becca genannt, verbindet zwei Länder. Der Start auf 3800 Metern über Meer erfolgt in der Schweiz, das Ziel liegt rund vier Kilometer und 935 Höhenmeter weiter unten im italienischen Cervinia. Pistenbauer Didier Défago, der Abfahrts-Olympiasieger von 2010, rechnet mit einer Fahrzeit von etwa 2:10 Minuten.
Der umstrittene Präsident des Weltverbands FIS, der Schwede Johan Eliasch, hatte im Vorfeld Trainingsmöglichkeiten für alle Nationen versprochen. Doch während vor allem die Schweizer Fahrer die Piste kennenlernen konnten, liess das Wetter im für Österreich vorgesehenen Zeitfenster keine Trainings zu. Am Mittwoch ist das erste offizielle Training auf der Gran Becca. Die Rennen sind für Samstag und Sonntag (Start jeweils um 11.30 Uhr) vorgesehen. (ram)