Obwohl er im untersten Streckenteil noch etwas Zeit einbüsste, war Marco Odermatt im Ziel elf respektive 30 Hundertstel schneller als die ersten Verfolger. Franjo von Allmen, der bei der drittletzten Zwischenzeit noch an der Spitze lag, belegte Platz 4.
Wegen einer Reihe an Stürzen war das Rennen mehrmals unterbrochen. Der im Dezember von einem Kreuzbandriss zurückgekehrte Alexis Pinturault musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Im Verlaufe des Nachmittags wurde die Diagnose bekannt: Eine schwere Knochenprellung des inneren Schienbeinplateaus mit Fraktur sowie eine Verletzung des Innenmeniskus im rechten Knie. Pinturaults Saison ist vorbei und im Alter von 33 Jahren womöglich auch die Karriere.
Florian Loriot erging es gleich, und mit Nils Alphand erwischte es einen weiten Athleten aus dem französischen Team, das schon den Ausfall von Cyprien Sarrazin beklagt. Auch Dominik Paris landete auf der ruppigen Streif im Schnee, der Italiener blieb aber unverletzt.
Odermatt, der am Samstag auch den ersten Sieg in der Hahnenkamm-Abfahrt anpeilt, ist erst der dritte Schweizer Super-G-Sieger auf der Streif nach Didier Défago (2014) und Didier Cuche (2010). Dem Dominator der letzten Jahre gelang zwar keine perfekte Fahrt, sie reichte aber zum zweiten Saisonsieg in dieser Disziplin.
Seit März 2022 klassierte sich Odermatt im Super-G einzig am letzten Wochenende in Wengen nicht in den Top 5. Zehn der 21 Rennen gewann er seither, 17-mal war er auf dem Podest.
Die krisengeschüttelten Österreicher bauten ihre starke Ausbeute im Heim-Super-G dank Raphael Haaser weiter aus. Obwohl das Rennen für den in Wengen gestürzten Teamleader Vincent Kriechmayr zu früh kam, stand im 22. Kitzbühel-Super-G zum 21. Mal ein ÖSV-Athlet auf dem Podest. (riz/sda)