Loïc Meillard hatte sich im ersten Durchgang in eine vielversprechende Ausgangslage gebracht. Mit lediglich 19 Hundertsteln Rückstand auf Clément Noël nahm er Rang 2 ein. Und Meillard packte die Chance. Er hielt dem Druck stand, zeigte auch am Nachmittag eine starke Fahrt, sicherte sich seine zweite Goldmedaille an dieser WM und machte sich zum Mann dieser Titelkämpfe. «Ein Traum geht in Erfüllung», sagte er im SRF.
Mit seinem neuerlich starken Auftritt forderte Meillard auch Noël heraus – und der Olympiasieger hielt der Belastung nicht stand. Er schied im letzten Streckenteil aus. «Wenn du an eine WM gehst, zählen nur die Medaillen, und wenn du bei jedem Start eine holst, dann ist das genial», sagte Meillard zurecht.
Silber ging an den Norweger Atle Lie McGrath. «Ich war so nervös wie noch nie in meinem Leben», sagte der 24-Jährige. Für ihn gehe ein Traum in Erfüllung mit der Medaille.
Linus Strasser sorgte mit Rang 3 und seinem ersten Edelmetall an einer WM dafür, dass Deutschland im allerletzten Moment doch noch eine Medaille gewann. «Da könnt ihr natürlich nur lachen», meinte Strasser zum Schweizer TV-Reporter, «aber für uns bedeutet das schon viel. Auch wenn ich keine Medaille für den DSV, sondern für mich geholt habe.»
Loïc Meillards Vorgänger als bislang letzter Schweizer Slalom-Weltmeister war vor einem Dreivierteljahrhundert Georges Schneider, wie Meillard ein Neuenburger. Schneider triumphierte 1950 in Aspen. Gut 13 Jahre nach seinem Erfolg schied er auf tragische Weise bei einem Jagdunfall aus dem Leben.
Der letzte Schweizer Medaillengewinner in einem WM-Slalom war vor 22 Jahren Silvan Zurbriggen. Der Walliser eroberte in St. Moritz völlig überraschend Silber.
Meillards Erfolgsgeschichte in Saalbach ist damit um ein Kapitel reicher. Die ersten Spuren hatte der Neuenburger mit Wohnsitz im Wallis in Saalbach vor etwas mehr als sechs Jahren hinterlassen. In Riesenslalom und Slalom belegte er Platz 2 und sicherte sich innert 24 Stunden seine ersten zwei Podestränge im Weltcup.
Im vergangenen März gewann er beim Saisonfinale, sozusagen bei der WM-Hauptprobe den Riesenslalom und belegte er im Super-G Platz 2. Nun benötigte er ganze fünf Tage, um gleich dreimal zuzuschlagen. Am Mittwoch siegte er an der Seite von Franjo von Allmen in der Team-Kombination, am Freitag liess er sich nach dem Riesenslalom Bronze umhängen.
Zweitbester Schweizer im Slalom war Tanguy Nef. Der Genfer durfte nach seiner ersten Fahrt, die zu Rang 7 reichte, noch leise Hoffnungen auf einen Medaillengewinn hegen, rutschte im Schlussklassement aber auf Platz 9 ab.
Der dritte Fahrer von Swiss-Ski im Klassement ist Marc Rochat. Der Waadtländer verbesserte sich im zweiten Durchgang um fünf Positionen auf Platz 16. Daniel Yule, der nach halbem Pensum Rang 12 einnahm, schied nach einem Einfädler aus. (ram/sda)
Einfach unglaublich diese WM!!
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