Sport
Wintersport

Ski: Marco Odermatt holt fast Sekunde auf und siegt auch in Schladming

Riesenslalom der Männer, Schladming
1. Marco Odermatt (SUI) 2.10,03
2. Manuel Feller (AUT) +0,05
3. Zan Kranjec (CRO) +0,29
4. Alexander Steen Olsen (NOR) +0,33
5. Loïc Meillard (SUI) +0,56

9. Henrik Kristoffersen (NOR) +1,26
17. Thomas Tumler (SUI) +2,12
24. Sandro Zurbrügg (SUI) +3,05
Nicht im 2. Lauf: 35. Livio Simonet (SUI), 36. Marco Fischbacher (SUI), 42. Semyel Bissig (SUI), 45. Justin Murisier (SUI), 47. Fadri Janutin (SUI), 51. Josua Mettler (SUI),
Out: Gino Caviezel (SUI)
epa11099511 Marco Odermatt of Switzerland reacts in the finish area after the second run of the Men's Giant Slalom Night race of the FIS Alpine Skiing World Cup in Schladming, Austria, 23 January ...
Im 2. Lauf zeigt er sich doch von seiner gewohnten Seite: Marco Odermatt gewinnt auch in Schladming.Bild: keystone

Wahnsinn! Odermatt holt im 2. Lauf über eine Sekunde auf und siegt auch in Schladming

Marco Odermatt erstaunt beim Nacht-Riesenslalom in Schladming alle. Trotz grossem Rückstand, den er sich im ersten Lauf einhandelte, fährt er zum achten Sieg in Serie.
23.01.2024, 17:0024.01.2024, 06:00
Mehr «Sport»

Als Marco Odermatt mit gut acht Zehntelsekunden Vorsprung auf den Andorraner Joan Verdu ins Ziel fährt, bleibt der grosse Jubel aus. Beim anschliessenden TV-Interview bezweifelt er, dass ihn die Fahrt aufs Podest führen wird – geschweige denn zum Sieg.

Die Hypothek, die sich der Nidwaldner im ersten Lauf eingehandelt hat, schätzt er zu gross ein. In diesem konnte er nach einem Fehler den ersten Ausfall in einem Riesenslalom seit über fünf Jahren noch knapp verhindern, lag aber 98 Hundertstel hinter dem Führenden, dem Österreicher Manuel Feller.

Dennoch jubelte am Schluss einmal mehr der Schweizer Dominator. Dank Bestzeit im zweiten Lauf machte er einen Sprung vom 11. auf den 1. Platz. Den zweitplatzierten Feller verpasste seinen erstmaligen Riesenslalom-Sieg um fünf Hundertstel. Derweil feierte Odermatt seinen fünften Sieg im fünften Rennen dieser Saison, seinen achten Triumph in Serie insgesamt.

epa11099585 (L-R) Second placed Manuel Feller of Austria, first placed Marco Odermatt of Switzerland and third placed Zan Kranjec of Slovenia celebrate after the second run of the Men's Giant Sla ...
Odermatt zwischen dem Zweitplatzierten Manuel Feller und dem Dritten Zan Kranjec (r.).Bild: keystone

Das sagt Marco Odermatt:

«Ich wäre ohne den Fehler bereits im 1. Lauf schnell gewesen, deshalb hab ich im 2. Lauf nichts Spezielles probiert und auch nicht Voll-voll-vollgas gefahren. Es ist verrückt, dass es mit der Aufholjagd geklappt hat.
Vielen Dank für die Stimmung hier in Österreich als Schweizer, es ist grossartig hier zu fahren. Ich weiss, wie es ist, vor Heimpublikum zu gewinnen, und hoffe, dass Manuel Feller morgen den Slalom gewinnt.»​

Dies, obwohl der 26-Jährige ein strenges Programm hinter sich hatte. Nach Wengen, wo er in drei Tagen drei Speed-Rennen absolvierte, folgten am vergangenen Freitag sowie am Samstag die intensiven Abfahrten in Kitzbühel. Mit so vielen Kilometern in den Beinen, hätte es nicht überrascht, wenn seine Batterien nach nur zwei Tagen Pause noch nicht ganz aufgeladen gewesen wären. Hinzu kam, dass Odermatt den Hang in Schladming noch nicht kannte. Beim ersten Riesenslalom vor einem Jahr hatte der Nidwaldner aufgrund einer Verletzung gefehlt. Beide Faktoren vermochten ihn nicht aufzuhalten.

Das Podest wurde vom Slowenen Zan Kranjec komplettiert. Vorjahressieger Loïc Meillard, der nach dem ersten Lauf im 2. Rang klassiert war, fiel auf Platz 5 zurück. Ihm fehlten 27 Hundertstel auf Kranjec.

epa11099545 Loic Meillard of Switzerland reacts in the finish area after the second run of the Men's Giant Slalom Night race of the FIS Alpine Skiing World Cup in Schladming, Austria, 23 January  ...
War mit seinem 2. Lauf nicht zufrieden: Loïc Meillard fiel auf Platz 5 zurück.Bild: keystone

Von den weiteren Schweizern hatten es nur Thomas Tumler und Sandro Zurbrügg in den zweiten Lauf geschafft. Als Siebzehnter holte sich Tumler im fünften Rennen zum fünften Mal Weltcup-Punkte, während der 21-jährige Zurbrügg erst zum zweiten Mal in seiner noch jungen Karriere die Top 30 erreichte. Nach dem 17. Platz beim Auftakt in Val d’Isère landete der Berner Oberländer in Schladming auf dem 24. Rang. (nih/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Eindrückliche Rekordmarken aus dem Ski-Weltcup
1 / 25
Eindrückliche Rekordmarken aus dem Ski-Weltcup
Legendärste Aufholjagd im 2. Lauf: Der Bündner Marc Berthod gewinnt 2007 den Slalom in Adelboden nach Rang 27 im 1. Lauf – und mit Startnummer 60. Unvergessen!
quelle: keystone / alessandro della bella
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Der Swiss-Ski-Nachwuchs in der Fragenlawine
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
44 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
code-e
23.01.2024 18:24registriert November 2018
Ärgerlich für Odi! Aber gerne sehe ich mir im zweiten Lauf seine Aufholjagd an 🤞🏻🤞🏻🤞🏻 Drücke auch Loïc die Daumen, der Sieg wäre ihm zu gönnen
611
Melden
Zum Kommentar
avatar
Franceee
23.01.2024 22:04registriert Mai 2019
Einfach Wahnsinn was Marco Odermatt geliefert hat. Wenn das einer schafft aufzuholen dann Marco Odermatt. Macht einfach Freude und danke für den spannenden Ski Abend👍
560
Melden
Zum Kommentar
avatar
Jake Peralta
23.01.2024 19:01registriert Dezember 2014
Wir hoffen live vor Ort auf eine tolle Aufholjagd im zweiten Lauf! Auf gehts und Hopp Schwiiz!
301
Melden
Zum Kommentar
44
Hirscher wie Schumacher, Hingis oder Jordan: Die grössten Comebacks der Sportgeschichte
Österreichs Ski-Legende Marcel Hirscher will es noch einmal wissen, startet im nächsten Winter für die Niederlande und fordert Marco Odermatt heraus. Er ist nicht der einzige Sportstar, der nach dem Rücktritt ein Comeback gibt. Einige waren nach ihrer Rückkehr erneut erfolgreich, andere wurden zur Karikatur ihrer selbst.

Als er 2006 zurücktrat, hatte Michael Schumacher sämtliche Rekorde in der Formel 1 gebrochen, war sieben Mal Weltmeister geworden und hatte 91 Siege gefeiert. Lange hielt es der Deutsche nicht aus. 2009 verhinderte das Veto der Ärzte einen Einsatz als Ferrari-Ersatzfahrer für den zuvor verunfallten Felipe Massa, Schumacher litt an Nackenbeschwerden. Kurz darauf unterschrieb der Deutsche dann bei Mercedes. Siege gab es in den drei Saisons von 2010 bis 2012 keine mehr. Schumacher belegte die WM-Plätze 8, 9 und 13. Im letzten Jahr fuhr er als Dritter einmal aufs Podest.

Zur Story