Der Medienunternehmer Michael Bloomberg wird nicht für die US-Demokraten ins Rennen um das Weisse Haus gehen. Das kündigte der Milliardär, einer der reichsten Männer der Welt, am Dienstag an.
«Ich glaube, ich würde Donald Trump schlagen», heisst es in einem von Bloomberg im Internet verbreiteten Statement. «Aber ich habe einen klaren Blick dafür, dass es schwierig ist, in einem solch grossen Feld der Demokraten die Nominierung zu schaffen.» Bisher haben sich bereits 14 Frauen und Männer um die Kandidatur der Demokraten bei der Wahl im Jahr 2020 beworben.
Viele Menschen hätten ihn gedrängt, sich zu bewerben, fügte der Milliardär hinzu. Ihm sei geraten worden, seine Ansichten anzupassen, um beim derzeitigen Linksschwenk in der demokratischen Partei eine Chance auf die Nominierung zu haben, erklärte Bloomberg.
Er habe jedoch «nie meinen Finger in den Wind gehalten, um zu entscheiden, woran ich glauben soll». Er denke auch nicht, dass es das sei, «was die Wähler von einer Führungspersönlichkeit erwarten», fügte der ehemalige New Yorker Bürgermeister hinzu.
Anstelle einer Kandidatur will der frühere Bürgermeister von New York seine Bemühungen verstärken, die Energieversorgung unabhängig von Öl, Gas und Kohle zu machen. Ausserdem wolle er die Wiederwahl Trumps verhindern.
«Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich Donald Trump für eine Gefahr für unser Land halte», heisst es in der Stellungnahme Bloombergs.
Der selbst ernannte Zentrist nahm auch Trumps Republikaner in die Verantwortung. «Die Republikaner im Kongress erfüllen nicht ihre verfassungsgemässe Pflicht, den Präsidenten zur Rechenschaft zu ziehen.»
Einem Bericht der «Washington Post» zufolge hatte Bloomberg bereits weitreichende Vorbereitungen für eine mögliche Bewerbung getroffen. So soll er schon Büroflächen für ein Wahlkampf-Hauptquartier in New York ins Auge gefasst haben. Ausserdem habe er intensiv Umfragen erstellen und Wahlkampfhelfer anwerben lassen.
Das grosse Bewerberfeld der Demokraten könnte nach Meinung von Experten zur Gefahr für die Partei werden, falls es zu langen Auseinandersetzungen unter den vielen Kandidaten kommen sollte. Parteiinterne Gefechte zehren Ressourcen auf und helfen in der Regel dem Gegenkandidaten.
Diese Woche haben bereits einige Demokraten für das Präsidentschaftsrennen abgesagt: Der ehemalige Justizminister Eric Holder schloss am Montag eine Kandidatur ebenso aus wie der US-Senator Jeff Merkley und die ehemalige Aussenministerin und Präsidentschaftskandidatin 2016, Hillary Clinton. (sda/dpa/afp)