Am 29. Mai will Starbucks in den Vereinigten Staaten rund 8000 Geschäfte schliessen, um eine Schulung zum Thema Rassismus durchzuführen. Dass eine Sensibilisierung dringend notwendig ist, zeigt ein Vorfall aus Los Angeles.
Einem Starbucks-Mitarbeiter wird vorgeworfen, eine rassistische Beleidigung auf einen Becher geschrieben zu haben. Ein Latino bestellte zwei Getränke und nannte dem Barista seinen Namen: Pedro.
Als sich Pedro mit den Getränken setzen wollte, fiel seiner Kollegin Priscilla Hernandez auf, dass dort, wo auf dem Becher der Namen stehen sollte, «Beaner» geschrieben stand. «Beaner» ist ein abwertender Begriff für Mexikaner in den Vereinigten Staaten.
Die Kollegin beschwerte sich darauf beim Personal. Die Entschuldigung: man hätte den Mann nicht richtig verstanden, aber man würde ihm gerne eine Geschenkkarte im Wert von 50 US-Dollar offerieren. Als Wiedergutmachung.
Doch diese Erklärung wollte Hernandez nicht auf sich sitzen lassen. Sie meldete den Vorfall auf Twitter und wandte sich an die Medien. «Von all den Namen, die sie auf seinen Kaffee setzen konnten, weil sie ihn nicht verstanden haben, beschliessen sie, ‹Beaner› zu verwenden», beschwert sie sich gegenüber CNN.
Thank you for letting us know, Priscilla. This is not the welcoming experience we aim to provide, and we have reached out to this customer to apologize and make this right. -Ryan
— Starbucks Help (@starbuckshelp) 16. Mai 2018
Starbucks entschuldigte sich in der Folge öffentlich und ein Mitarbeiter traf sich gestern persönlich mit dem Betroffenen. Dieser habe die Entschuldigung angenommen, berichtet die Huffington Post.
Doch der Schaden ist bereits angerichtet. In den sozialen Medien wird Starbucks mit Kritik überhäuft. So schreibt zum Beispiel ein User unter die Entschuldigung: «Wenn Sie es richtig machen wollen, müssen Sie den Mitarbeiter feuern, der die rassistische Bemerkung aufs Getränk gesetzt hat.»
Der Vorfall in Los Angeles ereignete sich nur einen Monat nachdem in einer Starbucks-Filiale in Philadelphia fälschlicherweise zwei Schwarze verhaftet wurden, weil sie «verdächtig aussahen». (cma)