Die Polizei in London hat den Scooter-Dieben den Kampf angesagt. Neu dĂŒrfen die OrdnungshĂŒter die Gesetzesbrecher rammen, um sie zu stoppen und festzunehmen. Die Metropolitan Police spricht dabei von «tactical contact».
Was sie unter «taktischem Kontakt» versteht, ist seit gestern im Internet ersichtlich. Die Behörden veröffentlichten mehrere Dashcam-Aufnahmen, in denen zu sehen ist, wie die Scooter-Diebe aus dem Gefecht genommen werden.
Die Szenen wirken ziemlich brutal. Fahrer fliegen meterweit durch die Luft oder werden knallhart auf die Motorhaube gelegt. Die Polizei hat denn auch zugegeben, dass einige Fahrer dabei verletzt wurden. Die EinsĂ€tze wĂŒrden aber von speziell trainierten «Skorpion»-Einheiten durchgefĂŒhrt. Diese hĂ€tten das Ziel, die Verfolgungen so schnell wie möglich zu beenden, bevor die Bevölkerung zu Schaden kĂ€me.
EingefĂŒhrt wurde die neue Handhabe, weil die Polizisten immer wieder Verfolgungsjagden einstellen mussten, da sie Angst hatten, der Scooter-Fahrer könne sich verletzen.
Die Polizei sagt, dass es nur eine von einer Reihe neuer Massnahmen ist, um Banden anzugehen, die Mopeds stehlen und sie benutzen, um FussgÀngern Smartphones und andere Wertsachen zu klauen.
Die Scooter-DiebstĂ€hle haben in den vergangenen fĂŒnf Jahren in London um das 30-fache zugenommen. Einzelnen Dieben gelang es, in nur einer Stunde bis zu 30 Smartphones zu klauen.
Durch die neuen Massnahmen, welche unter der Operation Venice laufen, seien die Delikte aber bereits deutlich zurĂŒckgegangen, wie die Behörden sagen. Im Jahr 2017 wurden zwischen Januar und Oktober 19'445 Delikte im Zusammenhang mit Scootern registriert. Dieses Jahr waren es im selben Zeitraum noch deren 12'419, was einem RĂŒckgang von 44 Prozent entspricht.
Durch die Veröffentlichung der Dashcam-Videos erhofft sich die Polizei eine abschreckende Wirkung. Ob die Zahlen weiter zurĂŒckgehen, wird sich weisen. (cma)