Nathalie hatte eine sehr turbulente Kindheit. Sie wurde sehr früh von ihren leiblichen Eltern abgegeben. «Ich hatte schon früh das Gefühl, ich sei falsch», erzählt sie. Mit 16 Jahren dann der Absturz: Nathalie fängt an, regelmässig zu trinken und zu kiffen. «Ich bin irgendwann auf harte Drogen abgestürzt», erzählt sie weiter.
Nach einer Langzeittherapie ist sie dann alkoholabhängig geworden. Sie war 30 Jahre alt. «Ich war dann etwa 16 Jahre schwer alkoholabhängig», ergänzt Nathalie. Ihr Vater sei mit 38 Jahren infolge einer Alkoholsucht gestorben. Ihr Grossvater war ebenso Alkoholiker. «Meine Mutter hatte kein Suchtproblem.»
Für Nathalie äussert sich die Sucht durch Besessenheit, Zwang und Leugnung. Sie erklärt: «Das heisst, ich bin vom Gedanken besessen, etwas zu konsumieren. Und wenn ich etwas nehme, dann muss ich zwanghaft weiterkonsumieren. Ich leugne es auch und gestehe mir das Problem der Sucht nicht ein.» Das sei für Nathalie Sucht.
Nathalie ist seit sechs Jahren trocken. Geholfen habe ihr eine anonyme Selbsthilfegruppe. «Ich habe mich sehr verstanden gefühlt und konnte Tipps und Tricks von anderen Süchtigen anwenden.»
(aya)
Der häufigste Auslöser ist die (vermeintliche) Geringschätzung durch die Eltern oder die Umwelt. Dabei wäre es relativ einfach: Den Kindern ein gesundes Selbstbewusstsein beibringen und sie lehren, sich selbst wertzuschätzen.
Leider sieht man es den Menschen nicht an, wie es bei ihnen im Inneren aussieht. Man merkt es erst, wenn die Sucht oder die psychischen Probleme schon da sind.