«Ich fühle Stolz und Ehre» – jetzt sprechen die Angehörigen des Helden von Bondi Beach
Ein Angriff auf ein jüdisches Fest erschütterte am 14. Dezember die australische Metropole Sydney. Medienberichten zufolge haben zwei IS-Terroristen in Bondi Beach das Feuer eröffnet und dabei Dutzende Personen erschossen. Die beiden Männer, die neuen Erkenntnissen zufolge Vater und Sohn waren, haben mindestens 15 Menschen getötet.
Während einer der Angreifer von der Polizei erschossen wurde, war es ein Zivilist, der unglaubliche Zivilcourage bewies und den zweiten von ihnen stoppte. Ein Video zeigt den Moment, in dem der 43-jährige Ahmad Al Ahmad auf den bewaffneten Angreifer losstürmt und diesen entwaffnet:
Ahmad Al Ahmad wurde laut seinen Eltern selbst zum Opfer des Angriffs. Er warte aktuell auf mehrere Operationen, weil er angeschossen worden sei, schreibt die Australian Broadcasting Corperation (ABC).
Ihr Sohn habe gerade mit einem Freund in Bondi Beach Kaffee getrunken, als er Schüsse hörte, berichteten die Eltern. Er habe einen der Schützen hinter einem Baum kauern sehen, und sich diesem von hinten genähert, als dessen Munition aufgebraucht war. Nach einem kurzen Gerangel konnte er ihm die Waffe entreissen. Dann wurde er vom zweiten Schützen von einer nahen Strassenüberführung aus angeschossen.
Ahmad Al Ahmad soll von vier bis fünf Kugeln in die Schulter getroffen worden sein, wovon sich immer noch mehrere in seinem Körper befinden sollen.
Vater: «Ich fühle Stolz und Ehre»
«Mein Sohn ist ein Held», sagte Vater Mohamed Fateh Al Ahmed auf Arabisch dem Sender ABC. Sein Sohn sei seit 2006 in Australien und australischer Staatsbürger. Die Eltern sagten dem Sender, sie seien erst vor einigen Monaten aus Syrien nach Sydney gekommen, wo ihr Sohn lebe.
Der 43-Jährige sei bei der Polizei gewesen und bei den Zentralen Sicherheitskräften. «Er hat den Drang, Menschen zu beschützen. Als er Menschen am Boden liegen sah und überall Blut, zwangen ihn sein Gewissen und seine Seele sofort dazu, sich auf einen der Terroristen zu stürzen und ihm die Waffe zu entreissen», sagte der Vater. «Ich fühle Stolz und Ehre – denn mein Sohn ist ein Held von Australien.»
Die Mutter des 43-Jährigen, Malakeh Hasan Al Ahmed, sagte ABC: «Ich bin stolz, dass mein Sohn Menschen geholfen hat, er hat Leben gerettet, Seelen, Gott wird ihm nicht schaden, weil er ein Wohltäter war. Mein Sohn ist schon immer mutig gewesen, er hilft Menschen, so ist er.» Als dem Angreifer die Munition ausgegangen sei, habe ihr Sohn ihm die Waffe abgenommen, aber er sei getroffen worden. «Wir beten, dass Gott ihn beschützt.»
Ahmed Al Ahmed hat laut ABC zwei Brüder – einer von ihnen lebt demnach in Deutschland, der andere in Russland. (lzo mit Material der sda/dpa)
