Videos
Wissen

Acrophylla alta: Neue Insektenart in Australien entdeckt

Video: watson/Lucas Zollinger

In Australien wurde gerade eine riesige neue Insektenart entdeckt

31.07.2025, 13:2631.07.2025, 14:14
Mehr «Videos»

Sie wird bis zu 40 Zentimeter lang und wiegt etwas weniger als ein Golfball (also circa 45 Gramm): Acrophylla alta. Die Insektenart, die kürzlich im Nordosten Australiens entdeckt wurde, könnte damit das schwerste Insekt des Kontinents sein. Es gehört zur Familie der Gespenstschrecken, also jener Insekten, die mit ihrem Aussehen Blätter oder – in diesem Fall – Äste imitieren. Hier kannst du sie dir anschauen:

Video: watson/Lucas Zollinger

Professor Angus Emmott von der James Cook University, der die Art in einer Studie beschrieben hat, sagte, dass ein Social-Media-Post zur Entdeckung geführt habe. So seien dem Co-Autor der Studie, Ross Coupland, ein Foto eines Exemplars zugeschickt worden, worauf dieser sofort gedacht hätte, dass es sich um etwas Neues handeln könnte.

Nach vielen Nächten der Suche fanden Emmott und Coupland dann ein grosses Weibchen zwischen Millaa Millaa und dem Mount Hypipamee in den Atherton Tablelands, einer fruchtbaren Hochebene in Queensland. Das Insekt befand sich so hoch oben in einem Baum, dass sie einen langen Stock benutzen mussten, um es herunterzuholen.

Als Coupland das Weibchen aus der Nähe sah, war er sich sicher, dass es sich um eine neue Gespenstschreckenart handeltn musste.

Sie stellten fest, dass die Gespenstschrecke wahrscheinlich schwerer sei als die australische Grossschabe, eine ebenfalls in Queensland heimische und sogar endemische Art. Sie hat bisher als das schwerste Insekt Australien gegolten.

Sie hielten das Weibchen in einem Käfig, fütterten es und sammelten dann seine Eier. Bei Gespenstschrecken seien die Eier sehr ausschlaggebend, jede Art habe leicht unterschiedliche Eier, so Emmott. In der britischen Zeitung «Guardian» sagte er, er glaube, dass die Art bisher nicht entdeckt wurde, weil ihr Lebensraum zu schwer zugänglich sei.

«Sie lebt hoch oben im Blätterdach. Wenn also kein Sturm oder Vogel sie herunterbringt, bekommen nur sehr wenige Menschen sie zu sehen.»

Der Lebensraum könnte aber auch erklären, warum die Gespenstschrecke derart gross ist, sagte er. Es könnte sein, dass sie solche Körpermasse bräuchte, um die kalten Bedingungen in der «kühlen, feuchten Umgebung, in der sie leben», zu überstehen.

Acrophylla alta, Gespenstschrecken-Art, die 2025 in Queensland entdeckt wurde.
Acrophylla alta in ihrer natürlichen Umgebung.Bild: James Cook University / Angus Emmott

Jetzt beginnt die Jagd nach einem Männchen

Der nächste Schritt, um mehr über diese Art zu erfahren, besteht darin, ein Männchen zu finden. Dies dürfte sich als etwas schwieriger erweisen. Männliche Gespenstschrecken sind üblicherweise deutlich kleiner als Weibchen und unterscheiden sich optisch so stark von ihnen, dass es in anderen Fällen schon vorkam, dass sie nicht nur unterschiedlichen Arten, sondern sogar als unterschiedliche Gattungen zugeordnet wurden. Man müsse wirklich ein Männchen finden, dass sich mit dem Weibchen paart, so Emmott.

Erst ein Drittel der australischen Insektenarten wurde entdeckt

Nicole Gunter, Entomologie-Expertin am Queensland Museum, sagte zum Guardian, dass es noch viel über einige der grössten Insektenarten Australiens zu lernen gebe.

«Australien beherbergt eine immense Artenvielfalt, die noch nicht klassifiziert und wissenschaftlich benannt wurde.»

Sie schätzt, dass derzeit bis zu 70 Prozent der australischen Insektenarten noch nicht beschrieben sind. Dabei sei aber die Anerkennung einer Art als eigenständige Art auch für ihren Schutz wichtig. Man könne sie nur schützen, wenn man wisse, dass sie existiere und wo sie vorkomme. Zukünftige Untersuchungen könnten dazu beitragen, das wissenschaftliche Verständnis über die Verbreitung des Insekts und mögliche Bedrohungen für die Art zu verbessern. (lzo)

Weitere Videos von Australiens Fauna:

51 Grindwale an Strand in Westaustralien verendet – sonderbare Formation gibt Rätsel auf

Video: watson/lucas zollinger

Mitten in der Nachbarschaft: 5-Meter-Riesenpython schlängelt sich vom Dach

Video: watson/lucas zollinger

Nur in Australien: 12-Jährige schleudert Riesenschlange durch den Garten

Video: watson/Aya Baalbaki
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Schlafende Koalas
1 / 13
Schlafende Koalas
Bild: Shutterstock
quelle: shutterstock
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Dieses Video beweist: Kakadus sind viel schlauer, als du denkst!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
68 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ubuntubirdy
31.07.2025 13:55registriert August 2021
Man könne sie nur schützen, wenn man nicht wisse, dass sie existiere und wo sie vorkomme.
Dann vergessen wir also gleich wieder, dass dieses Insekt existiert!
594
Melden
Zum Kommentar
avatar
Macrönli
31.07.2025 13:56registriert April 2018
Ja wo sonst 😂
362
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nebat-Sedau
31.07.2025 14:10registriert April 2023
Was für eine Schönheit! Und wirklich riesengross.
351
Melden
Zum Kommentar
68
Benzin-Auto möglichst lange weiterfahren oder durch E-Auto ersetzen: Was ist besser?
Eine neue Studie widerlegt ein hartnäckiges Vorurteil gegen Elektroautos mit aktuellen Zahlen. Moderne E-Fahrzeuge fahren nicht nur deutlich sauberer als Verbrenner – ihr Vorteil wächst rasant.
Gegen E-Autos gibt es immer noch zahlreiche Vorurteile: Neben der teils immer noch unzureichenden Ladeinfrastruktur in einigen Regionen (trotz spürbarer Fortschritte) und der komplexen Rohstoffgewinnung für die Batterien führen Kritiker häufig auch ein weiteres Argument ins Feld: die CO2-Bilanz von E-Autos, die aufgrund der Produktion der Energiespeicher nicht besser sei als die von Verbrennern. Eine neue Studie räumt mit zumindest dem letztgenannten Vorbehalt auf.
Zur Story