Der weltgrösste Onlinehändler Amazon hat im abgelaufenen Geschäftsquartal weiter von einem boomenden Internethandel und florierenden Geschäften mit IT-Diensten profitiert. Sowohl der Umsatz, als auch der Gewinn zogen im zweiten Quartal erneut deutlich an.
Gerade beim Konzerngewinn konnte Amazon deutlich positiv überraschen. Die Umsatzkennziffern enttäuschten Experten dagegen etwas. Die Aktie, die sich seit einiger Zeit auf Höhenflug befindet, legte nachbörslich dennoch um zwei Prozent zu.
Die Erlöse zogen zwischen April und Ende Juni um 39 Prozent auf 52.9 Milliarden Dollar an, wie das Unternehmen am Donnerstag in Seattle mitteilte. Damit fiel der Umsatzanstieg aber nicht mehr ganz so stark aus wie zu Jahresbeginn. Experten hatten zudem mit etwas höheren Erlösen gerechnet.
Zudem dürfte sich das Wachstum in den drei Monaten von Juli bis Ende September erneut etwas verlangsamen. Für das dritte Quartal peilt Amazon-Chef Jeff Bezos einen Umsatz zwischen 54 und 57 Milliarden Dollar an – das wäre im Vergleich zum Vorjahr ein Plus zwischen 23 und 31 Prozent. Auch hierbei liegt Amazon unter der aktuellen Schätzung der Experten.
Positiv überraschen konnte Amazon dagegen beim Quartalsgewinn. Dieser zog auf 2.5 Milliarden Dollar an. Vor einem Jahr hatte der Konzern in der Vergleichsperiode gerade mal 197 Millionen Dollar verdient. Da Amazon über lange Zeit zwar den Umsatz immer stark steigern gesteigert hatte, dabei aber wegen der hohen Investitionen in den roten Zahlen gesteckt oder kaum Geld verdient hatte, sorgte der überraschend hohe Gewinn für deutliche nachbörsliche Kursgewinne.
Die Amazon-Titel befinden sich seit Jahren auf einem Höhenflug. Alleine 2018 zog der Börsenwert des Unternehmens bisher um mehr als die Hälfte auf zuletzt 877 Milliarden US-Dollar an. Damit ist der Onlinehändler nach Apple das zweitwertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt.
Mit dem Aufstieg Amazons wurde der Gründer und Unternehmenschef Jeff Bezos der reichste Mann der Welt. Sein Vermögen, dass sich vor allem aus Aktien des Unternehmens zusammensetzt, beträgt nach einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Bloomberg rund 149 Milliarden Dollar. (dwi/sda/dpa)