Für den weltgrössten Nahrungsmittelkonzern Nestlé ist das Geschäft mit der veganen Ernährung ein wichtiges Wachstumsfeld. Der Konzern entwickelt immer mehr pflanzenbasierte Produkte. Nun führt er nach einer Testphase auch eines seiner berühmtesten Produkte in veganer Form ein: das Kitkat. In der Schweiz ist dieses allerdings nicht erhältlich.
Über den gesamten Lebenszyklus vom Bauernhof bis zum Konsumenten habe das sogenannte Kitkat V einen um 18 Prozent tieferen CO2-Fussabdruck als ein herkömmliches Milchschokoladen-Kitkat, teilte Nestlé am Montag mit. Dies wurde den Angaben zufolge von der Organisation Carbon Trust bestätigt.
Das Produkt ist laut der Mitteilung zertifiziert vegan und aus Kakao hergestellt, der im Rahmen des sogenannten Nestlé Cocoa Plan, einer Nachhaltigkeitsinitiative des Konzerns im Schokoladenanbau, von der Rainforest Alliance zertifiziert wurde. Die Milch wird im veganen Kitkat durch eine Alternative auf Reisbasis ersetzt.
Die Resonanz der Konsumenten, die das Produkt getestet hätten, sei «überwältigend» gewesen, wird die Leiterin des Entwicklungszentrums im britischen York, welches das vegane Kitkat kreiert hat, in der Mitteilung zitiert. Deshalb soll es nun in 15 europäischen Ländern in die Läden kommen – in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, in Frankreich, Österreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Lettland, Litauen, Estland, Griechenland, Portugal, Polen, Ungarn und den Niederlanden. Hergestellt wird es in Deutschland.
In der Schweiz ist das vegane Kitkat allerdings vorerst nicht erhältlich, wie Unternehmenssprecher Michael Jennings auf Anfrage sagt. «Wir prüfen eine mögliche Markteinführung», sagt er zwar, mehr Informationen habe er allerdings nicht.
Der Umsatz, den der Nestlé-Konzern mit dem Verkauf von vegetarischen und veganen Lebensmitteln erzielt, geht laut dem Sprecher in Richtung der Marke von 1 Milliarde Franken. Zur Kategorie gehören rein pflanzliche Produkte wie etwa der Sensational Burger oder der Thunfischersatz Vuna der Marke Garden Gourmet.
Laut Jennings zählt Nestlé jedoch auch «vegetarische Produkte, die als Alternative konsumiert werden», dazu – also zum Beispiel solche, die Ei enthalten. Milchprodukte wie beispielsweise Joghurt, das im Prinzip ebenfalls vegetarisch ist, zählt jedoch nicht dazu.
Wie hoch der Umsatz mit rein veganen Produkten ist, gibt Nestlé nicht bekannt. Einer Präsentation zu den Unternehmenszahlen im Jahr 2021 ist jedoch zu entnehmen, dass dieser im Jahr 2021 um fast 17 Prozent gewachsen ist.
Insgesamt ist das Geschäft mit vegetarischen und veganen Produkten für den Lebensmittelriesen jedoch ohnehin nur ein Tropfen auf den heissen Stein: Der Gesamtumsatz der Nestlé-Gruppe betrug 2021 knapp 87 Milliarden Franken. (sda/awp)