„Wenn es der USA wirtschaftlich gut geht, profitiert der Rest der Welt davon“, sagte Mnuchin, der ganz im Stile des US-Präsidenten einige Superlative bemühte: „Nie ist eine grösser US-Delegation ans Forum gereist“, sagte er zu Beginn.
Mnuchin ist ein Mann ganz nach Donald Trumps Geschmack: Er ist ehemaliger Investmentbanker, Hollywoodproduzent - und natürlich Millionär. An seinen Wahlkampf-Rallyes machte Trump früh klar, dass er gerade darauf grossen Wert legt. „Ich liebe alle Menschen, egal ob reich oder arm“, rief Trump vom Podium herab. „Aber als Finanzminister will ich einfach keine arme Person – macht doch Sinn, oder?“
Für Mnuchin machte es Sinn. Bevor er im Februar das Ministeramt übernahm, arbeitete der 55-Jährige Jahrzehnte lang bei der Investmentbank Goldman Sachs ehe er Kunsthändler in New York wurde und sich als Filmproduzent versuchte.
Sie hätten schon einige Erfolge verbucht, sagte der Finanzminister gestern und verwies auf die Steuerreform. Unternehmen wie Apple mit Hauptsitz in den USA würden ihr Vermögen zurück ins Land bringen. Zudem begrüsste Mnuchin den schwächeren Dollar: „Das ist gut für den Handel.“
Das am Tag zuvor der indische und der kanadische Premier vom Freihandel geschwärmt hatten – notfalls ohne die USA – stiess Handelsminister Ross hingegen sauer auf. Er fand martialische Worte: „Handelskriege werden ständig ausgetragen, Tag für Tag.“ Der einzige Unterschied sei, dass die USA unter Trump eben auch in die Wirtschaftsschlacht ziehen würden. America first! Auf Trumps Rede am Freitag wollten die Minister nicht vorgreifen. Ohnehin würde Trump sie wohl noch anpassen, damit sie ganz seinem Stil entspreche.
Für die Schweiz fand der Finanzminister zum Ende lobende Worte. Er hatte zuvor mit Bundesrat Ueli Maurer gesprochen. „Wir verfolgen in vielen Belangen die gleichen Ziele“, sagte Mnuchin. Die USA und die Schweiz würden ein enges und vertrauensvolles Verhältnis pflegen. Das wolle man am WEF vertiefen. „We are open for business.“ (aargauerzeitung.ch)