Wirtschaft
International

Wo muss ich wie viel Trinkgeld geben? Diese Karte sagt es dir

The price and the added value tax VAT on a receipt in Zurich, Switzerland, pictured on August 12, 2014. (KEYSTONE/Christian Beutler)

Angabe der Mehrwertsteuer MwSt auf einer Rechnung eines Restaurant ...
Trinkgeld in der Schweiz – gerne gesehen, aber nicht unbedingt nötig. Das ist vielerorts aber anders.Bild: KEYSTONE
Die Welt in Karten

Keine peinlichen Situationen mehr – hier kommt die grosse Trinkgeld-Karte

Wer zufrieden ist, gibt Trinkgeld – diese Schweizer Faustregel gilt längst nicht überall. In manchen Ländern erntest du böse Blicke, wenn du grosszügig, in anderen, wenn du knausrig bist. Damit dir das nicht passiert, hier der Überblick über die Trinkgeld-Praktiken in den Ländern dieser Welt.
04.08.2023, 20:0515.12.2023, 09:56
Mehr «Wirtschaft»

Du kennst es sicher auch: Du sitzt in den Ferien im Ausland in einem Restaurant und hast gerade die Rechnung bestellt. Dann das grosse Dilemma: Wie viel Trinkgeld soll ich geben? Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig – schliesslich will man ja nichts Falsches machen und in irgendein unbekanntes Fettnäpfchen treten.

In Japan beispielsweise gilt das Geben von Trinkgeld in einem Restaurant oder für einen Taxifahrer als eher unhöflich. Das kann sogar so weit gehen, dass der Kellner einem auf die Strasse nachläuft, um das restliche Wechselgeld zurückzugeben. Eine peinliche Situation für alle Beteiligten.

Gibst du Trinkgeld?

Um solche Situationen zu vermeiden, gibt es zum Glück für fast jedes Land dieser Welt Trinkgeld-Etiketten. Die Betreiber des Webportals hawaiianislands.com haben für 162 Länder die Trinkgeld-Empfehlungen der Touristikwebseite tripadvisor.com gesammelt und mit mindestens einer weiteren Quelle abgeglichen.

Herauskommen ist eine umfassende Karte mit Tipps, wie viel Trinkgeld nach einem Essen im Restaurant, für eine Dienstleistung im Hotel und für eine Taxifahrt entrichtet werden soll. Aber aufgepasst: Die Karte gibt dir eine Übersicht über weltweite Faustregeln – vor regionalen Eigenheiten schützt sie dich aber nicht.

Auffällig: In den USA und Kanada wird nach einem Restaurantbesuch das höchste Trinkgeld erwartet. Zwischen 15 und 20 Prozent sollten es sein, schliesslich ist das Trinkgeld dort Hauptbestandteil des Lohns, da das feste Gehalt sehr tief ausfällt.

In den meisten Ländern sind 10 Prozent des Gesamtbetrags üblich. Gar kein Trinkgeld geben sollte man in Japan, Südkorea, China, Neuseeland und Australien. Auch in Dänemark und im Kosovo wird kein Zustupf zur Rechnung erwartet. Wie in der Schweiz ist das Trinkgeld auch in Finnland, Belgien und Island im Service inbegriffen, ein kleines Entgelt ist aber trotzdem gerne gesehen.

Trinkgeld auf einer Rechnung im Restaurant auf Mallorca 29.07.2016

Tip on a Bill in Restaurant on Mallorca 29 07 2016
Mit drei Euro Trinkgeld in diesem spanischen Restaurant liegst du genau richtig. Natürlich kannst du auch auf 30 Euro aufrunden.Bild: imago stock&people

Etwas übersichtlicher ist die Lage beim Hotel-Trinkgeld. Dort sind meist umgerechnet ein bis zwei Dollar fällig, auch in der Schweiz. Allerdings gibt es deutlich mehr Länder, wo nichts verlangt wird. Beispielsweise in Schweden und Norwegen oder auch auf den Philippinen, in Malaysia oder Indonesien.

Noch seltener ist Trinkgeld für eine Taxifahrt fällig. In den westeuropäischen Ländern ist nur in Portugal, Spanien, Frankreich und Österreich ein kleines Entgelt angebracht. Das höchste Taxi-Trinkgeld weltweit wird in Bosnien und in den USA erwartet: rund 15 Prozent.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Alle Schweizer Banknoten seit 1907
1 / 54
Alle Schweizer Banknoten seit 1907
Die neue 100er-Note.
quelle: keystone / laurent gillieron
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Was Kellner sagen würden, wenn sie ehrlich mit uns wären
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
137 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
CaptainObvious
04.08.2023 21:05registriert April 2017
Mit Trinkgeld sollte man komplett aufhören.
Grad in den USA ist das Konzept „Trinkgeld“ die einfachste und gleichzeitig faulste Ausrede damit Gastronomen ihrem Personal einen so tiefen Basislohn auszahlen können - „du kannst dir ja mit Trinkgeld noch ordentlich was dazu verdienen“.

So wird eine Leistungskomponente auf das Service-Personal übergewälzt, welches diese nur bedingt kontrollieren können. Und wenn es wenig Trinkgeld gab, wäscht der Chef seine Hände in Unschuld und lässt durchblicken, dass der Fehler wohl bei einem selber liege.
21911
Melden
Zum Kommentar
avatar
Spi
04.08.2023 20:30registriert März 2015
Korrekturvorschlag (bin grad dort): Island - kein Trinkgeld. Ist inbegriffen und alles geht kontaktlos mit Karte. Man kann gar kein Trinkgeld geben. Da wird simussionslos der Rechnungsbetrag eingefordert.
Verstehe die Unterscheidung zwischen „Inbegriffen“ und „kein Trinkgeld“ eh nicht so ganz.
1553
Melden
Zum Kommentar
avatar
Aruma
04.08.2023 20:54registriert Januar 2020
Früher als ich manchmal knapp bei Kasse war, habe ich kaum Trinkgeld gegeben und war froh, dass es inclusive war.
Heute bin ich alt und vertrage nicht mehr alles. Entsprechend ist mir wichtig, dass ich wirklich nur das Verlangte bekomme. Das ist Service mit Mehraufwand. Da zahle ich gerne drauf. Ebenso, wenn kleine Kinder nicht spurlos gegessen haben.

Und warum soll ich, wenn ich es mir nun problemlos leisten kann, nicht etwas abgeben an Leute, die gut arbeiten ohne wirklich gut zu verdienen.
563
Melden
Zum Kommentar
137
Hohe Temperaturen lassen Menschen schneller altern

Hitzeperioden schädigen Menschen nicht nur akut. US-Forschende haben Hinweise dafür gefunden, dass extreme Temperaturen die biologische Alterung beschleunigen.

Zur Story