In beinahe jeder Firma gibt es sie – Raucher, die sich regelmässig auf dem Balkon oder vor der Tür treffen, um gemeinsam eine zu paffen. Auch in der japanischen Marketing-Firma Piala Inc. zieht sich ein Teil der Mitarbeiter regelmässig in die Rauchpause zurück, während die Nichtraucher weiterarbeiten. Einer von ihnen fühlte sich dadurch benachteiligt und beklagte sich beim CEO. Mit dessen Reaktion hat er aber kaum gerechnet.
Takao Asuka stimmte der Klage seines Mitarbeiters zu und traf eine Entscheidung: Nichtraucher werden zukünftig mit sechs zusätzlichen freien Tagen im Jahr belohnt. «Ich hoffe, dass ich die Arbeitnehmer dazu ermutigen kann, das Rauchen durch Anreize und nicht durch Sanktionen oder Nötigung einzustellen», sagte Asuka gegenüber «Kyodo News».
Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) raucht in Japan jeder fünfte Erwachsene. Vor allem die ältere Generation und Männer greifen gerne zum Glimmstängel.
Mehr Ferientage für Nichtraucher ist aber keine skurrile japanische Idee. Auch in der Schweiz stand dieses Konzept bereits einmal zur Debatte.
Der Teamleiter des Liestaler Schulheims Schillingsrain hatte im April 2016 bei der Institutionsleitung einen ähnlichen Antrag gestellt: «Als Institution stehen wir zu unserem Konzept und setzen ein klares Statement. Mitarbeitende, die während der Arbeitszeit nicht rauchen, erhalten einen Vorbildbonus in Form von zusätzlichen fünf Ferientagen jährlich.»
Doch die Geschäftsleitung lehnte den Antrag ab, wie die «Basler Zeitung» berichtete. Dafür dürfen die Sozialpädagogen und Lehrkräfte jetzt nur noch während der offiziellen Pausen rauchen. (fvo)