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US-Politiker will die Grösse der Flugzeugsitze regulieren

Schluss mit Sardinen-Feeling: US-Politiker will Grösse der Flugzeugsitze regulieren

11.02.2016, 12:1211.02.2016, 13:02
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Die Fliegerei ist im Laufe der Zeit immer billiger geworden. Die Passagiere freut's, doch sie bezahlen die günstigen Tickets mit Einbussen beim Komfort: Die Airlines quetschen immer mehr Sitze in die Economy-Klasse, um die Zahl der Fluggäste und damit die Einnahmen zu steigern. Die Folge davon: Nie war die Bezeichnung «fliegende Sardinenbüchse» so treffend wie heute.

Wie fast alle Airlines hat auch die Swiss die Zahl der Economy-Sitze erhöht.
Wie fast alle Airlines hat auch die Swiss die Zahl der Economy-Sitze erhöht.
Bild: KEYSTONE

Ein Politiker in den USA will diesem Treiben nicht tatenlos zusehen. Der Kongressabgeordnete Steve Cohen, ein Demokrat aus dem Staat Tennessee, fordert mit einem Vorstoss eine Mindest-Sitzgrösse in Passagierflugzeugen. Bei vielen Landsleuten trifft er damit einen Nerv, denn die Sitze wurden gleichzeitig enger und die Amerikaner fetter.

Die Sitzbreite sei von 45 Zentimetern in den 1970er Jahren auf heute knapp 42 Zentimeter geschrumpft, rechnete Cohen gegenüber CNN vor. Gleichzeitig habe die Breite des durchschnittlichen amerikanischen Hinterteils zugenommen, von rund 35 Zentimeter zu Beginn der 1960er Jahre auf knapp 38 Zentimeter. Ergibt noch rund vier Zentimeter Reserve. Auch der Abstand der Sitzreihen habe sich vermindert, von knapp 90 auf unter 80 Zentimeter.

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Cohen argumentiert sowohl mit mit der Gesundheit wie mit der Sicherheit. Er verweist auf die erhöhte Gefahr von Thrombosen, wenn man die Beine nicht genügend bewegen kann. Die schmalen Sitze würden zudem eine schnelle Evakuierung im Notfall erschweren. «Irgendwann werden wir deswegen Menschenleben verlieren», so Cohen.

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Sein Vorstoss dürfte es dennoch schwer haben. Konsumentenschützer warnen vor höheren Ticketpreisen, wenn die Fluglinien die Zahl der Sitze reduzieren müssen. Und die mächtige Lobbyorganisation Airlines for America setzt auf das Spiel der Marktkräfte. Der Konsument bestimme mit seiner Geldbörse das Angebot, heisst es in einer Mitteilung. (pbl)

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