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Top-Löhne in der Schweiz: So viel verdienen die CEOs der grossen Firmen

Schweizer Franken in Noten und Muenzen in dieser Illustrationsaufnahme, am Freitag, 13. Februar 2024 in Zuerich. Der Schweizer Franken hat nach der Bekanntgabe ueberraschend tiefer Inflationsdaten geg ...
Mehr als nur ein paar Fränkli: Was glaubst du, wie viel haben die Top-CEOs letztes Jahr verdient?Bild: keystone

Aus dem Weg, Geringverdiener! Kennst du den Lohn der Top-CEOs der Schweiz?

Wir nennen dir das Unternehmen, du schätzt die Vergütung seines CEOs – Deal? Als Starthilfe verraten wir dir: Mit einem Medianlohn müsste man knapp 21 Jahre arbeiten, um auf den tiefsten CEO-Lohn in dieser Liste zu kommen.
24.03.2024, 10:1724.03.2024, 13:20
Lara Knuchel
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Es ist Frühling. Für einige bedeutet das Sonne, Kirschblüten und ein Erwachen der Libido. Für die Business-Welt bedeutet es: Die Geschäftsberichte für das vergangene Jahr sind da.

Mit den Geschäftsberichten wird – zumindest im Falle der grossen, börsenkotierten Unternehmen – meist auch das Gehalt der CEOs bekannt. Dieses setzt sich zusammen aus Lohn und «variabler Vergütung», besser bekannt als Prämien, Boni oder Aktienpakete. Sie werden gemäss einschlägigen BWL-Personal-Business-HR-Webseiten an der «Mitarbeiterleistung oder am Gewinn des Unternehmens» gemessen.

So viel zur Theorie. Bevor wir zur Praxis kommen, noch ein kleiner «Fun» Fact: Unter den CEOs der 20 grössten Schweizer Unternehmen hat es mehr Menschen, die Thomas heissen (2) als Frauen (1).

Und nun zum Quiz, bei dem du die Gehälter von elf CEOs raten darfst. Aufgezählt werden alle Firmen, die im Swiss Market Index (SMI) sind, deren Gehälter offengelegt wurden und deren CEO nicht im letzten Jahr gewechselt hat.

Sika-CEO Thomas Hasler

Thomas Haslers Gehalt in 2023 setzte sich zusammen aus einem fixen Grundbetrag von 1,25 Millionen Franken sowie einem bar ausbezahlten und kurzfristig ausgelegten Leistungsbonus von 1,88 Millionen. Zusätzlich erhielt der CEO des Spezialitätenchemie-Unternehmens im Rahmen eines langfristigen Beteiligungsplans Wertpapiere im Gegenwert von 1,08 Millionen Franken. Dazu kommen noch sonstige Zahlungen, Sozialversicherungsbeiträge und Vorsorgeaufwendungen.

Nestlé-CEO Mark Schneider

Mark Schneider verdiente 2023 inklusive Pensionskassenbeiträge 11,2 Millionen. Das waren gut neun Prozent mehr als im Vorjahr (10,3 Mio.). Vor allem die kurzfristigen Boni fielen etwas höher aus als im Vorjahr, wie aus dem Vergütungsbericht hervorgeht. Die gesamte Konzernleitung erhielt 64,5 Millionen Franken, nach 57,8 Millionen Franken im Vorjahr. Ende Jahr zählte das Führungsgremium 16 Mitglieder.

Kühne+Nagel-CEO Stefan Paul

Stefan Pauls Lohn besteht aus einem Basissalär von 1,2 Millionen Franken, einem variablen Vergütungsteil in Höhe von rund 1,6 Millionen Franken sowie weiteren Komponenten wie dem Aktienplan.

Der Chef von Kühne + Nagel befindet sich damit fast zuunterst im «Game of CEOs».

Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler

Der Konzernchef des Rückversicherers Swiss Re, Christian Mumenthaler, hat für das vergangene Geschäftsjahr 2023 deutlich mehr Lohn erhalten. Insgesamt hat er Vergütungen in Höhe von 7,56 Millionen Franken zugesprochen erhalten, nach 6,18 Millionen im Jahr davor.

Dabei liegt der fixe Lohnanteil bei 1,76 Millionen und der variable Anteil bei 5,80 Millionen, wie dem Mitte März veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Der gute Mann hat sich das aber selbstverständlich auch verdient: Die Gesamtentschädigung des CEOs ist um 22 Prozent gestiegen, während der Konzerngewinn letztes Jahr mehr als versechsfacht wurde.

Swatch-CEO Nick Hayek

Hayek liegt damit knapp hinter dem Swiss-Re-Chef. Sein Uhrenkonzern Swatch hatte den Umsatz im vergangenen Jahr deutlich gesteigert und auch mehr Gewinn gemacht.

Da darf auch etwas (minim) mehr für den CEO drin sein: 2023 erhielt Hayek Vergütungen in Höhe von 6,67 Millionen Franken, nach zuvor 6,53 Millionen. Die 16-köpfige Geschäftsleitung wurde derweil mit 28,86 Millionen Franken entlöhnt.

ABB-CEO Björn Rosengren

Auch der Schwede Björn Rosengren wurde 2023 ziemlich gut entlöhnt. Die 9,7 Millionen des Chefs des Technologieunternehmens sind deutlich mehr als die knapp 8,1 Millionen im Vorjahr. Dabei lag das Grundgehalt mit 1,79 Millionen Franken leicht über dem Vorjahreswert. Dazu kamen Vorsorge- und andere Zusatzleistungen sowie variable Vergütungen.

Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann

Damit verdiente Aeschlimann in etwa gleich viel wie sein Vorgänger Urs Schaeppi. Diesem wurden 2021 in seinem letzten vollen Amtsjahr insgesamt 1,96 Millionen ausbezahlt.

Das tönt nach wenig. Es sei aber daran erinnert, dass eine Schweizerin mit einem Medianlohn knapp 21 Jahre arbeiten müsste, um auf den tiefsten CEO-Lohn in dieser Liste zu kommen – 13. Monatslohn eingerechnet.

Novartis-CEO Vas Narasimhan

Der Chef von Novartis macht keine halben Sachen. Im Gegenteil – er verdoppelt einfach. Zum Beispiel seinen Lohn. Vas Narasimhan hat 2023 fast doppelt so viel verdient wie im Jahr zuvor. Insgesamt erhielt der US-Amerikaner eine Gesamtvergütung von 16,2 Millionen Franken, nach 8,5 Millionen Franken im Jahr 2022. Das Grundsalär erhöhte sich dabei nur minim auf 1,82 Millionen.

Markant höher fielen dafür die variablen Lohnbestandteile aus. So nahm die jährliche Leistungsprämie auf gut 5,0 Millionen von 2,7 Millionen zu und die Vergütung aus dem LTPP-Langfristprogramm* stieg auf 8,9 Millionen von 3,3 Millionen.

* Als Geringverdiener müssen wir eingestehen: Keine Ahnung, was das ist.

Roche-CEO Thomas Schinecker

Der CEO-Lohn bei Roche, direkter Konkurrentin von Novartis, ist dafür fast ein Klacks. 9,6 Millionen Franken hat der österreichisch-deutsche Manager Thomas Schinecker verdient. Das ist sogar weniger als bei seinem Vorgänger: Severin Schwan erhielt für 2022 eine gesamthafte Entschädigung von 11,5 Millionen Franken.

Glencore-CEO Gary Nagle

Der medienscheue Chef des Rohstoffhändlers und Bergbaukonzerns Glencore hat letztes Jahr trotz eines starken Gewinneinbruchs nur leicht weniger verdient. Während der Grundlohn von Gary Nagle stieg, fiel der Bonus tiefer aus.

Nach einer Gesamtvergütung von 6 Millionen US-Dollar 2022 kassierte der Glencore-CEO für das Jahr 2023 mit 5,8 Millionen Dollar (etwa 5,2 Millionen Franken) leicht weniger, wie dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen ist.

Sein Unternehmen hat derweil bekanntlich im letzten Jahr deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich blieb beim Rohstoff- und Bergbaukonzern ein Reingewinn von 4,3 Milliarden Dollar übrig – nach 17,3 Milliarden im Vorjahr.

Holcim-CEO Jan Jenisch

Auch Holcim-Chef Jan Jenisch ist im vergangenen Jahr für seine Arbeit stattlich entlöhnt worden. Laut dem Geschäftsbericht zahlte das Unternehmen seinem Verwaltungsratspräsidenten und CEO knapp 9,5 Millionen Franken aus. Das sind rund vier Prozent mehr als im Vorjahr, als der Chef des weltgrössten Zementkonzerns knapp 9,2 Millionen Franken Vergütung erhalten hatte.

Der Deutsche verdiente damit etwa gleich viel wie sein Pendant bei Roche.

Jenischs Lohn besteht laut dem Bericht aus einem Basissalär von 1,8 Millionen und fixen Spesen von 26'000 Franken, einem Bonus von gut 4 Millionen, Aktien und Aktienoptionen von 3,2 Millionen sowie Pensionskassenbeiträgen von 380'000 Franken.

Jenisch ist auch noch Verwaltungsratspräsident von Holcim. Für seine Präsidentenaufgabe bezieht er jedoch kein Salär, wie es im Geschäftsbericht heisst.

Die Übersicht

Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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sinkflug
24.03.2024 12:48registriert Juli 2020
Schweizer CEOs sind anscheinend also bevorzugt Männer mit markanten Gesichtszügen. Ob das dann immer die fähigsten im Job sind, bleibe mal dahingestellt.
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Wir (M)Ostschweizer*innen nun im Süden
24.03.2024 11:56registriert Juni 2019
Mich hätte die Löhne der Spitze von....
intressiert;
SUVA
SVA/IV
KK
u.s.w.
3814
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@Jeff
24.03.2024 10:55registriert Juli 2023
Verstehe nicht, was solche Artikel bringen sollen.

Es gibt ca. 600 000 Unternehmen in der Schweiz, davon sind ca. 200 an der Schweizer Börse kotiert, aber nur über 11 von 20, die im SMI sind, werden hier aufgeführt. Warum nicht alle?

Die Angabe des reinen CEO Lohns sagt nichts aus.

Wieviel beträgt der CEO Lohn im Verhältnis zum Gewinn oder im Verhältnis zur Anzahl Mitarbeiter wäre interessanter.

Wieviel mehr verdient der CEO als der schlechte bezahlte Mitarbeiter des Unternehmens? z.B. der Swisscom CEO verdient soviel wie 48 Reinigungskräfte zusammen.
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Nemo am ESC: Hier sind alle Schweizer Siege und Niederlagen bis jetzt
Die ESC-Geschichte der Schweiz ist durchzogen. Aber lange nicht so schlecht, wie man meinen möchte!

Im Jahr 2014 wurde watson geboren. Die räudige und doch liebenswerte Katze unter den Schweizer Medien. Ein bisschen strange, eine Spur zu auffällig, aber von einer kreativen Verschwendungssucht, die bald viele von euch einzufangen wusste. 2014 sang eine wunderschöne österreichische Dragqueen namens Conchita Wurst am ESC, sang von ihrer Wiedergeburt, davon, dass sie wie ein Phoenix aus der Asche ihres alten Selbst aufgestiegen sei, sie war ein bisschen strange, viel zu auffällig ... und die ESC-Welt legte sich ihr zu Füssen. Conchita (25) gewann. Wir waren Conchita.

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