Wirtschaft
UBS

Finma-Chef Stefan Walter ist offen für Kapitalverschärfungen der UBS

Stefan Walter, neuer Finma-Direktor
Stefan Walter, der neue FINMA-Direktor.Bild: Screenshot EZB

FINMA-Chef offen für etappenweise Kapital-Verschärfungen für UBS

19.03.2025, 13:5919.03.2025, 14:32
Mehr «Wirtschaft»

Die Verschärfungen der Eigenkapitalvorschriften für die Grossbank UBS könnten laut FINMA-Direktor Stefan Walter etappenweise über mehrere Jahre eingeführt werden. Es sei besser, die richtigen Lösungen mit der notwendigen Übergangsfrist umzusetzen als bei den falschen Lösungen zu bleiben, sagte Walter gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die UBS solle aber beim «Kernstück» der angestrebten Verschärfungen, nämlich der vollständigen Eigenmittelunterlegung ihrer ausländischen Tochtergesellschaft, kein Entgegenkommen erwarten, betonte Walter in dem am Mittwoch publizierten Interview mit der US-Nachrichtenagentur. UBS-Chef Sergio Ermotti und weitere Verantwortliche der Grossbank hatten sich in den vergangenen Monaten immer wieder gegen diese Forderung ausgesprochen.

Beispiellose UBS

Bezüglich der Behandlung der Tochtergesellschaften sei der Vorschlag zwar am «striktesten Ende des Spektrums», räumte Walter gegenüber Bloomberg ein. Es gelte aber zu bedenken, dass in keinem anderen Land eine systemrelevante Grossbank so ein grosses Gewicht in der Wirtschaft habe: «Das ist beispiellos.»

Die Entscheidung über die Kapitalvorgaben wird schlussendlich das Schweizer Parlament treffen müssen. Er respektiere den demokratischen Prozess, sagte Walter. «Aber wir kommunizieren unsere Meinung zu dem Thema sehr klar.»

Keine Überregulierung

Die Behandlung der UBS sei insgesamt «nicht intensiver» als diejenige anderer Grossbanken, sagte Walter, der im vergangenen April von der Europäischen Zentralbank (EZB) zur FINMA gewechselt war. «Verglichen mit dem globalen Standard ist die UBS noch weit weg davon, überreguliert zu sein.»

Dass die Schweiz im Gegensatz zu anderen wichtigen Bankenplätzen die «Basel III final»-Regulierung vollständig umgesetzt habe, ist für Walter insgesamt positiv. «Ich denke, die zusätzliche Widerstandsfähigkeit wird dem Land als offener Volkswirtschaft in einer turbulenten Welt sehr gut tun.»

Viel Unterstützung

Walter bekräftigte im Interview seine Forderungen nach «klarer Unabhängigkeit», nach ausreichenden Ressourcen und der Möglichkeit zu Frühinterventionen.

Es sei auch kein Geheimnis, dass er sich sehr klar zu vielen Themen äussere, so der Deutsche. Er erlebe aber viel Unterstützung in- und ausserhalb der FINMA. (sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
UBS übernimmt Credit Suisse: Die Verordnung
1 / 28
UBS übernimmt Credit Suisse: Die Verordnung
Die Verordnung zur Übernahme der CS durch die UBS im Originallaut. Die ersten drei Seiten bilden die Verordnung, danach folgen die Erläuterungen.
quelle: keystone / michael buholzer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Warum dich die Übernahme der CS durch die UBS interessieren sollte
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Deal mit Trump: Die Bauern werden zum Stolperstein
    Der Bundesrat schürt Hoffnungen auf ein baldiges Zollabkommen mit der Trump-Regierung. Doch wie in früheren Fällen könnte die Landwirtschaft eine (zu) hohe Hürde sein.

    Die Reise scheint sich gelohnt zu haben. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin konnten letzte Woche in Washington Mitglieder der Trump-Regierung treffen. Danach hiess es, die Schweiz gehöre zu einer «privilegierten» Gruppe von 15 Ländern, mit denen die USA rasch einen Deal in der Zollfrage anstreben.

    Zur Story