Noch hat Donald Trump seinen kommenden Aussenminister nicht benannt, doch alle Welt geht davon aus, dass Rex Tillerson das Rennen machen wird. Der Mann von «ExxonMobil» würde dank seines bisherigen Jobs als Vorsitzender eines Ölkonzerns von guten Kontakten in die Wirtschaftswelt profitieren.
Wenn Tillerson berufen wird, käme aber noch ein ganz anderer Profit ins Spiel: Dem Lenker des 270 Milliarden Dollar Umsatz starken Konzerns aus Texas winkt eine mehr als satte Abfindung. Und es ist nicht so wie beim Fussball, wo der neue Club eines Kickers Handgeld oder eine Ablösesumme zahlt. Hier blecht der alte, «abgebende» Verein, bei dem Tillerson 42 Jahre gearbeitet hat.
Wie die «Financial Times» berichtet, ist der 64-jährige Manager dank einer Aktienbeteiligung gut versorgt: Tillerson stehen in den kommenden zehn Jahren «ExxonMobil»-Wertpapiere zu, die heute enorme 182 Millionen Dollar wert sind. Für den Fall eines Abgangs hat der Konzern bereits eine Kompensation arrangiert: 179 Millionen Dollar fliessen dann in eine Treuhandgesellschaft, die den Betrag über zehn Jahre ausschüttet.
Die Auszahlung soll Bedenken zerstreuen, der Kandidat vertrete nicht nur die US-Diplomatie, sondern auch Interessen von «ExxonMobil», an dessen Spitze Tillerson elf Jahre lang stand. Der Texaner verzichte ausserdem auf eine Gewinnbeteilgung in Höhe von 4,1 Millionen Dollar, die ihm in den kommenden drei Jahren ausbezahlt worden wären, heisst es weiter.
Tillerson, der mit 65 Jahren den Vorsitz ohnehin abgegeben hätte, würde ausserdem seine Aktien verkaufen, die er bislang in Besitz hat: Die Rede ist von 55 Millionen Dollar, die er so einstreichen würde. Der Mann hätte bei einem Abgang nur eine Auflage: In den kommenden zehn Jahren darf er keinen Job in der Ölindustrie annehmen. Was von den 179 Millionen aus dem Treuhandfond übrig wäre, würde in diesem Fall an karitative Organisationen gespendet.
(phi)