Wirtschaft
USA

US-Zölle treffen Ricola: Ausbau in Lenzburg gestoppt

Ricola reagiert auf US-Zölle und stoppt Ausbau in Lenzburg AG

16.09.2025, 16:1316.09.2025, 16:13

Der stark exportabhängige Bonbonhersteller Ricola verschiebt die geplante Eröffnung einer neuen Produktionsstätte im ehemaligen Hero-Werk in Lenzburg AG. Das Familienunternehmen begründet den Entscheid mit den hohen US-Zöllen auf Schweizer Produkte.

100 neue Arbeitsplätze waren geplant

«Wir nehmen den Fuss ein wenig vom Gas», sagte Ricola-CEO Thomas Meier in der SRF-Sendung «Eco Talk» am Montagabend. Daher werde der Bau zweier Produktionslinien in Lenzburg gestoppt. Vor einem Jahr hatte Ricola die Produktionsausweitung angekündigt. Die Rede war von 100 neuen Arbeitsplätzen.

Man warte nun die Entwicklungen beim US-Zoll ab und bremse bei grösseren Investitionen, führte Meier aus. Das Auslandsgeschäft mache 90 Prozent des Gesamtumsatzes aus. 40 Prozent des Umsatzes wird demnach in den USA erzielt. Man sei in den USA der Marktführer bei den «Wirkbonbons», sagte Meier.

Bonbons werden in den USA abgepackt

Es sei kein Thema, die Schweizer Kräuter in den Bonbons zu ersetzen, hielt er fest. Man packe die in der Schweiz produzierten Bonbons bereits in den USA ab. Dies entspreche 40 Prozent der Wertschöpfung. Daher treffe «nicht der volle Hammer des Zolls» die Produkte.

Ricola erhöht die Preise in den USA per 1. Dezember um 10 Prozent. Der Umsatz des Familienunternehmens, das viel Werbung und Marketing mit Swissness macht, beläuft sich auf rund 400 Millionen Franken. (sda)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Squawk 7700
16.09.2025 17:03registriert Mai 2025
Die Preisaufschläge in den USA sollten jetzt erfolgen, wo noch verhandelt wird und nicht erst am 1. Dezember. Das ist taktisch ziemlich schlecht. Der Unmut in der US-Bevölkerung muss so schnell wie möglich grösser werden, damit es Druck auf die Trump Diktatur macht.
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Voraus denken!
16.09.2025 20:42registriert März 2022
Wir sollten aufhören, US-amerikanische Software zu verwenden!

Es ist schon lange bekannt, dass diese gegen uns arbeiten. Mit Trump ist es halt offensichtlich geworden.

Die Schweizer Firmen sollten den Einsatz von Microsoft, ServiceNow, Atlassian dringend überdenken! Es gibt europäische Anbieter!
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