Der US-Autobauer Tesla hat Berichte über Ermittlungen des US-Justizministeriums wegen des abgesagten Börsenausstiegs des Unternehmens bestätigt. Nach der Ankündigung von Unternehmenschef Elon Musk, den Konzern von der Börse nehmen zu wollen, habe Tesla im vergangenen Monat eine Anfrage des Ministeriums bekommen, teilte das Unternehmen der Nachrichtenagentur AFP auf Anfrage mit.
Tesla habe mit den Behörden kooperiert und die verlangten Dokumente ausgehändigt. Es habe keine Vorladung oder Anfrage für eine Aussage gegeben, fügte das Unternehmen hinzu und zeigte sich zuversichtlich, dass die Angelegenheit schnell geklärt werden könne.
Musk hatte Anfang August überraschend im Kurzbotschaftendienst Twitter verkündet, dass er seinen Konzern von der Börse nehmen wolle. Die Finanzierung dafür sei «gesichert», schrieb er damals. Ende August machte er dann einen Rückzieher: Der Verbleib an der Börse sei der «bessere Weg für Tesla», schrieb der in einem Blog-Beitrag.
Nachdem erste Ermittlungen bekannt wurden, fiel die Tesla-Aktie am Dienstagnachmittag (Ortszeit) um 3.6 Prozent auf 284.26 Dollar (243.70 Euro).
Neben dem Justizministerium befasst sich auch die US-Börsenaufsicht mit Musks Vorgehen. Sie prüft unter anderem, ob die Ankündigung bei Twitter rechtmässig war oder ob sie auf einem anderen Weg hätte erfolgen müssen. Tesla war 2010 an die Börse gegangen, Musk hält selbst knapp ein Fünftel der Anteile. Mit den Praktiken des Börsengeschäfts hat er jedoch immer wieder öffentlich gehadert.
Die Tesla-Aktie ist ein beliebtes Spekulationsobjekt bei Anlegern, die auf sinkende Kurse wetten. Diese sogenannten Leerverkäufer verkaufen geliehene Aktien – in der Hoffnung, vor dem Rückgabetermin Anteilsscheine günstiger wieder zurückzukaufen. Musk wirft den Leerverkäufern seit Jahren vor, Stimmung gegen Tesla zu machen, um die Aktienkurse zu drücken. Durch den Kurssprung dürften so einige von ihnen auf Verlusten sitzengeblieben sein. (awp/sda/dpa)