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Sonnencreme und Sonnenschutz-Mythen im Check: So schützt du dich optimal

Mann wird eingecremt mit Sonnencreme-Spray
Um Sonnenschutz und Sonnencremes ranken sich viele Mythen.Bild: getty images

Kann alte Sonnencreme krebserregend sein? 11 Sonnenschutz-Mythen im Check

Muss ich wirklich jedes Jahr eine neue Sonnencreme kaufen? Und wie oft muss ich mich eigentlich eincremen? Wir räumen mit den häufigsten Mythen rund um Sonne und Sonnenschutz auf.
24.06.2025, 19:5825.06.2025, 06:52

Ein kleiner Sonnenbrand ist doch nicht so schlimm

Egal, wie leicht: Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Besondere Vorsicht ist bei Kindern und älteren Menschen geboten, da die Haut empfindlicher ist. Früh entstandene Schäden verbleiben über Jahrzehnte im Körper und können an weitere Hautzellen weitergegeben werden. Dies führt langfristig zu einem erhöhen Krebsrisiko.

Sonnencremes sind krebserregend

Eincremen lohnt sich also immer. Davon sind nicht alle überzeugt. Besonders in esoterischen Kreisen wird der Nutzen von Sonnencremes angezweifelt. Wissenschaftlich ist klar: Sonnencremes schützen vor UV-bedingten Hautschäden und verringern das Risiko für Hautkrebs. Allerdings stehen einzelne Inhaltsstoffe wie etwa Octocrylen unter Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.

In der Schweiz werden Inhaltsstoffe von Sonnencremes streng geprüft – nur zugelassene UV-Filter dürfen verwendet werden. Wenn du eine Sonnencreme im Ausland kaufst, hilft ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Der Öko-Test rät davon ab, auf Produkte mit chemisch-organischen Inhaltsstoffen zurückzugreifen. Besser seien Sonnenschutzsalben, die auf mineralischen UV-Schutz setzen.

Aufpassen sollte man bei alten oder abgelaufenen Sonnencremes. Mit der Zeit können sich die Inhaltsstoffe zersetzen und krebserregende Stoffe bilden.

Sonnencreme ist bei bewölktem Wetter überflüssig

Wolken bieten kaum Schutz. UV-Strahlen können auch an bewölkten Tagen die Haut erreichen, Wolken die Sonnenstrahlen nur teilweise filtern. Bestimmte Bewölkungssituationen könnten die UV-Belastung laut BAG sogar noch erhöhen als bei klarem Himmel.

Sonnencreme verhindert die Vitamin-D-Aufnahme

Sonnencreme vermindert die Vitamin-D-Aufnahme. Je höher der Lichtschutzfaktor, desto weniger Vitamin D kann der Körper bilden. Schutzfaktor 50 blockiert die Aufnahme fast komplett. Doch: Selten tragen wir Sonnencreme perfekt auf, manchmal vergessen wir auch, uns regelmässig einzucremen. Wir nehmen also meistens trotz Sonnencreme noch genug Sonnenstrahlen auf, um Vitamin D zu bilden.

Höherer Lichtschutzfaktor ist wichtiger als regelmässiges Eincremen

Je höher der Lichtschutzfaktor, desto stärker der Schutz vor UV-Strahlen. Doch Sonnencreme verliert mit der Zeit ihre Schutzwirkung – vor allem durchs Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen. Regelmässiges Eincremen ist für eine zuverlässige Wirkung also entscheidend.

Wie oft du nachcremen solltest, hängt vom verwendeten Sonnenschutzmittel ab. Generell gilt: Etwa alle zwei Stunden.

Mit Lichtschutzfaktor 50 wird man nicht braun

Deine Haut wird auch mit Lichtschutzfaktor 50 braun – einfach etwas langsamer.

Sonnencreme gehört nach einem Jahr in den Abfall

Die Inhaltsstoffe von Sonnencremes können mit der Zeit nachlassen. Vorsorglich sollte die Sonnencreme vom Vorjahr nicht mehr verwendet werden. Denn bestimmte Inhaltsstoffe können nach einer gewissen Zeit potenziell krebserregende Stoffe bilden.

Für vorgebräunte Haut ist keine Sonnencreme notwendig

Das ist leider ein Irrtum. Bräune bietet einen gewissen Schutz, doch der ist so gering, dass er keinesfalls ausreicht.

Kleidung schützt vor Sonne

Kleider schützen vor der Sonne. Wie hoch der Schutz ist, hängt vom Material ab. Dickere sowie dunkle Stoffe absorbieren UV-Strahlen mehr als lockere, helle Materialien. Auch die Feuchtigkeit spielt eine Rolle: Nasse Kleidung ist anfälliger für UV-Strahlen als trockene.

Wer Rüeblisaft trinkt, bekommt weniger Sonnenbrand

Einige Studien deuten darauf hin, dass eine regelmässige Aufnahme von Beta-Carotin, das in Rüebli enthalten ist, die Haut etwas widerstandsfähiger gegen UV-Schäden machen kann. Doch auch das Rüebli kann Sonnencreme nicht ersetzen.

Man kann die Haut trainieren, um Sonne besser zu vertragen

Es ist möglich, die Haut allmählich an die Sonne zu gewöhnen, sodass sie ein Schutzmechanismus aufbauen kann. Diese kann helfen, Sonnenbrände und UV-Schäden etwas zu reduzieren. Für sehr hellhäutige Menschen (mit Hauttyp 1) gilt das allerdings nicht.

(cst)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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so wie so
24.06.2025 21:09registriert Juli 2015
Manche Inhaltsstoffe in Sonnencremes sind potentiell gefährlich, ABER dazu müsste man sie in hohen Mengen einnehmen. Wenn sie auf der Haut sind, sind sie unschädlich, denn sie gelangen nicht in den Blutkreislauf. In den Studien, die Sonnencremekritiker gerne herannehmen, wurden Zellen im Labor den Inhaltsstoffen ausgesetzt. Sagt genau nichts aus, denn unter diesen Bedingungen würden die Zellen auch nach Kontakt mit z.B. Salz eingehen.
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ahebwisbda
24.06.2025 23:57registriert April 2021
Wer ein Melanomfall in der Familie erlebte cremet sich ganz schnell gerne freiwillig ein :) Wirklich nicht zu unterschätzen, die Sonne ist bei weitem nicht nur nett und schön
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