Dass im Kassensturz einige Produkte durchfallen, ist normal. Dass aber alle getesteten Produkte nicht nur durchfallen, sondern regelrecht desaströs abschneiden, ist doch eher unüblich.
Der Kassensturz hat in seiner neusten Ausgabe sieben Sonnencremes vom chinesischen Billighändler Temu untersucht. Diese gibt es im Onlineshop zuhauf, die meisten davon sind trotz hohem Lichtschutzfaktor spottbillig.
Doch wie die Untersuchung zeigt, halten die Cremes nicht das, was sie versprechen – und das nicht mal im Ansatz.
Von den sieben untersuchten Sonnencremes konnte keine einzige überzeugen. Der Lichtschutzfaktor wurde bei allen massivst überbewertet und alle haben gemeinsam, dass sie spottbillig zu haben sind.
Das sind die Ergebnisse der sieben getesteten Cremes:
Das Resultat zeigt: Keine einzige Sonnencreme im Test bietet annähernd den Schutz, den sie verspricht. Und der Test zeigt zudem: Bei einigen Produkten wurde gemogelt. Wie Laborleiterin Céline Couteau, die die Tests durchgeführt hat, in der Sendung erklärt, gäbe es auch bei den Inhaltsstoffen Ungereimtheiten.
Das seien keine Sonnencremes, sagt Couteau weiter: «Diese Produkte sind gefährlich für die Gesundheit, man darf sie nicht als Sonnencremes verkaufen.»
Die Laborleiterin befürchtet auch, dass die schlechte Qualität nicht nur für Sonnencremes gilt, sondern auch für andere Produkte auf Temu: «Jetzt haben wir den fehlenden Sonnenschutz bei Sonnencremes nachgewiesen. Wir können davon ausgehen, dass wir die gleiche Art von Problem bei anderen Kosmetikprodukten haben werden, bei Pflegeprodukten, Make-up, Aufhellern.»
Auf die vernichtenden Resultate angesprochen, reagiert Temu: Die getesteten Produkte seien umgehend aus dem Verkauf genommen worden. «Die Sicherheit von Produkten ist Temu wichtig», sagt der Billighändler.
Doch warum darf Temu überhaupt solche Produkte verkaufen? Das Problem ist, dass Schweizer und EU-Richtlinien beim Onlinegiganten nicht gelten. Weil die Produkte im Ausland gekauft und importiert werden, «gelten die gesetzlichen Anforderungen des Schweizer oder EU-Rechts an Kosmetikprodukte nicht», schreibt der Kassensturz. (ome)
Es klingt vielleicht snobistisch, aber wer bei Temu kauft, kauft Müll.
Wer bei Temu kauft, ist als Importeur selber verantwortlich, dass die Ware betriebssicher und legal ist.
Wer sich verletzt - viel Spass beim Durchsetzen allfälliger Ansprüche aus Produkthaftpflichtgesetz.
Gerade bei Sonnencreme sollte man sich nicht auf Experimente einlassen.