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Du willst nur das Beste? Voilà:
Der alttestamentarische Gott – der Gott der Juden – ist alles andere als liebenswürdig. Zwar hat er das auserwählte Volk aus der ägyptischen Gefangenschaft befreit und ihm Gesetze gegeben. Aber werden diese gebrochen, geht es den Israeliten an den Kragen.
Die ersten Dreitausend haben seinen Zorn gespürt, als sie um das goldene Kalb herumtanzten, bei dem sie sich frevelhafterweise für ihre Befreiung bedankten. Das sah Gott nicht gern. Und so befahl er seinen standhaften Anhängern, ihre Götzendienst tuenden Brüder auf der Stelle zu erwürgen.
Merkt euch also:
Dann kommt Jesus ins Spiel, der göttliche Sohn – und der Gott der Rache wird im Neuen Testament zum Gott der Gnade. Sanft und voller Verständnis für das Sündenpack. Deshalb hier nochmal seine 6 grausamsten Taten vor seiner Verweichlichung:
Elias war ein Prophet und Wundertäter, der mit einem Mantel den Jordan spaltete, eine Quelle von ungesundem Wasser reinigte, das Brot vermehrte und einen Aussätzigen heilte. Ein toller Hecht also, nur ein kleiner Makel haftete ihm an: Er war vollkommen kahl oben herum. Und nur weil ein paar Kinder über seinen nackten Schädel lachten, wurden sie auf Gottes Geheiss hin von zwei Bären zerrissen.
Lot, der Neffe Abrahams, hatte das Unglück, im Sündenfpuhl namens Sodom zu wohnen. Gott ist bereits zu Ohren gekommen, dass die Einwohner dieser Stadt aller erdenklicher Laster frönten. Wenn sich aber zehn anständige Männer darin finden liessen, würde er sie verschonen. Und so schickte er zwei Engel in Männergestalt zu Lot. Dieser nahm sie gastfreundlich auf – er nötigt sie gar, in seinem Haus zu nächtigen. Doch die anderen Bürger versammelten sich sofort vor seiner Tür und verlangten deren Auslieferung. Die Sodomiter mochten nämlich keine Fremden. Die Sodomiter wollten sie vergewaltigen.
Lot rückte die Engel nicht raus (fein), stattdessen bot er ihnen seine eigenen, jungfräulichen Töchter an (gar nicht fein) – vergeblich. Lot war nach Ansicht Gottes dennoch der einzige rechtschaffene Mensch Sodoms. Deshalb führte er ihn und seine Familie aus der Stadt heraus, bevor er sie vollends vernichtete:
Sie dürften einfach nicht zurückschauen, warnte sie ein Engel. Und Lot hielt sich daran, seine Frau nicht. Sie drehte sich um, schaute ein letztes Mal auf ihre brennende Heimat – und erstarrte zur Salzsäule.
Um Gottes Priester zu sein, musst du schon perfekt sein. Weil auch er es ist. Hast du also irgendeinen Fehler, dann wird das leider nichts. Dann sollst du hinter dem Vorhang bleiben. Und dich keinesfalls dem Altar nähern. Gott will keine Bücklinge und schon gar keinen mit unförmigen Hoden da vorne sehen.
Abraham bekam von Gott den Auftrag, seinen einzigen, ihm sehr lieben Sohn Isaak zu opfern. Und weil er ein frommer Mann war, tat er, was sein Herr von ihm verlangte. Die beiden sammelten Holz auf dem Weg zum Altar und Isaak wunderte sich, wo denn das Lamm stecke, das geopfert werden sollte. Und sein Vater antwortete ihm, dass Gott schon dafür sorgen werde. Sarkastischer Sack.
Doch im allerletzten Moment donnerte die Stimme eines Engels vom Himmel herunter und befahl Abraham, seinem Sohn nichts zu tun. Nun habe er ja bewiesen, dass er gottesfürchtig sei.
Ein Typ mit dem einfallsreichen Namen Er hat irgendetwas angestellt, was dem alten Rachegott missfiel. Inzwischen wissen wir: Das ist nicht gut.
Sein Bruder Onan (dem wir den Ausdruck Onanie verdanken) wurde gemäss dem jüdischen Gesetz dazu verpflichtet, die Frau seines dahingeschiedenen Bruders zu ehelichen – und ihm vor allem Nachkommen zu schaffen, damit dessen Blutlinie nicht versiege.
Doch Onan hatte keine Lust.
Also was genau hat der Onan jetzt Frevlerisches mit seinem Samen getrieben? Der Mann hat den Koitus unterbrochen. Das ist übel – genauso übel wie Onanie –, weil dabei keine Babys entstehen. Deshalb:
Die Vernichtungslust des Herrn scheint keine Grenzen zu kennen: Mit einer Sintflut löschte er die gesamte Erdbevölkerung aus bis auf Noah, dessen Familie und ein paar Tiere, die mit der Arche über die treibenden Leichen der Unseligen schipperten. Denn die ca. 20 Millionen Menschen, die Gott nach seinem Ebenbild geschaffen hatte, waren von Bosheit beherrscht, was ihn tief in seinem Herzen betrübte:
Als das Volk Israel sich in ägyptischer Gefangenschaft befand und der Pharao sie trotz Moses Bitten nicht freigab, schickte Gott bei jeder Weigerung eine Plage über das gesamte Land. Anfangs wurde alles Wasser zu Blut. Dann sandte er Frösche, allerlei Geschmeiss und Heuschrecken über Ägypten, schlug Menschen und Vieh mit der Beulenpest, mit schwarzen Blattern, liess alles und jeden verhageln. Drei Tage lang herrschte Finsternis, bis Gott zum letzten, erbarmungslosen Schlag ausholte:
Kinder und Tiere wurden abgeschlachtet wegen der Starrköpfigkeit eines Königs. Massaker veranstaltete Gott auch in Jerusalem, an denen, die sich von ihm abgewandt hatten:
In Samaria lautete der göttliche Befehl, die jungen Kinder mit dem Schwert zu zerschmettern und die schwangeren Weiber zu zerreissen (Hosea 14,1). Von den feindlichen, weil andersgläubigen Midianitern tötete Moses mit seinem Heer von 12'000 Mann restlos alle bis auf die Jungfrauen. Die galt es zu vergewaltigen (Numeri 31,17-18).
Und selbst zu seinem eigens auserwählten Volk ist dieser Herr nicht eben zimperlich. Vierzig Jahre lang latschten diese Menschen durch die Wüste. In der Hoffnung auf ein besseres Leben, auf ein Land, in dem Honig und Milch fliessen. Doch ihr Problem war nicht allein der Wassermangel, die schwere Reise oder die brennende Hitze. Ihr Problem war vor allem ihr Gott. Ihr jähzorniger, dauerwütender Gott, der ihre Zahl mit seinem Todeszorn fast täglich dezimierte. Vielleicht haben sie den Weg ins gelobte Land allein dadurch gefunden, dass sie seinem roten Kopf gefolgt sind, der zwischen den Wolken so böse hervorblitzte.
Wer den Sabbat entweiht, wird mit dem Tode bestraft. Versteht sich, kann man da sagen. Die eisernen zehn Gebote, an die hatte man sich zu halten. Am Sonntag Holz zu sammeln ist da einfach nicht drin!
Aber nicht nur Gesetzesbrecher waren des Todes. Auch die, die während der vierzigjährigen Wüstenwanderung über die schäbige Brotqualität murrten ...
... 250 Israeliten, denen die dauernden Befehle Moses auf den Sack gingen, loderten im göttlichen Feuer. Ihr Anführer Korach fuhr mitsamt seiner Sippe, seinem Haus und seiner Habe direkt und lebendig in die Hölle (Numeri 16,31-35).
14'700 Isrealiten folgten ihnen nach, weil sie über die haushohe Mordrate Gottes klagten (Numeri 16,41-50).
24'000 der Auserwählten, die sich schimpflicherweise ein bisschen Sex in der Wüste mit den Moabiterinnen gönnten, wurden durch die Standhafteren der Gemeinde auf Befehl Gottes aufgehängt, mit Speeren durchbohrt oder erwürgt. (Numeri 25,1-9)
50'070 Isrealiten traf der göttliche Todeszorn wiederum, weil sie die Frechheit besassen, in die Bundeslade hineinzuschauen. Vielleicht wollten sie nur noch einmal die in Stein gemeisselten zehn Gebote ihres Gottes verinnerlichen. Aber nichts da. Tschau (1. Samuel 6,19).
Und das Berühren der Lade war natürlich noch mehr tabu. Das hat Ussa erfahren dürfen, als er die Lade festhielt, da sie vom Wagen zu krachen drohte (2. Samuel 6,6-7). Das war ...
... falsch.
Insgesamt zählt man in der Bibel (Altes und Neues Testament) 2'821'364 Opfer. Dabei handelt es sich nur um die erwähnten Zahlen. Geschätzt gehen rund 25 Millionen Menschen auf das Konto Gottes.
Wer die komplette Todesliste einsehen will, hier entlang!