
Religiös motivierte Kriege ziehen ihre Blutspur bis in unsere Zeit.Bild: Keystone
Sektenblog
06.08.2016, 09:5006.08.2016, 10:19

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Religion und Glaube dienen dazu, uns Menschen geistig zu befreien, Sinn zu
stiften und das Leben nach moralischen und ethischen Grundsätzen zu gestalten.
Das sind hehre Ansprüche, die uns – je nach Glaube – Gott oder die Götter stellen.
Doch haben sie, die uns angeblich geschaffen haben, uns auch das Rüstzeug
gegeben, zu bestehen? Haben sie Bedingungen geschaffen, die uns befähigen,
ihren Ansprüchen zu genügen?
Religiöse Blutspur durch die Geschichte der Menschheit
Nein, nein und nochmals nein. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Wir
Menschen haben eine einzige Blutspur hinter uns hergezogen. Und ein Blick auf
die Gegenwart macht uns deutlich: Wir haben wenig bis nichts gelernt, denn
aktuell herrschen Sodom und Gomorrha wie zu den übelsten Epochen.
Stichworte:
Der Nahe Osten brennt, der Irak und Afghanistan versinken im Chaos, Syrien wird
platt gemacht, Nordafrika ist ein Pulverfass. In diesem politischen Vakuum
breitet sich der islamische Fundamentalismus aus. Von diesem religiösen Fieber
wird nun auch noch die Türkei erfasst, denn Recep Erdogan entwickelt sich zum
religiös befeuerten Despoten.
Der Sozialdarwinismus erlebt eine neue Blüte. Egoismus und Gier führen zu einer Entsolidarisierung der Gesellschaften.
Aber auch ein Blick auf die westliche Welt lässt keinen Fortschritt bezüglich
christlicher Barmherzigkeit und Nächstenliebe erkennen. Der Sozialdarwinismus
erlebt eine neue Blüte. Egoismus und Gier führen zu einer Entsolidarisierung
der Gesellschaften.
Es ist, als sei der Kampf um Ansehen, Macht und Vermögen
die oberste Maxime geworden. Das Rüstzeug, das uns unsere Schöpfer mit auf den Lebensweg gegeben haben, reicht bei weitem nicht, um aus der Erde einen friedlichen Lebensraum zu machen.
Denn wir schlagen
uns seit Jahrtausenden auch ihretwegen die Köpfe ein. Bis in die heutigen Tage.
Auch die zehn Gebote haben uns nicht zivilisiert.
Rückfall in alte Muster
Glaube und Religionen sind nach einer Zeit der Kultivierung in den letzten rund 70 Jahren wieder konfliktträchtiger
geworden. Sie enthalten vermehrt das emotionale Potenzial, Gläubige zu
fanatisieren. Trotz Erziehung, Bildung und Aufklärung wächst die Blutspur wieder.
Global gesehen erleben wir die Wiedergeburt des Religiösen. Im Westen entleeren
sich zwar die katholischen und protestantischen Kirchen, in weiten Teilen
Afrikas, Südamerikas und den USA sorgen Freikirchen – vor allem die charismatischen – für einen Flächenbrand.
Das Rad der Zeit dreht sich wieder zurück. Die fundamentalistischen Entwicklungen demonstrieren uns, dass die Kulturschicht auf
unserer Erde wieder dünner wird.
Radikale Religionen und Glaubensgemeinschaften sind die Krisengewinner.
Radikale Glaubensgemeinschaften leben von Kriegen und Krisen
Sie
leben von Kriegen, Katastrophen und wirtschaftlichen Depressionen. Menschen,
die Angst haben und leiden, wenden sich vermehrt Gott und dem Glauben zu. Sie
suchen Trost und Halt. So werden Glaubensgemeinschaften für viele zum letzten
Zufluchtsort.
Dass sie in islamischen Ländern oft für politische Zwecke
instrumentalisiert werden, erkennen sie nicht. So werden ein radikaler Glaube
und eine politische Ideologie zu Kehrseiten der gleichen Medaille.
Man würde gern ein Interview mit dem Schöpfer führen und ihm ein paar unangenehme Fragen stellen. Wahrscheinlich würde er uns dann die Theorie vom Urknall erzählen.
Hugo Stamm
Glaube, Gott oder Gesundbeter – nichts ist ihm heilig:
Religions-Blogger und Sekten-Kenner Hugo Stamm befasst sich seit den Siebzigerjahren mit neureligiösen Bewegungen, Sekten, Esoterik, Okkultismus und Scharlatanerie. Er hält Vorträge, schreibt Bücher und berät Betroffene.
Mit seinem
Blog bedient Hugo Stamm seit Jahren eine treue Leserschaft mit seinen kritischen Gedanken zu Religion und Seelenfängerei.
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