Sag das doch deinen Freunden!
Glaube und Sexualität – eine explosive Mischung. Die meisten Glaubensgemeinschaften wollen die sexuellen Regungen und Bedürfnisse ihrer Gläubigen mit moralischen Dogmen zähmen – und scheitern dabei grandios.
Anschauungsunterricht liefern die Vorfälle mit Muslimen, die ihre Hände nicht im Zaum halten können. Wer die Mentalität in manchen muslimischen – vor allem arabischen Ländern kennt – ist wenig überrascht. Dort wird die Sexualität aus religiösen Gründen derart radikal unterdrückt, dass sich die Frauen verhüllen müssen, um nicht Freiwild zu werden. Die Männer wissen nur zu gut, weshalb sie ihre Frauen nicht in engen Jeans und wallenden Haaren auf die Strasse lassen.
Nun sieht sich Luzern genötigt, allen Asylsuchenden eine Comic-Broschüre zukommen zu lassen. Schliesslich steht die Fasnacht an, bei der es bekanntlich hoch zu und her geht. Mit einfachen Zeichnungen sollen die Muslime lernen, was bei uns Brauch ist, und wo die Hände nichts zu suchen haben.
Der Zusammenprall der Kulturen zeigte sich auch beim kürzlichen Besuch des iranischen Präsident Hassan Rohani in Rom. Die italienische Regierung sah sich genötigt, antike Marmor-Statuen von unbekleideten Frauen zu verhüllen. Was für uns Kunst ist, verstehen religiöse Eiferer als Pornografie.
Wir dürfen aber unsere Hand nicht dazu brauchen, um mit dem Finger auf andere zu zeigen. Auch unsere christlich geprägte Gesellschaft hat sich seit jeher schwer getan mit der Sexualität. Katholische Geistliche müssen heute noch zölibatär leben, Onanie ist eine Sünde.
Als ob der Glaube oder Gott den Sexualtrieb zähmen könnte! Die Skandale zu den sexuellen Übergriffen von Vikaren und Pfarrern auf Kinder sind notorisch und gerichtlich dokumentiert.
Die Doppelmoral der katholischen Kirche zeigt sich auch im Umgang mit dem Thema Homosexualität. Sie gilt als schwere Sünde und ist per Dekret nicht erlaubt.
Dabei weiss jeder katholische Geistliche, dass die Kirche ein Refugium von Homosexuellen ist. Weihbischof Hans-Jochen Jaschke aus Hamburg bestätigte kürzlich im SWR-Fernsehtalk «Nachtcafé», dass es auf allen Rangstufen bis hinauf zum Papst Würdenträger gebe oder gegeben habe, die homosexuell seien.
Insider behaupten sogar, dass bis 50 Prozent des katholischen Klerus schwul sei. Überhaupt dürfte es nur eine kleine Minderheit der Geistlichen schaffen, ihre Sexualität zu Ehren Gottes zu unterdrücken. Geradezu heuchlerisch ist, dass Schwule nicht zur Kommunion zugelassen sind, schwule Pfarrer aber die Hostien segnen und austeilen dürfen.
Auch die Freikirchen mühen sich krampfhaft an der Sexualität ab. Für viele ist sie ein teuflisches Werkzeug des Satans. Sex ausserhalb der Ehe ist eine schwere Sünde, bei einem Seitensprung droht gar die Gefahr, dass sich die Himmelspforte für immer schliesst.
Auch der im Westen als sanfte Alternative zu den monotheistischen Religionen gefeierte Buddhismus schafft es nicht, die Sexualität auf natürliche Art in den Glauben zu integrieren. So müssen sich buddhistische Mönche und Nonnen verpflichten, zölibatär zu leben. Deshalb sind auch in buddhistischen Klöstern Übergriffe auf Kindermönche ein tägliches Phänomen.
Die Sexualität mit religiösen oder moralischen Geboten zu unterdrücken, ist eigentlich ein Verbrechen an der Menschheit. Für Religionen und Glaubensgemeinschaften ist es eine narzisstische Kränkung, dass es eine stärkere menschliche Kraft gibt als den Glauben. Sie bekämpfen die Energie, die das Überleben der Menschheit sichert. Deshalb sind sie lebensfeindlich. Lieber hält man an mittelalterlichen Dogmen fest, statt grundlegende psychologische Erkenntnisse anzuwenden.
Die Unterdrückung der Sexualität führt bei vielen Gläubigen zu
psychischen Problemen und Zwangshandlungen. Dabei wäre es eine seelsorgerische Aufgabe von Geistlichen, ihren Schäfchen einen verantwortungsvollen
Umgang mit der Sexualität zu vermitteln. Also ein klassisches Paradox: Als würde ein Patient den Arzt behandeln.