1831 wurde die Fremdenlegion vom französischen König Louis Philippe ins Leben gerufen. Nach der Julirevolution von 1830 flüchtete sein Vorgänger Karl X. ins Exil und dankte ab. Seine Regentschaft und sein absolutistisches Verhalten hatten die französische Gesellschaft tief gespalten und vor allem das Volk erzürnt.
Die Revolution hatte viele Radikale aus ganz Europa angezogen. Sie weilten nun in Frankreich und waren ebenso wie Teile der französischen Armee eine potenzielle Gefahr für den neuen Monarchen. Um diese Männer im Schach zu halten und sogar «produktiv» einzusetzen, wurde im März 1831 die Fremdenlegion gegründet.
Die königliche Order begann mit folgenden Worten: «Es wird eine aus Fremden bestehende Legion aufgestellt. Diese Legion wird den Namen Fremdenlegion erhalten.» Diese Armee durfte nur ausserhalb von Frankreich zum Einsatz kommen. Und ein erster Einsatz liess nicht lange auf sich warten, denn Karl X. hatte noch im Juni 1830 Algerien erobern lassen.
Der Widerstand in Nordafrika war jedoch ungebrochen und so wurde die Eroberung für Frankreich immer mehr zur Belastung. Bis zum September 1831 waren fünf Bataillone unter dem Kommando des Schweizers Christoph Anton Stoffel nach Algerien geschickt worden. Der Thurgauer Oberst hatte zuvor lange in den französischen Schweizerregimentern gedient und gilt als erster Kommandant der Fremdenlegion.
In der Anfangsphase waren die Schweizer, welche eine lange Tradition in fremden Militärdiensten aufwiesen, stark vertreten. Der Gang in die Fremdenlegion war für die Eidgenossen bis 1927 sogar legal. Zwar war der Eintritt in fremde Truppen seit 1859 verboten. Dies galt jedoch nicht für die Fremdenlegion, da sie nicht als Söldnerheer, sondern als nationale Truppe eingestuft wurde. Erst mit der Revision des Militärstrafgesetzes 1927 war auch das nicht mehr ohne Konsequenzen möglich. Und diese Konsequenzen waren happig: Haftstrafen und die Übernahme der Prozesskosten, jeder Fall wurde verhandelt, waren an der Tagesordnung.
Trotzdem gingen auch danach zahlreiche Schweizer nach Frankreich, um sich der Legion anzuschliessen. Sie flohen vor Strafverfolgung, wollten der Armut entkommen oder traten der Truppe «aus Schwermut» bei, wie Alma Mollet-Zysset, die Mutter eines Verurteilten, den Schritt des Sohnes gegenüber den Behörden begründete. Doch Schwermut hin, mütterliche Bitte her, verurteilt wurde Arthur Mollet trotzdem. Neben 14 Monaten Haft und der Übernahme der Prozesskosten wurde er auch aus der Schweizer Armee ausgeschlossen.
Viele zog es auch aus Abenteuerlust in den Dienst der Legion. Diese Lust wurde von bekannten Legionären wie Friedrich Glauser befeuert. Der Schriftsteller war 1921 in die Fremdenlegion eingetreten und hat seine Erlebnisse später in einem Roman verewigt. Und selbst ein ehemaliger Bundesrat setzte sich nach seiner Abwahl das traditionelle weisse Képi auf.
Der Berner Ulrich Ochsenbein gehörte gemeinsam mit sechs anderen Männern zum ersten Bundesrat der Schweiz. Als er 1854 nicht wiedergewählt wurde, beschloss er, nach Frankreich in die Fremdenlegion zu gehen. Dort übernahm er ein Kommando und stieg bis zum Brigadegeneral auf.
Bis heute haben – je nach Schätzung – zwischen 40'000 und 80'000 Schweizer in der Fremdenlegion gedient. Im Vergleich zu den Anfangszeiten hat die Zahl stark abgenommen. Trotzdem bleibt die Truppe auch im 21. Jahrhundert ein aktuelles Thema. Nicht nur in Büchern, Filmen und Artikeln, sondern auch in der Politik. Mit der Aufarbeitung des Kolonialismus werden auch die Einsätze der Légion étrangère wieder vermehrt unter die Lupe genommen.
Ob dies den Mythos der «härtesten Truppe der Welt» zerstören wird? Sicher ist, es sind noch lange nicht alle Legionärsgeschichten erzählt ...
Der Artikel ist spannend, hat aber wenig Fleisch am Knochen!
Einer aus meiner Gren-RS ist nach der RS auch in die Legion eingetreten. Hat sich zwei Mal 5 Jahre verpflichtet.
Hat nun eine Personenschutzfirma gegründet und lebt als wohlhabender Mann in Moskau und Abu Dhabi.
Wäre bei mir kein Studium angestanden und wäre noch ganz allgemeine Perspektivlosigkeit und Schwermut dazugekommen - ich wär wohl auch gegangen.