Kafi, soll ich nach 20 Jahren einen neuen Sexgott suchen?
Liebe Melissa
Es ist etwas vom Einfachsten, einen Sexgott zu finden. Ich hatte einige. Zumindest die ersten paar Monate, danach sind sich die meisten zu hundsgewöhnlichen Liebhabern mutiert. Einen Menschen zu finden, mit dem es nach knapp 20 Jahren noch toll im Bett ist, ist da wesentlich anspruchsvoller, meine Liebe. Wenn nicht fast unmöglich. Sie haben also ein saumässiges Glück!
Mich interessiert aber was ganz anderes: Was verstehen Sie eigentlich unter Liebe? Suchen Sie nach der Verliebtheit, die am Anfang vermutlich mal da war? Diese Gefühle verändern sich mit der Zeit, der wunderbar hirnlose Zustand hält selten länger als 1,5 Jahre an. Danach folgt ein Zustand des Vertrauens und der stärkeren Bindung. Nicht mehr so aufregend, dafür aufgehobener. In einer langen Zeit wie Ihren 20 Jahren wird sich die Definition von Liebe vermutlich weitere 100 Mal verändert haben. Was ist der momentane Zustand, was gibt Ihnen die Beziehung?
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es ausschliesslich guter Sex ist. Denn der baut meistens auf gegenseitiges Vertrauen und/oder auf Anziehung oder sonst was. Aber selten auf gar nix. Also finden Sie raus, was es ist. Kann es sein, dass Sie sich schon so sehr an die gegenseitige Liebe gewöhnt haben, dass Sie dafür blind geworden sind und sie Ihnen gar nicht mehr bewusst ist?
Ganz herzlich, Ihre Kafi
Kafi Freitag (41!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.
Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 12-jährigen Sohn in Zürich.
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