Der Online-Händler Amazon geniesst – beispielsweise was die Arbeitsbedingungen der Angestellten betrifft – nicht unbedingt den besten Ruf. Vor allem in heissen Phasen wie der Vorweihnachtszeit kommt es immer wieder zu Streiks und dadurch zu verzögerten Lieferungen.
Nichtsdestotrotz kaufen unzählige Menschen ihre Bücher lieber dort per Mausklick, als in ein entsprechendes Geschäft mit echten Verkäufern aus Fleisch und Blut zu gehen. Dass die Buchhändler unter diesem Druck schon seit Jahren leiden, ist längst bekannt.
Unterkriegen lassen will man sich aber trotzdem nicht, wie diese Kampfansage eines Münchner Buchladens beweist: Ins Schaufenster seines Geschäfts klebte der Besitzer einen Zettel mit der folgenden Botschaft:
«Amazon will die Welt beherrschen!
Wir lieben und kennen unsere Kunden, Amazon nur ihre Daten. Buchhändler arbeiten mit 30% Spanne, Amazon will 60% von den Verlagen. Wir bezahlen unsere Steuern und Sozialabgaben, Amazon nicht. Wir haben faire Arbeitsbedingungen, Amazon nicht.
Wieso kauft man Bücher über Amazon? Wir haben Preisbindung in Deutschland. In 80% aller Fälle sind wir schneller als Jeff Bezos* und wir können lächeln!
Denkt nach – hier – heute – jetzt! Sonst gibt es in 5 Jahren keine Einzelhändler mehr! Wie langweilig wird das denn???
Ein Freund!»
*Anm. der Redaktion: Jeff Bezos ist der Gründer und Präsident des Unternehmens Amazon.
Eine Zeitschrift namens Das Buch als Magazin hat ein Foto dieser Botschaft auf Twitter gepostet, wo es sich seitdem im Eiltempo weiterverbreitet:
— Das Buch als Magazin (@buchalsmagazin) June 17, 2016
Neben den rund 1500 Likes und mehr als 1000 Retweets hat das Bild vor allem eine rege Diskussion losgetreten: Während die einen die Bücherläden ihres Vertrauens in höchsten Tönen loben, sprechen sich die anderen für die Vorzüge von Amazon aus. Klar ist: Einigkeit besteht bei diesem Thema eindeutig nicht.
(viw)
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Restaurantkette «L’Osteria» will in der Schweiz wachsen – mit Geld aus Abu Dhabi
Das Unternehmen L’Osteria gehört zu den am schnellsten wachsenden Gastrobetrieben Europas. Nun will es auch in der Schweiz zulegen – trotz harzigem Start und grosser Risiken.
Italienische Restaurants gibt es viele, aber dass eine einzelne Firma 200 davon betreibt, wie die deutsche Kette L’Osteria, ist ungewöhnlich. Sie eröffnete im Jahr 1999 das erste Restaurant in Nürnberg und wurde im Jahr 2023 mehrheitlich von der Investmentgesellschaft McWin übernommen. Nun will sie auch in der Schweiz kräftig zulegen. Das Erfolgsrezept: Die Restaurants sind – mit Ausnahme von Details wie lokalen Weinen – immer gleich aufgebaut, von der Beleuchtung bis zum Dekor wird alles aus der Zentrale vorgegeben. Herzstück sind die grossen Pizzen.