International
Nordkorea

In Nordkorea gefoltert: US-Student Warmbier stirbt kurz nach Freilassung

The legs of Otto Warmbier, a 22-year-old University of Virginia undergraduate student who was imprisoned in North Korea in March 2016, are seen as medical personnel transfer him from a transport aircr ...
Nach der Freilassung wurde Warmbier in die USA geflogen und ins Spital gebracht. Er lag bereits im Koma. Bild: John Minchillo/AP/KEYSTONE

In Nordkorea gefoltert: US-Student Warmbier stirbt kurz nach Freilassung

19.06.2017, 23:1420.06.2017, 06:18
Mehr «International»

Wenige Tage nach der Rückkehr aus Nordkorea in die USA ist der amerikanische Student Otto Warmbier am Montagabend verstorben. Dies hat die Familie bekannt gegeben. 

FILE - In this March 16, 2016, file photo, American student Otto Warmbier, center, is escorted at the Supreme Court in Pyongyang, North Korea. Warmbier, whose parents say has been in a coma while serv ...
Otto Warmbier befand sich 17 Monate in nordkoreanischer Gefangenschaft. Bild: Jon Chol Jin/AP/KEYSTONE

«Es ist unsere traurige Pflicht mitzuteilen, dass unser Sohn, Otto Warmbier, seine Reise nach Hause beendet hat», hiess es in der Erklärung der Familie. «Die schreckliche, qualvolle Misshandlung, die unser Sohn in den Händen der Nordkoreaner erfahren hat, machte keinen anderen Ausgang möglich.»

Der 22-Jährige hatte nach Darstellung von Ärzten während seiner Zeit in Nordkorea schwere Schädigungen am Gehirn erlitten und war im Wachkoma liegend in die USA zurückgebracht worden. Er konnte zwar die Augen öffnen und blinzeln, es gab aber keine Anzeichen, dass er auf Sprache oder Aufforderungen reagieren konnte.

Auch US-Präsident Donald Trump macht Nordkorea verantwortlich. «Die Vereinigten Staaten verurteilen aufs Neue die Brutalität des nordkoreanischen Regimes, während wir dessen jüngstes Opfer betrauern», heisst es in einer Mitteilung des Weissen Hauses. Den Eltern sprach Trump sein Mitgefühl aus.

Nordkorea gibt Schlaftabletten schuld

Die Eltern erfuhren eine Woche vor der Rückkehr, dass ihr Sohn seit fast 15 Monaten im Koma liegt. Die Begründung der nordkoreanischen Seite, er sei an Botulismus, einer Nahrungsmittelvergiftung erkrankt und nach Einnahme einer Schlaftablette nicht mehr aufgewacht, halten sie für nicht glaubwürdig. Die Ärzte wollten nicht über die Hintergründe der Verletzungen spekulieren.

Warmbier war im Januar 2016 in Nordkorea festgenommen und im März zu 15 Jahren Straflager verurteilt worden. Das kommunistische Regime in Pjöngjang warf ihm Straftaten gegen den nordkoreanischen Staat vor. Konkret soll er in einem Hotel ein Plakat von der Wand genommen haben, um es zu stehlen. Er verbrachte 17 Monate in Nordkorea, ehe er am Dienstag im Koma liegend in die USA zurückgebracht wurde. (amü/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ricardo
20.06.2017 00:47registriert Februar 2014
Nach langer Zeit des Hoffens ein harter Schlag für seine Angehörigen. Die abscheuliche Brutalität des verrückten Kim-Regimes ist so denn auch in keiner Weise zu entschuldigen.
Die Schuldzuweisungen des Vaters des Opfers an die Adresse von Obama und seine Lobhudelei zu Gunsten der Trump-Administration sind dennoch absurd. Es ist gewiss nicht so, dass die Nordkoreaner das Opfer frei gelassen haben, weil Trump hart verhandelt oder so viele Nettigkeiten an Kim gerichtet hat. Viel mehr wurde ihnen die Kartoffel wohl zu heiss, als sie bemerkten, dass ihr "Pfand" wohl bereits dem Tod geweiht war.
292
Melden
Zum Kommentar
avatar
niklausb
19.06.2017 23:49registriert März 2015
Weshalb genau geht man überhaupt nach Nordkorea?
281
Melden
Zum Kommentar
avatar
Roman h
20.06.2017 03:50registriert März 2017
Es ist sehr traurig das er so leiden musste aber die Amis sind die letzten die sich da beschweren dürfen.
Haben nicht die Amis das schlimmste Gefängnis der Welt, wo Leute ohne Verurteilung geoltert werden?
Bevor die Amis Nordkorea verurteilen sollen sie mal auf sich schauen
2614
Melden
Zum Kommentar
23
Salman Rushdies Buch über Messerangriff erscheint

Weltweit erscheint am Dienstag das Buch des britisch-indischen Schriftstellers Salman Rushdie über den gegen ihn in den USA verübten Messerangriff, der ihn im August 2022 beinahe getötet hätte. Das Werk trägt in der deutschen Ausgabe den Titel «Knife. Gedanken nach einem Mordversuch».

Zur Story