Die unheimliche Macht der Bilder – was mir von #noG20 bleibt
„Papa, is das unser?“
— Kai Feldhaus (@KaiFeldhaus) 7. Juli 2017
„Nein, unser brennt da unten.“
Der ganze Wahnsinn von #G20 in einem Papa-Kind-Dialog. (@BILD) pic.twitter.com/dwhq7r9SXH
«Teilen» ist riskant
Dieses Foto wird am Freitagabend via Twitter verbreitet – und es entbrennt die Diskussion: fake oder echt?
Gegen #Globalisierung protestieren, Second-Hand-Babyläden abfackeln & dann mit dem #Apple (!)-Handy #Selfies schießen!#Arschgeigen!! #G20 pic.twitter.com/uzrsCF61uf
— Heiko Schomberg (@schomberg) 7. Juli 2017
Veröffentlicht wird es von einem Twitter-User, der sich in Köln aufhält. Dieser versichert, er habe die authentische Aufnahme von einem befreundeten Journalisten in Hamburg erhalten.
Ein «Augenzeuge» bestätigt
kein Fake, stand daneben. danach kamen andere und haben sie vom Feuer weggezerrt.
— Christoph Kappes (@ChristophKappes) 8. Juli 2017
Viele zweifeln trotzdem, dann schreibt einer, es gebe keine digitalen Spuren, die auf Bildmanipulation hindeuten...
Augenzeuge (am besten 2) = bestes Indiz! Habe Bild durch @RevealEU image analysis tool (https://t.co/I781E7YSOF) laufen lassen. Unauffällig pic.twitter.com/EdHL9V0Ng1
— Jochen Spangenberg (@jospang) 8. Juli 2017
Das Internet reagiert auf seine Weise und macht den Mann (ungewollt) als Meme weltbekannt. Unter dem Hashtag #riothipster platzieren ihn findige Photoshopper in diverse Szenen, wie das deutsche Online-Medium Jetzt berichtet.
Arschlöcher gibt's überall
Sind die Cops Arschlöcher oder die Demonstranten oder die Presse?
— Maria Lorenz (@mariajlorenz) 8. Juli 2017
Nein. Arschlöcher sind Arschlöcher.
Das ist eine typenoffene Gruppe.#g20
Nicht zu vergessen die vermutlich grösste Gruppe von A...
Verstörendste Erfahrung heute: das Selfie- und Event-Volk, das nur dabei sein will und die Aktionen des Schwarzen Blocks bejubelt #g20 https://t.co/CxNj85Ypnt
— Mathieu von Rohr (@mathieuvonrohr) 7. Juli 2017
Schaulustige behindern die Arbeit der Einsatzkräfte. Wir bitten Unbeteiligte, sich von Straftätern auch räumlich zu distanzieren!#G20HAM17 pic.twitter.com/WheGLhxiXH
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) 8. Juli 2017
Die Presse kriegt auf die Fresse ist Freiwild
#BlockG20 Scontri violenti ad Amburgo Polizia tedesca aggredisce reporter Live: https://t.co/mUKAf5PI0L pic.twitter.com/8qP35jw89S
— Local Team (@localteamtv) 6. Juli 2017
Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) bestätigt via Twitter, dass Journalisten die Akkreditierung entzogen werde, wenn «sicherheitsrelevante Erkenntnisse vorliegen».
Lange Liste: Din-A-4 voller Namen haben diese Polizisten am Pressezentrum in der Hand. Wer drauf steht, bekommt Akkreditierung entzogen #G20 pic.twitter.com/REqLQ4GZAm
— Martin Kaul (@martinkaul) 7. Juli 2017
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) erinnert daran, dass Medienleute (nur mit Kamera und Schreibblock bewaffnet) den Auftrag zur freien Berichterstattung wahrnähmen.
Wenn dies verunmöglicht wird, sieht's düster aus...
Die Wahrheit gehört(e) zu den ersten Opfern
Es ist kein Polizist erblindet oder hat eine schwerwiegende Augenverletzung erlitten. Weder durch Laserstrahlen noch durch Böller.#G20HAM17 https://t.co/NSUJXscJqU
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) 8. Juli 2017
Und auch dieser Tweet war laut Polizei eine Falschmeldung
.@welt: „Polizist erleidet bei #g20 Schädelbruch“@PolizeiHamburg: „Wissen von nichts“
— Tibor Martini (@tibor) 8. Juli 2017
Tweet bleibt aber online, inzwischen seit 22 Std (!) pic.twitter.com/GRbumVCIod
Apple Store überfallen? Nope
Einige Vermummte haben Apple-Store geplündert und sich dann um die iPhones gestritten.
— Erik Marquardt (@ErikMarquardt) 7. Juli 2017
Das ist nicht links, sondern beknackt. #schanze #g20 pic.twitter.com/luA2t7DfiD
Bei dem geplünderten Geschäft handelt es sich nicht um ein Apple-Ladengeschäft, sondern um diese Comspot-Filiale.
Update: Montag, 10. Juli:
Achtung: Laut @PolizeiHamburg ist der Mann auf dem Foto NICHT der Böllerwerfer, der den Polizisten verletzt hat #G20HH2017 #G20HAM pic.twitter.com/5UkZFmr4m2
— BILD Hamburg (@BILD_Hamburg) 8. Juli 2017
Make Love not Krawall
Kissing in the rain: Amorous G20 protesters soaked by police in Hamburg https://t.co/bc0CYj3szF via @YouTube
— John David Reece (@johndavidreece6) 8. Juli 2017
Hoppla (Achtung: nicht jugendfrei)
#Läuft in Hamburg #G20 #Hamburg pic.twitter.com/GPZsTaytBZ
— ⚓️WIWA #63⚓️ (@Wiwa1983) 7. Juli 2017
Die Gewinner sind YouTube und Twitter
So berichtet Spiegel Online
Heldinnen und Helden
Der "Orangene Block" bedankt sich für die moralische Unterstützung beim Aufräumen nach #G20HH2017 #Danke pic.twitter.com/QRfaaJqixS
— Stadtreinigung HH (@SRHnews) 8. Juli 2017
Für das zum watson-Medienpartner Spiegel Online gehörende Bento war diese junge Frau «Heldin des Tages».
Argumentation des Bento-Redaktionsleiters: Für eine solche Aktion brauche es «mehr Mut, als im Dunkeln irgendwelche Scheiben einzuschmeissen oder sinnlos Autos abzufackeln».
Das sehen nicht alle so...
Ihre erste Demo, Pille geworfen, im Überschwang auf Einsatzfahrzeug geklettert, mit Pfeffer runtergeholt. Heldin. pic.twitter.com/2BfWezX0Zu
— Björn Stritzel (@bjoernstritzel) 8. Juli 2017
Bleibt, daran zu erinnern, dass es auch solche Szenen gab
Muss auch erzählt werden: Menschen von der Demo Landungsbrücken halten andere ab, Steine/Flaschen zu werfen #G20HH2017 #NoG20 #BlockG20 #G20 pic.twitter.com/V1gRdk7Qor
— Tim Lüddemann (@timluedde) 7. Juli 2017
Wurde mir eben geschickt. Es geht halt auch mit Liebe, ne? ♡#G20HH2017 #g20 #g20protest #hamburg pic.twitter.com/ZhtqAcdf7O
— Seeräuberbatman (@LaVieVagabonde) 8. Juli 2017
Viele Profiteure
Cui bono? Das geflügelte lateinische Wort steht für die Frage, wer von den massiven Ausschreitungen und dem immensen medialen Echo im In- und Ausland profitieren könnte?
Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken illustrieren, wie die Interessengruppen und Akteure ihre Ziele verfolgen...
Das ist bitter: #Erdogan lobt deutsche Polizei u redet im gleichen Atemzug von seinem "Antiterrorkampf" #G20 pic.twitter.com/Eeo7OL5lgo
— Arnd Henze (@arndhenze) 8. Juli 2017
Sicher ist: Die Wünsche dieses (nicht namentlich bekannten) Polizisten gingen nicht in Erfüllung...
Offener Brief eines Polizisten: Gedanken zum G20-Gipfel in Hamburg https://t.co/yoccmxPW2y via @polizISTmensch
— Ruprecht Frieling (@Prinz_Rupi) 28. Juni 2017
Auch wenn böse Bilder bleiben: Die grossen Tragödien finden anderswo statt
Die G20 verhandeln über 85% des globalen BIP und:
— Martins Name (@MartinsNameHier) 8. Juli 2017
Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen an Hunger #NoG20 pic.twitter.com/3Eshmi288M
Was uns zu denken geben sollte:
Andere fliehen aus Kriegsgebieten und uns geht es so gut, dass wir aus Langeweile eine Stadt zerlegen... #hamburg #G20HH2017 #Schanze #G20
— katrin (@fabelhafte_kat) 8. Juli 2017
