Im Kampf um die irakische Stadt Mossul haben die Regierungstruppen nach eigenen Angaben den Sitz der Provinzregierung zurückerobert. Das Regierungsgebäude der Provinz Niniveh im Westen Mossuls ist aus der Hand der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit worden, teilte die Armee am Dienstag mit.
Auch die strategisch wichtige Al-Hurrijah-Brücke ist wieder unter Kontrolle der Streitkräfte. Die Truppen waren zuvor in Richtung der Regierungsgebäude und der Brücke im Westteil der Stadt vorgerückt. Ziel war es nach Armeeangaben, neben der Befreiung des Regierungssitzes eine sichere Passage für fliehende Familien zu ermöglichen.
Die Rückeroberung der Verwaltungsgebäude ist von symbolischer Bedeutung und hilft den irakischen Truppen bei Angriffen auf die Extremisten in der nahe gelegenen Altstadt.
Ebenfalls zurückerobert wurde am Dienstag nach örtlichen Polizeiangaben das Archäologische Museum von Mossul. Einheiten der irakischen Bundespolizei hätten das Museum von den IS-Dschihadisten befreit, hiess es. Dort hatten sich IS-Kämpfer im Jahr 2015 dabei gefilmt, wie sie unschätzbare Kulturgüter zerstören
Nach dreimonatigen Kämpfen hatten irakische Streitkräfte im Januar bereits den Ostteil von Mossul eingenommen. Vor zwei Wochen starteten sie die Offensive auf den Westteil der Stadt.
Der Kampf gilt als schwieriger, weil in den engen Gassen der Altstadt keine gepanzerten Fahrzeuge eingesetzt werden können. Die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») hatte Mossul 2014 in einem blitzartigen Vorstoss besetzt. Von der Grossen Moschee aus rief «IS»-Chef Abu Bakr al-Bagdadi ein Kalifat aus, das bis nach Syrien reicht. De facto ist Mossul die Hauptstadt der sunnitischen Extremisten im Irak, in Syrien ist es Rakka. (sda/reu)