Demolierte Züge, Drohungen gegen Bahnpersonal und Saubannerzüge durch die Bahnhöfe sollen der Vergangenheit angehören – und das ohne neues Gesetz. Der Nationalrat will von der Pflicht für Fans, in für sie vorgesehenen Zügen und Bussen zu reisen, nichts mehr wissen.
Stillschweigend schrieb der Nationalrat am Donnerstag die für die Fanzugpflicht nötige Änderung des Personenbeförderungsgesetzes ab. Er folgte dem einstimmigen Antrag seiner Verkehrskommission (KVF). Der Bundesrat hatte vorgeschlagen, dass Sportfans in speziellen Zügen oder Bussen an Spiele fahren müssen.
Mit einer Lockerung der Transportpflicht für Unternehmen des öffentlichen Verkehrs sollten Fans gezwungen werden, mit für sie vorgesehenen speziellen Zügen oder Bussen an Spiele zu reisen. Ausserdem hätte mit der Gesetzesänderung eine Rechtsgrundlage geschaffen werden sollen, um Sportclubs unter bestimmten Voraussetzungen für Schäden haften zu lassen, die ihre Fans angerichtet haben. (whr/sda)
So feierten die Fussball-Fans in der Schweiz im letzten Jahrhundert
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So feierten die Fussball-Fans in der Schweiz im letzten Jahrhundert
«Hooligans» mit Krawatte. Und die Vollmontur des Polizisten sieht auch ganz zivilisiert aus.1955, Lausanne: Schweiz – Ungarn 4:5.(Bild: Comet Photo)
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Wegen dem "Bei Schäden haften" (egal ob bei Sportvereinen oder ob bei Demonstrationen):
Es könnten ja auch getarnte gegnerische Fans bzw. Menschen mit gegensätzlicher politischen Meinung absichtlich Schäden anrichten, um dem Veranstalter finanziell zu schaden?
Das selbe bei einer Extrazugspflicht: Wie erkennt man, ob jemand an einen Match oder sonst wo hin will?
Angenommen, es ist kalt und man findet gerade nur den Fussballclub-Schal. Per Zufall ist am selben Tag ein Match. Am Bahnhof wird man zwangsweise in den Extrazug zum Match verfrachtet, obwohl man eigentlich z.B. zur Arbeit möchte?
Flavio Miletta lief an der Spitze der Veranstaltung «Basel tickt bunt». Dann wurde er homophob angegriffen. Die Polizei sei nicht eingeschritten, sagt Miletta. Diese widerspricht, der Veranstalter untersucht den Vorfall.
Am letzten Samstag fand in Basel die Veranstaltung «Basel tickt bunt» statt. Das Motto der Pride: «Queer rights are human rights». Gemäss Veranstalter nahmen daran rund 3000 Menschen teil. Am Pride Walk durch die Basler Innenstadt nahm auch Flavio Miletta teil.