Das Management von joiz IP suche nach Lösungen, um den Betrieb und Verkauf der digitalen Plattform von «joiz Global» weiter zu führen, teilte der Sender am Montagabend mit. Die Plattform wurde in den vergangenen Monaten nach Deutschland, den Niederlanden, Russland und die USA lizenziert.
Der deutsche Ableger des Jugendsenders wird hingegen weitergeführt. Für joiz Germany liege das Angebot eines neuen Mehrheitsaktionärs vor, der den Sendebetrieb weiter führen wolle. Das deutsche Sendesignal soll neu auch in die Schweiz ausgestrahlt werden.
Von der Schliessung in der Schweiz sind gemäss den Angaben 75 Mitarbeitende betroffen, die sich 57 Vollzeitstellen teilen. Sie sind im TV-Sender «joiz Schweiz AG» und in der Vermarktungsfirma von «joiz IP AG» beschäftigt.
Für einige der Mitarbeitenden besteht demnach die Hoffnung, dass sie anderweitig engagiert werden. Das Video-Team von Ringier Publishing sowie Blick WebTV hätten bereits Interesse angemeldet. Erste Gespräche über mögliche Verpflichtungen hätten schon stattgefunden.
Der Entscheid, die Aktivität in der Schweiz einzustellen, fiel dem Verwaltungsrat nach eigener Darstellung schwer. «joiz stand an vorderster Front der interaktiven, multimedialen Kommunikation und hat mit den sehr engagierten Mitarbeitenden viele neue Produkte entwickelt», wird der Präsident des Gremiums, Gaudenz Trapp, in der Mitteilung zitiert.
Aber die neue Finanzierungsrunde, welche für eine Weiterentwicklung des Unternehmens notwendig gewesen wäre, kam nicht zustande. «Gespräche mit Schweizer Medienhäusern über eine mögliche Übernahme von joiz Schweiz waren nicht erfolgreich», so Trapp.
Der Redaktionsbetrieb wird voraussichtlich in den kommenden Tagen eingestellt, wie Sprecher Jürg Wildberger auf Anfrage sagte. Dieser Entscheid wird aber dem vom Konkursgericht Zürich eingesetzten Konkursverwalter obliegen.
joiz wurde 2011 in Zürich gegründet. Derzeit betreibt das Unternehmen in der Schweiz und in Deutschland zwei HD-Fernsehsender. Diese produzieren «interaktive, medienübergreifende Unterhaltungsprogramme für eine junge Generation». Insbesondere kombinierte joiz klassisches Fernsehen mit Online-Inhalten, etwa auf den sozialen Medien. (gin/trs/sda)