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Hoppla. Noch vor wenigen Tagen ging Patrick Fischer davon aus, dass nach dem Verlust von Felix Hollenstein wenigstens Reto von Arx bleibt. «Ich bin von seinem Rücktritt überrascht worden. Es ist sehr schade, dass er nicht bleibt.»
Das Coaching-Team der Nationalmannschaft umfasst fünf Mann. In Moskau waren dies Cheftrainer Patrick Fischer, seine beiden Assistenten Felix Hollenstein und Reto von Arx, Scout Christian Wohlwend und Video-Spezialist Benoit Pont.
Für nächste Saison sind Patrick Fischer, Benoit Pont und Christian Wohlwend gesetzt. Felix Hollenstein und Reto von Arx müssen hingegen ersetzt werden. Patrick Fischer sagt, voraussichtlich engagiere man einen Schweizer und einen Ausländer, der auch als Assistent des neuen U20-Nationaltrainers Christian Wohlwend arbeiten wird. «Die nächsten drei U20-WM-Turniere finden in Nordamerika statt. Es ist wichtig, dass wir jemanden mit Nordamerika-Erfahrung bekommen.»
Nun wird also eine Stelle frei für einen Schweizer. Kann man sich gleich bei Patrick Fischer melden? «Nein, Raffi (Nationalmannschaftsdirektor Raeto Raffainer – die Red.) ist für Personalfragen zuständig.» Man solle sich also dort bewerben. Aber der Assistent ist neben der Frau die wichtigste Bezugsperson im Leben eines erfolgreichen Trainers. «Absolut, das ist richtig», sagt Patrick Fischer. Überlässt er tatsächlich dem freundlichen Dilettanten Raeto Raffainer die Rekrutierung des Assistenten? «Nein, natürlich nicht. Ich werde bei der Auswahl das letzte Wort haben.»
Diese Entwicklung ist schon überraschend. Trotz der sportlich missglückten WM schien alles seinen gewohnten Gang zu nehmen. Der Vertrag von Patrick Fischer ist bereits um zwei Jahre verlängert worden. Die Prolongation mit seinen beiden Assistenten Felix Hollenstein und Reto von Arx schien nur Formsache. Ja, Reto von Arx wurde sogar befördert: Er sollte nächste Saison nicht nur Patrick Fischer assistieren. Zusätzlich offerierte ihm Raffainer auch den Assistenz-Job bei U20- Nationaltrainer Christian Wohlwend. Beschäftigung für gut 100 Tage im Jahr (watson berichtete).
Wenn alles nur so einfach wäre. Inzwischen ist Felix Hollenstein abgesetzt worden. Und nun geht also aus Solidarität auch Reto von Arx und verzichtet auf die Beförderung. Dass jemand eine Beförderung ausschlägt, kennt man sonst nur aus dem Militärdienst. Wenn jemand nicht «weitermachen», nicht Offizier werden will. Die HCD-Kultfigur ist halt ein Mann mit Prinzipien. Felix Hollenstein hatte ihm den Job als Assistenten verschafft – und nun solidarisiert er sich mit seinem Freund. «Ja, so ist es nun mal», sagt Patrick Fischer. Es sei schade, dass es nun nicht möglich sei, die gemeinsamen Erfahrungen aus Moskau auszuwerten.
Die Abteilung Nationalmannschaften befindet sich inzwischen in einem besorgniserregenden Zustand. Die Liga-Generäle schauen diesem bunten Treiben, das an eine «Hockey-Lindenstrasse» mahnt, tatenlos zu. Peter Zahner (ZSC) und Sven Leuenberger (SCB) sitzen zwar in der Nationalmannschafts-Kommission, haben dort aber keine Entscheidungs-Befugnis. Sie kommentieren und kritisieren bloss das Geschehen wie Waldorf und Statler in der Muppet-Show. Patrick Fischer macht sich trotzdem keine Sorgen. «Es ist schade, dass es so gekommen ist. Aber ich bin zuversichtlich. Bald stehen wir mit der neuen Crew auf dem Eis.»