Im Herbst 2016 lernte ein damals 28-jähriger Mann aus Uster ein Mädchen aus Finnland in einer Chat-Plattform kennen. Er schickte ihr Nacktfotos von sich und verlangte im Gegenzug auch Bilder des Mädchens. Der Zürcher Oberländer, dem die Anklageschrift des Falles vorliegt, schreibt, der Teenager habe sich zunächst geweigert, Fotos zu schicken.
Aufgrund der Hartnäckigkeit des Mannes, kam die 14-Jährige zuletzt seinem Wunsch nach und schickte ihm explizite Fotos von sich. Diese veröffentlichte der Usterner auf einer Pornowebseite.
Wie es im Artikel des «Zürcher Oberländer» heisst, habe das Mädchen daraufhin mehrfach versucht, den Mann zum Löschen der Bilder zu bewegen. Sie sagte ihm, «ansonsten würde sie sich ein Leid antun». Der Mann aber drohte, die Nacktbilder den Eltern der 14-Jährigen zuzusenden, sollte sie nicht mehr Fotos von sich schicken.
In der Anklageschrift heisst es, das Mädchen befürchtete, «dass der Beschuldigte sie aufsuchen und ihr ein Leid zufügen könnte». Im Sommer 2017 nahm sie sich das Leben.
Der heute 30-Jährige Usterner ist mehrfach einschlägig vorbestraft. In der Anklage wird ihm vorgeworfen, das Mädchen bewusst ausgenutzt zu haben. Er habe es als «reines Sexualobjekt behandelt und zum Spielball seiner sexuellen Fantasien» gemacht. Von der Staatsanwaltschaft werden ihm sexuelle Nötigung, Nötigung, sexuelle Handlungen mit Kindern und harte Pornografie vorgeworfen. In den kommenden Wochen kommt es am Bezirksgericht in Uster zum Prozess.
(sar)